Ich weiß gar nicht mehr genau in welchem Jahr es genau war, aber ich schätze es war 1996, als ich den Nick kennenlernte. Er betrieb den damals einzigen Plattenladen in Potsdam, in dem man ausschließlich elektronische Musik kaufen konnte… „mBeat“ hieß er. Und jetzt, wo ich das gerade schreibe, fällt mir auf, dass ich ihn noch nie gefragt hab, wofür der Name mBeat eigentlich steht… ich hol’s nach.
Der Laden befand sich damals noch in der Friedrich-Ebert-Straße… auf welcher Höhe kann ich heute nicht mehr mit 100%iger Sicherheit sagen… doch für die, die sich in Potsdam auskennen… es war um die heutige unscheinbar herum. Ein zwei Jahre später zog der Karsten, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, mit all seinen Platten und natürlich seinem Stammpublikum, zu dem ich inzwischen gehörte auf einen Hinterhof in der Brandenburger Straße, Potsdam’s Fußgängerzone.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich Ende der 90er Jahre fast jeden Nachmittag dort im Laden verbrachte und die neuesten Platten hörte, die Karsten mir gut vorsortiert präsentierte… wie wir vor der schweren Eingangstür standen, rauchten, über Musik philosophierten und fachsimpelten. Es war ein kleines Vermögen, was ich dort zusammengerechnet jeden Nachmittag gelassen habe. Aber dafür stehen heute zum Teil unersetzliche Perlen in Form von schwarzem Vinyl in meinem Regal. Ja gut… ich geb zu, in meinem Regal steht auch die ein oder andere Platte, die ich ohne Probleme aussortieren könnte, was ich wohl auch demnächste mal tun werde, aber das ist ein anderes Thema.
Neben seiner Arbeit im Plattenladen beschäftigte sich Karsten auch immer schon mit dem Produzieren der Musik, die er so liebte… Deep House… am Besten auch immer noch mit soulig angehauchten Vocals, vornehmlich weiblich!
2005 erschien dann seine erste eigene Veröffentlichung, bzw. seine ersten beiden… zum einen die Nick Solé Trax 001… also die Nr. 1 auf seinem eigenen Label, und bis heute auch leider die Einzige, was sich aber wohl demnächst ändern wird… zum anderen die 001 auf dem Label Mojuba Records. Das war damals die Minimal Summer, die auf einer One-Sided-12Inch erschien. Inzwischen gehört Karsten zum festen Mojuba-Artist-Roster mit vier wunderbaren deepen Maxis. Im letzen Jahr erschien dann auf Mojuba auch noch sein Debut-Album „Flowers For You“.
Im Jahr 2007 oder ’08 verließ Karsten den Laden und sein damaliger Kompagnon Stephan betrieb ihn noch eine Weile als Online-Shop weiter… der einstige Spirit verblasste aber sehr schnell… meine Erinnerungen an diese Zeit nicht! Inzwischen findet man, wenn man mbeat googlet nur noch eine Landingpage mit der Anschrift des Online-Shops… keine Verlinkung, kein Katalog, nixx.
Karsten zog sich dann jedenfalls eine Weile zurück und ich hörte lange nichts mehr von ihm… bis auf, dass ab und zu mal ein Release von ihm auf Mojuba erschien.
Eines Tages vor etwa 4 Jahren erzählte mir ein Freund, er hätte den Nick getroffen und er wohnte jetzt da und da… also schrieb ich ihn mal an und fragte ihn, ob er denn nicht Lust hätte mal nen Mix zu meinem Nightflight auf Fritz beizusteuern, den ich zum damaligen Zeitpunkt eher unregelmäßig und vertretungsweise moderierte. Damals dauerte es eine Weile bis er antwortete, aber ich bekam einen Mix… es war ein Live-Mitschnitt eines seiner Auftritte in der Panoramabar.
Inzwischen mach ich jede Woche einen Nightflight und ich fand es wird wieder Zeit für einen NICK-SOLÉ-DJ-Mix… und wie die Headline dieses Beitrags bereits verrät, gibt es den heute, bzw. gab’s den in der letzten Nacht im deutschen Radio!
Bevor’s nun aber endlich losgeht, möcht ich noch sagen, dass dieser Mix was ganz Besonderes ist… alle Tracks in diesem Mix hat Nick im Laufe der letzten Jahre selbst produziert… UND alle Tracks in diesem Mix wurden bis heute nie veröffentlicht.
Man kann also sagen Nick Solé mixt Nick Solé… und das Ganze verpackt in 60 soulige Minuten Latin-Jazz-Deep-Dub-House… GROSSARTIG, WAHNSINN!
Viel Spaß beim Hören und Zuhören.
Bis nächste Woche,
Tobi
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