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81 Suchergebnisse für "berlin stadt der liebe"

Jumana – Schönleinstraße

Ihr erinnert euch an das Crowdfunding, das Jumana im Sommer aufgesetzt hatte, um die Umsetzung ihrer Debut-EP finanzieren zu können? Ich schon, denn ich habe darüber gebloggt. Jedenfalls hatte sie die notwendige Kohle zusammen bekommen und gestern Abend die erste Single der EP veröffentlicht, die es mir schwer angetan hat, so dass ich sie gestern beim Kochen in Dauerschleife hörte. Ich schrieb ihr dann, was das Lied mit mir gemacht hat und meine jedes Wort davon verdammt ernst.

„… und koche gerade für all die kranken Mäuse hier Nudelsuppe. Dazu läuft dieser, dein Song, in Dauerschleife und gibt mir derbe Flashbacks in die 90er, in denen ich als Handwerker jeden Tag in Berlin unterwegs war. Vom Grunewald bis Ahrensfelde. Ich glaube, ich kenne wirklich jede U-Bahnstation der Stadt. Meine Schönleinstraße war zu der Zeit als wir in Schöneberg gewohnt haben, U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz und ich glaube, ganz viele in Berlin haben so ihre ganz eigene Schönleinstraße. Am Hermannplatz, an der Yorkstraße, Schönhauser, am Rathaus Steglitz und selbst am Rathaus Spandau. Heimat im ganz kleinen in einer riesigen Stadt. Das transportierst du wirklich unfassbar gut! Immer wenn ich jetzt mal in Berlin unterwegs bin, will ich sofort wieder weg. Ich bin so fertig mit dieser Stadt. Dann singst du dieses Lied und ich verstehe schon irgendwie, dass man diese Stadt auch heute noch irgendwie leben und auch lieben kann. Toll! Danke dafür! Das tut mir gerade richtig gut. Morgen fahr ich wieder hin. Und habe eigentlich deutlich mehr Bock drauf als bis vor deinem Lied.“

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Unbekannte malen kilometerlangen Radweg auf eine Kreisstraße in Brandenburg

(Foto: Polizei Brandenburg)

Gab es so ähnlich 2018 schon mal in Berlin, jetzt auch auf einer Kreisstraße hier um die Ecke. Irgendwelche Leute haben zwischen zwei Ortsteilen der Stadt Kyritz einen mehr als zwei Kilometer langen Radweg auf die Kreisstraße gemalt. Zusätzlich wurde die Straße mit Symbolen und der Botschaft „Liebe ist die Antwort“ bemalt, was ziemlich sehr nach Nena oder so klingt, wobei ich nicht weiß, wie groß ihr Interesse an Radwegen ist, aber lassen wir das. Wenn die Gemeinden keine Radwege schaffen, müssen die Leute halt selber ran. Erlaubt ist das freilich nicht – die Polizei ermittelt wegen „gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

(Foto: Polizei Brandenburg | Danke, @SloBurn!)
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Ein westdeutscher Blick auf die Jugenderziehung in der DDR aus dem Jahr 1967: Kinder, Kader, Kombinate

Um das erlebt zu haben bin ich deutlich zu jung, aber ich sehe durchaus Dinge, die ich als Jungpionier auch in den 1980ern noch erlebt habe. In besonders schöner Erinnerung habe ich die vielen Wochen der sommerlichen Pionierlager, die ich trotz anfänglichen Heimwehs und durchaus militärischem Umgangs lieben lernte.

Die Dokumentation vergleicht die unterschiedlichen Erziehungskonzepte in der frühkindlichen Erziehung in Kindergärten der DDR und China zu denen in der Bundesrepublik oder den USA.

0:39 Kosmonautenzentrum Juri Gagarin, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz)
4:10 Pionierpark in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz)
4:55 Internationales Pionierlager Kalinin an der Ostsee
8:10 Ein Pionierleiter spricht über seine Arbeit als Leiter der Pionierfreundschaft
14:06 Stadtrundgang durch Karl-Marx-Stadt zu Ehren von Fritz Heckert
20:28 Mathematik-Olympiade zum Abschluss des Lagers
21:00 Schulunterricht in der DDR
31:00 Kinder- und Jugendspartakiade in Ost-Berlin

Originaltitel: Erziehung im anderen Teil Deutschlands – Kinder Kader Kombinate

Ein Film von Jost von Morr


(Direktlink)

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13 Tomatensorten für diesen Sommer

Nachdem ich ihr neulich diese Doku über alte Tomatensorten, die in Österreich am Leben erhalten werden, bloggte, bekam ich eine sehr liebe Mail aus einem benachbarten Stadtteil. „Ronny, wir machen Ähnliches hier um die Ecke und hätten in diesem Jahr ein paar Setzlinge über. Wenn du magst, meld dich und wir heben die für dich auf.“ Einer, dieser geilen Internetmomente. Ich schrieb zurück, dass ich die voll gerne nehmen würde, wenn die soweit wären.

