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16 Suchergebnisse für "hgm press"

Du, Internet, ich habe Dich heute ganz besonders doll lieb und ich finde, Du solltest das wissen


Ich weiß gar nicht, wo genau ich anfangen soll – ich bin total überwältigt. Innerhalb der letzten 12 Stunden habt Ihr alle zusammen um die 5000 Euro zusammengelegt, um in den Prozess gehen zu können. Ich ringe um Fassung. Echt jetzt, Was hier heute passiert ist, ist völlig wahnsinnig!

Ich trug diesen Artikel, den ich heute Morgen schrieb, schon seit Tagen mit mir rum. Mir ging es gar nicht gut damit. Ich mache das hier eigentlich nicht um zu empfangen, sondern in erster Linie deshalb, weil ich senden will. So war das schon immer. Ich hatte keine Ahnung, ob das überhaupt irgendwie funktionieren würde, aber ich hatte keine wirkliche Alternative.

Dann kamen Mails aus Südafrika, aus den Staaten, aus Russland