Seitdem ich denken kann, wächst um mich herum Obst und Gemüse. Mein Paps hatte einen ziemlich großen Garten mit Bungalow, in dem ich als Kind all meine Sommer verbracht habe. Der Garten hatte vieles von dem, was es im Konsum nicht immer gab. Außer Kohl – den gab es immer, weshalb mein Alter wohl darauf verzichtet hatte, den auch selber anzubauen. Er setzte auf Gurken, Kirschen, Bohnen, Erdbeeren, Spargel, Äpfel, Erbsen, Pflaumen, Paprika, Pfirsich, Knoblauch, Stachel-, Him-, Johannisbeeren, Kartoffeln und auf Tomaten. Tomaten waren jedes Jahr eins der großen Gartenthemen. So hatten wir jedes bis in den Winter hinein Obst und Gemüse, ohne das kaufen zu müssen. Meinem Vater fiel das leicht, er kam aus einer Bauernfamilie und wusste deshalb, wie der ganze Bums funktionierte. Ich hasste es als Kind. Unkraut zupfen, gießen, ernten, Erbsen pulen und Spargel stechen fand ich als Kind damals nicht so geil. Wer fand das schon?

Heute bin ich ganz dankbar über diese Erfahrungen. Ich mag Dahlien, Lupinen und Rosen, hätte die aber nicht im Garten, wenn die Frau des Hauses sich nicht darum kümmern würde. Aber ich hätte wohl immer etwas Gemüse im Garten. Und Erdbeeren natürlich, viele Kräuter sowieso.

Bis auf die zwei Jahre, die wir Mitte der 1990er in Berlin gewohnt haben, hatten wir auch immer das Glück, einen Garten haben zu können. Und in diesen Gärten bauten wir halt immer was an. Immer Erdbeeren, Bohnen, manchmal Gurken, Paprika, Zucchini, Kürbis. All das, was halt relativ wenig braucht und im Sommer ein Teil unserer Teller füllen konnte. Ganz früher auch noch Gras, um die Bongköpfe füllen zu können, aber das ist eine andere Geschichte.

Und so treffen sich auch in diesem Jahr wieder Salat, Erdbeeren, Bohnen, jede Menge Kräuter, Kürbis und Tomaten bei uns im kleinen Garten und wachsen zusammen, bis sie früher oder später auf die Teller kommen.

Die Frau des Hauses schwört seit geraumer Zeit auf die alte Tomatensorte „Harzfeuer“, von der wir jedes Jahr so 10-15 Pflanzen im Beet haben. In diesem Jahr sind es ein paar Sorten mehr. Wir haben heute, nach der lieben Mail von neulich, die Adoptionspapiere für 13 Tomatenpflanzen verschiedener, auch alter Sorten unterschrieben, diese zu uns in den Garten geholt und ihnen dort ein neues zu Hause gegeben. Und ich dachte, ich mach über die mal so eine Sommerstory mit regelmäßigen Updates. Und wir gucken mal, wie die noch Kleinen sich entwickeln werden. Wir haben da jetzt pro Kübel jeweils eine Pflanze der Sorten:

Die haben wir jetzt erstmal in Kübel gebettet, da das Tomatenbeet schon durch die „Harzfeuer“ belegt ist. Manche werden in den Kübeln bleiben können, die großen Sorten brauchen wohl in naher Zukunft nochmal größere Kübel. Machen wir noch. Stay tuned, hier kommt in diesem Sommer dann hin und wieder ein Update zu den 13 neuen alten 🍅nsorten.

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Adventskalender 2019, Türchen #01: Herr van Bohm – Würdelos, aber sympathisch seit 1986

Herr van Bohm schrieb mir hierzu, „Du musst unbedingt mit reinschreiben, dass dieses Mixtape für all meine Freunde ist und ich die alle total dolle lieb hab.“
Das sei hiermit geschehen und man hört es halt auch wirklich. Und man weiß, dass er das ernst meint, wenn man ihn kennt.

Wir haben uns vor ein paar Jahren unter grotesken Umständen in Berlin kennengelernt. Dabei sah er nicht ganz so gut aus, war aber eben auch total Berlin. Eigentlich lernten wir uns damals nur kennen, weil er und seine Freundin damals von Berlin nach Wien machen wollten, was sie taten – und sie fragte per Twitter, ob nicht irgendwer ihre Bude mitstreichen könnte, was ich bejahte, weil ich es gerade konnte. Also fuhr ich nach Schöneberg, um eine Bude zu streichen. Die der Beiden. Und das war strange, aber irgendwie auch sehr sympatisch. Die beiden zogen dann nach Wien, wir besuchten sie dort. Wir hatten sofort unsere Herzen in spürbarer Nähe.

Später kamen die Beiden hier bei uns vorbei. Das mit den in der Nähe hüpfenden Herzen wurde sehr viel deutlicher. Die Beiden trennten sich, was mir sehr leid tat, aber auch nicht in meiner Entscheidungskraft lag.

Seit dem sehen der Bohm und ich uns 3-4 Mal im Jahr. Meistens hier bei mir, weil ich viel zu selten in Wien bin und er öfters mal in Berlin, das ja hier um die Ecke liegt.

Dann kommt er, wir kochen irgendwas geiles, trinken Schnaps (er trinkt ja selbst als ausgebildeter Bartender eigentlich gar keinen Schnaps), reden viel darüber wie man den Kapitalismus kaputt kriegen könnte, sitzen am Feuer, bis er irgendwann die Gitarre rausholt und zu singen beginnt. Dann spielt er Gundermann, Tamara Danz und Rio Reiser. Und dann haben wir hier halt so eine Hippie-Punk-Liebe-Situation. Herr van Bohm ist einer von den ganz Guten. Einer von denen, von denen es viel zu wenige gibt. Und dann fragte ich ihn, als er neulich mal wieder hier war, wir tranken und sangen, ob er denn nicht auch einen Mix für meinen Kalender machen wollen würde. Wohlwissend, dass das ungewöhnlich im Ergebnis werden könnte. Wurde es. Natürlich.

Und so haben wir hier hinter dem ersten Kalendertürchen für 2019 einen Mix, den ich mir so hier vorher nicht hätte vorstellen können. Gitarre, Piano, Text, Text, Text, Gunderman, Silly, Rio Reiser, Arbeiterklasse, Haftbefehl und Helge Schneider. Bohm, ick lieb dir och!

Bohm ist diese Art von Hippie-Punker, mit dem du erst einen fetten SUV in Berlin, dann das Patriarchat, jede Monarchie auf Erden und am Ende den Kapitalismus in seiner Gänze abfackeln könntest. Wenn es mehrere wie ihn geben würde. Er arbeitet dran, das zu vermehren. Und er liebt Rio Reiser nicht weniger als ich. Lasst mal alle was anzünden gehen. Die erste Adventskerze. Oder so.


(Direktlink)

Style: Singer songwriting, Indie
Length: 01:12:11
Quality: 192 kBit/s

Tracklist:

00:00 —> Fortuna Ehrenfeld, Bad Hair Day
03:20 —> Tocotronic, Pure Vernunft darf niemals siegen
07:34 —> Element of Crime, Am Ende denk ich immer nur an dich
11:38 —> Silly, Bataillon d’amour
15:14 —> Hannes Wader, Einheitsfront-Lied
17:33 —> Georg Kreisler, Das Wort „verlassen“
21:10 —> Haftbefehl, Rolle mit mein Besten
24:14 —> Spaceman Spiff, Photonenkanonen
27:25 —> Gerhard Gundermann, Leine Los
29:58 —> Schnipo Schranke, Pisse
34:24 —> Daniel Kahn, Hallelujah
38:38 —> Dota Kehr und die Stadtpiraten, Zuhause
40:43 —> Bodo Wartke, Er
43:37 —> Rio Reiser, Für dich
48:59 —> Helge Schneider, Möhrchenlied
52:51 —> Götz Widmann, die zwei Trauben
57:25 —> Faber, lass mich nicht los
1:01:05 —> Zupfgeigenhansel, Still – die Nacht is ojsgesternt
1:04:30 —> Rainald Grebe, Verliebt
1:07:21 —> Gerhard Gundermann, Old Dixie down.

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Podcast: Das Erbe der Tanzmusik – 30 Jahre Techno

(Foto: 453169)

Ein sich schön weghörendes Feature vom BR: Das Erbe der Tanzmusik – 30 Jahre Techno. Ich bin Anfang der 90er im gerade wiedervereinigten Berlin zum Techno gekommen und bis heute dabei geblieben. War geil. Ist immer noch geil. Und ich weiß gar nicht, wo ich heute ohne Techno stehen würde. Wirklich nicht. Er begleitet mich seit meiner Jugend wirklich täglich. Immer noch.

Techno lebt. Doch wer hätte vor 30 Jahren geglaubt, dass Techno bleibt? Als Musikstil, als Kulturtechnik, als Wirtschaftsfaktor? Der Beginn der Technobewegung fiel mit dem Ende des Kalten Krieges zusammen. Besonders in Berlin boten die Tracks eine Projektionsfläche für den Anbruch einer neuen Zeit. Auch sexuell und politisch war der Dancefloor ein Feld für Experimente jenseits klarer Grenzen. Doch solche Erfahrungen konnte man ebenso in der fränkischen Provinz machen, wie der Schriftststeller Max Wolf berichtet.
Berlin war und ist die Hauptstadt des Techno, die Clubs ziehen noch immer täglich tausende Besucher an. Ihren Namen aber bekam die Techno Music in Detroit. Dort war der Sound weder ganz neu noch feierte er die Grenzüberschreitung. In der krisengeschüttelten Stadt linderte Techno die Symptome und stand in der afrofuturistischen Musiktradition, die von einer besseren Zukunft träumte.


(Direkt-MP3, via Tilman)

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Adventskalender 2018, Türchen #09: Das Kraftfutterhitwerk – Hitgarage

Neulich haben zwei sehr liebe Menschen ihren 10. Hochzeitstag in einem alten, in der DDR gebauten Bungalowdorf in Berlin gefeiert. Sie fragten mich vorher, ob ich was der Musik für sie tun könnte. Anlagen, DJs, diesdas. Ich sagte sofort ja. Und weil die beiden so lieb sind, habe ich ihnen etwas angeboten, was ich vorher noch nie tat: wir könnten bei ihnen die Musik für alle spielen.

Ich sage so etwas immer ab, weil ich nie Musik für alle gespielt habe, das eigentlich auch nie wollte, nicht kann und immer sehr Genre-orientiert auflege. Nur: nur House, Techno, Dub oder Downbeats funktioniert nun mal nicht, wenn man Eltern, Familie und Freunde einlädt. Habe ich leider schon erfahren müssen. War nicht ganz so geil. Die mögen halt alle unterschiedliche Musik. Irgendwie alles eben. Samt der kleinen Peinlichkeiten, die man der „Credibility“ wegen und so sonst nicht spielt. Sie wissen schon.

Weil ich Jörg aber schon lange sehr gerne mag, habe ich die „Credibility“ mal außen vor gelassen, zwei PAs eingepackt und eine Playlist voller – mitunter – peinlicher Popschweinereien, die mein Leben begleitet haben und die ich dennoch nie auf einem Dancefloor gespielt habe. Und den Rudi natürlich. Weil, wenn man so eine Nummer macht, dann nur mit den Besten. Und deren Popschweinereien.Die Frau des Hauses war mit, beide Kinder und überhaupt sollte für alle und jeden was dabei sein.

Und so spielten Rudi und ich fast sechs Stunden lang mal mehr, mal weniger Poppiges. Und Trettmann. Den nicht nur für die Große. Wir nahmen sogar(!) Wünsche entgegen und erfüllten diese (Phil Collins). Wie so Dorfdisko-DJs! (Nichts gegen Dorfdisko-DJs! Die machen einen guten Job, wie ich seit dieser Nacht weiß.) Nur eines gab es nicht: Schlager. Weil da hört der Spaß nun wirklich auf.

Das ist kein Mix im klassischen Sinne, eher ein Mixtape, wie man es früher mal aufgenommen hat, um die Mädels mit seinem Musikgeschmack zu beeindrucken. Mit Höhen und Tiefen. Und mit akustischen Löchern, die dabei entstehen, wenn man den Fader runterzieht, um all die Mitsingenden sich selber zu überlassen. Wie so Dorfdisko-DJs! Hihi.

Und so haben wir hier über fünf Stunden Musik, die Rudi und mich irgendwie sozialisiert haben, ohne dabei allumfassend zu sein. Was sind bei all den Jahren schon fünf Stunden. Und einen Mix, den wir so nie wieder spielen, geschweige denn so aufnehmen werden. Ein definitives Unikat.

Rudis Fazit am Morgen danach:

Und ja, das machen wir wirklich nie wieder. Genießt es.


(Direkt-Playlist)

Style: Hitgarage
Length: 05:30 +
Quality: 256 kBit/s

Tracklist: (Danke Marc, danke, Martin!)
Part 1

Belinda Carlisle – heaven is a place on earth
INXS – Mystify
Beasty Boys – fight for your right
Queen – under pressure
Midnight oil – beds are burning
Marius Müller Westernhagen – sexy
The Clash – rock the casbah
Blondie – call me
Madness – our house
Cindy Lauper – she bop
Anne Clark – our darkness
The B-52‘s – love shack
New Order – blue Monday
Phil Collins – in the air tonight
The Jackson 5 – i want you back
ZZ Top – gimme all your lovin‘
Mikolas Josef – lie to me
MC Hammer – can‘t touch this
Run DMC vs. Jason Nevins – it‘s like that
Whitney Houston – i wanna dance with somebody
Pat Benatar – love is a battlefield
Christina Aguilera & Lil‘ Kim & Mya & P!nk – Lady Marmalade
TLC – creep
Donna Summer – i feel love
Gianna Nannini – i maschi
The Cure – Friday i‘m in love
Seed – ding
Prince – sexy m.f.
Mark Ronson ft. Bruno Mars – uptown funk
Blondie – maria
Foschmob – susanne zur freiheit
Audio88 & Yassin – schellen
Trettmann – knöcheltief
Nirvana – come as you are
Blur – somg2
Foto Fighters – these days
The Clash – should I stay or should I go
Ramones – sheena is a punk rocker
Earth, wind and fire – september
Kohl & the Gang – jungle boogie
Dusty Springfield – son of a preacher man
Rio Reiser – für immer und Dich
Radiohead – creep
Pixies – where is my mind
Joy Division – love will tear us apart
Kim Wilde – kids in america
The Police – sos
France Gall – ella, ella
4 non Blondes – what‘s up?
No Doubt – don‘t speak
The Smashing Pumpkins – 1979
Kettcar – Sommer ‚89

Part 2

Prince – 1999
Dow’s ft. Sio – forbidden
Twill & Mr. Maiki – Beuzz (Bastian Schuster Remix)
The Ground & Florian Kruse & Hendrik Burkhard – kingdom of Crumbling Walls
Talking Heads – burning down the house
Don Henley – the boys of summer
Roxy Music – Virginia plain
Paul Simon – you can call me al
David Bowie – modern love
Fischmob – du, (äh, du)
Fettes Brot – jein
Die Fantastischen Vier – hammer
Warren G. – regulate
Die Fantastischen Vier – tag am meer
Goldroger – mk ultra
Goldroger – zauberberg
Goldroger – bemale den mond
OK Kid – bombay calling
OK Kid – ich kann alles
Feine Sahne Fischfilet – ich glaube dir
Feine Sahne Fischfilet – zurück in unserer stadt
Feine Sahne Fischfilet – komplett im arsch
K.I.Z. – amg mercedes
K.I.Z. – hurra die welt geht unter
VSK – keine angst
House of Pain – jump around
Bob Marley – could you be loved
Drake – hotline bling
Disclosure & Eliza Doolittle – you & me
Gorillaz – stylo
U2 – lemon
The Streets – on the edge of a cliff
The Streets – I love you more

Alle der diesjährigen Kalendermixe finden sich hier. Das Cover-Foto ist von jplenio.

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Arte-Doku: Reparieren wird belohnt – Weiternutzen statt wegwerfen

Als Kinder im Osten wussten wir von Berlin-nahen Müllkippen, die die Berliner Stadtreinigung des Westens nutzte, um ihren Müll gegen Devisen im Osten abladen zu können. Die Plätze waren gut gesichert, denn dort sollten sich lieber keine Bürger der DDR rumtreiben, um vielleicht noch Brauchbares aus dem Westen für sich mitzunehmen. Hin und wieder gelang es doch irgendwem, sich nachts Zugang zu verschaffen und für unsere Verhältnisse wahrhafte Schätze bergen zu können. Gerade technische Exponate waren sehr gefragt, den einiges davon funktionierte uneingeschränkt. Wir fragten uns damals, warum Leute etwas wegschmeißen würden, was noch funktionieren würde. „Wegwerfgesellschaft und so“, damit beantworteten wir uns diese Frage und waren alle davon überzeugt, dass uns so etwas nie widerfahren würde. Zumal im Osten immer alles irgendwie repariert wurde – auch weil es halt einfach weniger gab.

Heute erwische ich mich dann doch schon mal dabei, etwas wegzuwerfen, was eigentlich noch einwandfrei funktioniert, aber durch Neues ersetzt wird. Eigentlich grundfalsch, wie ich ja weiß. Ein bewusster Umgang damit, der in der Summe natürlich ein viel größeres Problem als nur das in der eigenen Tonne darstellt, tut dringend Not – und da gibt es aktuell ganz gute Ansätze, wie diese Arte-Doku zeigt.

Lieber kaufen statt reparieren? Elektrogeräte sind reine Wegwerfartikel geworden. Gegen diesen Trend stemmen sich immer mehr Menschen. Sie fordern das Recht auf Reparatur. Detlef Vangerow weiß aus Erfahrung: Viele Geräte könnte man reparieren und weiter benutzen.

Detlef Vangerow aus Reutlingen ist sauer. In einem Wertstoff-Container findet er statt Schrott häufig Elektrogeräte, die funktionieren oder nur leicht beschädigt sind: Staubsauger, Küchenmixer, Radios. „Wie weit ist es gekommen, dass wir so etwas wegwerfen?“, fragt er. Deshalb hat er ein Unternehmen gegründet, das „Reparateure“ ausbildet und mithilft, den alten Geräten zu mehr Lebenszeit zu verhelfen – oder sie sogar „besser als neu“ zu machen. Röhrenradios aus grauer Vorzeit mit Musik-WLAN, Waschmaschinen mit Handysteuerung – alles ist denkbar. Von einer „Reparatur-Revolution“ würde auch die Wirtschaft profitieren. Laut einer Studie von 2016, die von der Unternehmensberatung Mc Kinsey miterstellt wurde, könnte die Wirtschaft bis 2030 jährlich um 0,3 Prozent schneller wachsen, wenn Rohstoffe möglichst lange genutzt werden. Eine längere Nutzungsdauer von Elektrogeräten hätte auch positive Auswirkungen auf die Umwelt: Viele Rohstoffe, die in den Geräten verbaut werden, sind knapp, die Entsorgung ist schwierig.

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Das Land Brandenburg hat jetzt einen Imagefilm

(Einfach leben – nackt und mit Ente)

Das Land Brandenburg mag sich von dem Image lösen, das nicht nur Rainald Grebe für es gezimmert hat. Dafür sind natürlich auch die Brandenburger selbst verantwortlich, die laut Studie die zweitunglücklichsten Bundesbürger sind. Noch unglücklicher ist man wohl nur in Sachsen-Anhalt, was mich nicht sonderlich überrascht. Beides nicht.

Nun will sich Brandenburg als Land der Einfachheit präsentieren und macht das erstmal damit, in dem es sich als Gegenentwurf zur stressigen Hauptstadt darstellt. Keine Ahnung, ob das jetzt noch mehr Berliner davon überzeugen kann, doch lieber nach Brandenburg zu ziehen. Genug Ex-Berliner sind ja schon hier. Ich weiß auch nicht, ob mich das als Berliner irgendwie anmachen würde, aber muss auch nicht – ich bin ja schon hier und fühle mich hier sehr wohl.

Es ist Zeit für mehr einfach. Für einfach genug Platz, die eigene Zukunft zu gestalten. Für einfach gut leben, wohnen, aufwachsen, lernen und arbeiten. Ohne Enge, einfach fern von Hektik und Stress. Einfach nah an der Natur und enger verbunden mit den Menschen, die einem wichtig sind. Die einfachsten Dinge im Leben sind oft die wichtigsten. Warum woanders wohnen? Ab Mai zeigt Brandenburg neue Seiten.

Na da bin ich mal gespannt.


(Direktlink)

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Von einem, der zum ersten Mal da war: Ganesh über das Burning Man

Jens und seine Spacebar, die er als „Ganesh“ betreibt, kennt man hier in Berlin mindestens seit der Hirschbar. Das ist gut 20 Jahre her. Aber auch außerhalb Berlins dürfte er uns seine Bar zumindest den Goaheads ein Begriff sein.

Wir sind uns in den letzten 20 Jahren, ohne uns zu kennen, locker 200 Mal über den Weg gelaufen und haben das vor zwei Jahren dann mal nachgeholt, dieses Kennenlernen. Seitdem sind wir sozial vernetzwerkt und lesen uns dort.

Ganesh war in diesem Jahr nun zum ersten Mal auf dem Burning Man und hat auf FB darüber geschrieben. Ich mag den Text sehr, weil so schön euphorisch ist. So alles Neue in sich aufnehmen wollend. So wie das hier halt früher mal war, wenn man ein neues Psy-Festival besucht hat, das man vorher nicht kannte. Und weil ich den Text so mag, habe ich Ganesh gefragt, ob ich den hier in seinem Namen veröffentlichen darf. Darf ich.

So kann es sich lesen, wenn jemand zum ersten Mal Gast auf dem Burning Man war. Ich glaube, er hatte Spaß. Und ich weiß, dass er schon verdammt viele Festivals gesehen hat.

Ganesh:

Ohne Frage habe ich das tollste und wahnsinnigste und nachhaltigste und schönste und aufregendste Ereignis meines Lebens gehabt. Zumindest bis jetzt. Ich habs bei ’nem Campmeeting schon gesagt und finde das trifft’s ganz gut: Das ich auf dem Burning Man endlich gelandet bin, fühlt sich für mich wie die logische Konsequenz meines Lebens an. Vom Kirchen und Schlösser restaurieren, über Salesman zu Spacebar und Clubbetreiber komme ich endlich heim. So intensiv und so passend hat sich das nur 1999 mit der Goafamily in Berlin angefühlt.

Schon in Reno waren die Burner zu erkennen und auch das Feedback in der Bevölkerung (z.B. Securitymann in der Bank) war überaus positiv. Mit Verlassen der Stadt wird es nach und nach weniger zersiedelt und man fragt sich, warum man noch soviel weiter fahren muss, da ist doch schon das ein oder andere Plätzchen. Man kommt dem Sehnsuchtsort allmählich näher und muss schmunzeln wenn auf der einzigen Strasse ca. 70 Meilen vor den Gates bereits der Hinweis kommt: „Weiterfahrt nur mit Ticket!“ Und obwohl wir im Genuss von early arrival-Tickets sind und somit vor dem großen Anreisechaos aufschlagen, stehen wir fünf Stunden im Einlassstau. Aber was für ein Stau! Da stehen die irrsinnigsten Wohnmobile und phantasievollsten Fahrzeuge, die einem bislang begegnet sind. Ein PKW-Anhänger in Form eines liegenden Banjos dient als Bühne und prompt setzt sich einer drauf und spielt für alle Geige. Ein mittelgroßer Bus ist über und über mit fein ausgeschnittenen Holzplatten versehen die ihm das Aussehen eines balinesischen Tempels verleihen. Und und und.

Zur Ankunft im Camp setzt dann bereits die Dämmerung ein und nach Aufbau meines Zeltes (wann hab ich das letzte Mal in so einem kleinen Zelt geschlafen und das in der Wüste?!) bleibt dann noch etwas Kraft um eine erste Begehung der Playa zu machen. Die Playa ist der große Kreis um den die verschiedenen Camps angeordnet sind und auf dem neben dem namensgebenen Man und dem bekannten Tempel zahlreiche Kunstobjekte, Installationen, Lichtkreationen, Feuerspiele und vieles mehr verteilt sind. Ein Kreis von ca. 1,5km Durchmesser! Zur besseren Vorstellung: das entspricht der Entfernung zwischen Brandenburger Tor und Berliner Dom. Das Burning Man Festival mit Camps würde grade so aufs Tempelhofer Feld passen.

Erste Station ist natürlich das noch nicht ganz fertige Kunstprojekt, zu dessen Verwirklichung wir im Background etwas beisteuern durften. Der BLACK CUBE. Mit Sicherheit eines der ungewöhnlicheren Projekte in der Geschichte des BM. Drei Künstler – federführend der in Holland und darüber hinaus bekannte Maler und Aktionskünstler Dadara – lassen sich bereits in der letzten kleinen Ortschaft schwarze Würfel auf die Köpfe setzen und sehen so nichts von dem Spektakel um sie herum; für die weitere Woche verbleiben sie in der BlackBox, erleben nicht selbst was um sie herum geschieht und sind dabei kräftezerrenden Entbehrungen ausgesetzt. Es ist irrsinnig heiß in der Box, Essen, Getränke, Klo – alles muss irgendwie vom Team organisiert werden und die Künstler können sich nicht mal eben die Beine vertreten. Die Burner sind dann aufgefordert sich mittels eines Formulars zu ihrer Wahrnehmung, ihrer Realität zu äußern und die Künstler erschaffen den BM aus diesen Beschreibung auf einem 360 Grad Wandgemälde. Das Ganze ist dann noch mit Virtual-Realitybrillen gekoppelt – wie genau habe ich selbst leider nicht erlebt, der Andrang war zu groß.

Einer der absoluten Gänsehautmomente (von so vielen) war, als wir während der feierlichen Prozession bei der die Künstler – blind – zum Cube geführt wurden am Man vorbeikamen und sich die Erbauer des Man, also die Jungs die den echt coolen Shit, den Hotspot und Namensgeber der Veranstaltung erschaffen haben, auf die Knie gingen, sich in den Wüstenstaub warfen, wieder und wieder die Arme hochrissen und dabei laut riefen „BlackBox, Blackbox!“ riefen.

Zurück auf Anfang: In der ersten Nacht der Burning Week fuhr ich auf meinem stilecht bunt-beleuchteten Fahrrad meine erste Runde über das Areal. Erstmal durch die Strassen, die die Camps begrenzen. Ich bekam ein breites Grinsen als an der ersten Kreuzung gleich eine Vielzahl von Fahrrädern meine Weg kreuzte – ALIENS ARE EVERYWHERE. Alle blinken und leuchten, oft sind die Räder markiert so das rote, grüne, gelbe Kreise über die Wege rollen. Mein Grinsen wurde ich nicht mehr los. Ich passierte liebevoll gestaltete Camps anderer Festivalteilnehmer und JEDES ist dazu gedacht das du, ja DU, da mal anhälst, Hallo sagst, ’nen Drink nimmst und Leute kennenlernst. Phantasievolle Namen und Konstruktionen. Etliches geht schon über „kleines Freunde Open Air“ hinaus, teilweise gilt es Aufgaben zu erfüllen, um teilhaben zu können. Irgendwann lande ich am Ziel meines Ausflugs.

Ich hatte während der Prozession Omar aus Seattle kennengelernt und wollte in sein Camp, das Firehouse. Das Firehouse entpuppte sich als vierstöckiges Baugerüst, dem eine Hausfassade mit LED-umrandeten Fenstern vorgesetzt war. Davor eine freie Fläche zum Tanzen mit DJ vom Balkon und mit feuerspeienden Installationen und das Gerüst/Haus selber zum Begehen. Im ersten Stock ne gemütliche Bar mir Sofas, Teppichen und jeder Menge Kissen. Die nächste Etage eine große nach oben offene Liegewiese und dann ging es noch zwei weitere – nun nur noch rüstungsbreite (ca1m) Etagen hinauf, man konnte aus den Fenstern gucken und oben schließlich vom Dach das Areal überblicken. Was für ein Anblick! Soweit das Auge reicht leuchten bunte Lichter, man sieht Kuppeldome, gigantische Zelte, irrwitzige Konstruktionen und jedes Licht sagt: „Hey komm mal rum„. Und das was ich überblickte waren nur die Camps! In weiter Ferne war der Man zu erahnen, die riesige Playa verschwand in all dem Licht – Las Vegas und Disneyland sind Kinderzirkus dagegen. Ich hab dann dort lange und geschmeidig wie lange nicht getanzt und war Omar dankbar für die Einladung in dieses Camp – ich wollte unbedingt daran teilnehmen, was für ne tolle Nummer.

Nun ja, irgendwann entscheidet man sich fürs Heimradeln und der kürzeste Weg führt über die Playa UND dann realisierst du, dass du zwar eine grandiose Nacht hattest, aber das ganze Wunderland liegt noch vor dir. Ich war nicht auf ’nem anderen Stern, das war eine komplett neue Galaxie. Leuchtende Artcars schippern durch die Nacht – da wird dann auch mal nen dreimastiges Segelschiff zum Fahrzeug umgebaut und ein riesiger leuchtend rot umrandeter Hai fährt vorbei. Eine kleine Sandinsel mit Palmen verfügt genauso über einen fahrbaren Unterbau wie ein galaktischer Sternenkreuzer und alle spielen Musik und bei Bedarf hüpfst du auf und drehst mit denen eine Runde zum anderen Ende der Welt. Es gab noch soviel mehr zu sehen und zu erleben und es lässt kaum in Worte fassen.

Pünktlich um 09:00 Uhr fragt dich die Sonne: „Hey, wie hälst du es bei den Temperaturen im Zelt aus?“ „Gar nicht“, lautet die Antwort. Man schleppt sich spätestens von 11 bis ca. 17 Uhr durch den Schatten und trinkt literweise Eistee oder Wasser. Laut Aussage erfahrener Burner hatten wir „record-breaking temperatures“ von bis zu 45° C. Die vielbeschworenen Sandstürme fielen bisher bescheiden aus – waren mehr so ein Ding, das man aus der Ferne betrachtet. Mitte der Woche gings aber dann doch mal richtig los und „the best reisebuudy of all times“ Ingo P. und meinereiner hielten dies für einen guten Zeitpunkt, auf die Playa zu gehen. Oha… Gott sei Dank waren wir mit guten, dichten Brillen und vernünftigem Atemschutz unterwegs. Bei Gang in Richtung Man verschwand das riesige Gebilde hin und wieder vor unseren Augen und auf dem Weg zurück zum Camp verloren wir etwas die Orientierung. Ich konnte ja nicht mal mehr die Hände am Ende meiner Arme sehen. Was für ein Schauspiel, welch eine Naturgewalt – grandios.

Dass das Ganze Burning Man heißt macht auf so vielen Ebenen Sinn. Da verbrennt nicht „nur“ der Man oder (juchu) das Fett, deine Haut braucht Betreuung (Essigwasser ist DER Hit!) und die Sonne brennt und auch das ständige Erleben brennt. Am Anfang verzweifelt man noch an dem Wunsch, doch möglichst alles mal gesehen zu haben, aber irgendwann weiß man mit Kopf und Körper, es reicht – Satisfaction. Und so ist es ein lautes, ausgelassenes Fest wenn mit Feuerwerk und in gewaltigen Flammen, umringt von zahllosen Artcars und den schönsten Menschen die, ich in meinem Leben getroffen habe, der berühmte Man in Flammen aufgeht. Die Figur stand in diesem Jahr in einem beeindruckenden Tempel. Man konnte hineingehen, den Man berühren, dem wundervollen Gongspielwerk lauschen und auf einer Empore den Tempel hinaufsteigen. Wundervoll – und in Flammen aufgegangen.

Ein anderer, auch für mich sehr wichtiger, Bau ist der Tempel (nicht der vom Man). Was für ein beeindruckendes Bauwerk, ZEN-Athmosphäre beschreibt es sehr gut. Das Ganze erbaut zu dem Zweck von geliebten Menschen oder auch Tieren Abschied nehmen zu können. Ein sehr ruhiger Platz, wo Fremde dir zur Zeit stehen, spontan Umarmungen gegeben werden und Menschen oft bitterlich über ihren Verlust weinen. Ganz nebenbei; ich habe noch so viele Erwachsene Menschen – gerade auch Männer – weinen sehen. Nicht nur da, nicht nur aus Trauer, auch aus Glück, Lebensfreude und machtvollen Gefühlen. Gänsehaut pur.

Nach dem eine Nacht nach dem Man auch der Tempel brannte, realisierten wir unsere schwindende Kräfte -fraglos noch immer voller Energie – und reisten einen Tag früher ab als geplant. Um nicht im hässlichen Reno zu verrotten entschieden wir uns, für etwas mehr Wegstrecke und fuhren an den malerischen Lake Tahoe. Endlich auch wieder ein echtes Bett, eine laaaaange heisse Dusche und – YEAH – eine Waschmaschine. Lake Tahoe könnte ich mir ja zum Wohnen/Leben vorstellen. Fehlen leider ein paar Millionen für.

Was für unglaublich tolle Holzhäuser mit grüner Natur und herrlichem See. Wir verbrachten dann noch einen Tag bei Freunden in Santa Rosa, nördlich von San Francisco, besuchten die gigantischen Redwoodbäume und wählten als letztes Ziel unserer Etappe Monterey 7 Carmel-by-the-sea. Okay… Vielleicht zieh ich auch hierher. Brauche ich aber noch mal ein paar Millionen mehr als am Lake Tahoe. Carmel ist ein wunderschönes Küstenstädtchen mit sehr individuellen Bebauungen. Bekannt wurde der Ort vor allem auch weil Clint Eastwood hier eine Weile Bürgermeister war.

Irgendwann geht’s dann doch mal Heim, der Rückflug ist gebucht und ausser feinstem Wüstenstaub und Fotos hast du einmalige Erinnerungen im Gepäck, so vielfältig und zahlreich, dass zwei Wochen wie zwei Monate erscheinen. VERDAMMT, ICH MUSS DA JETZT JEDES JAHR HIN.

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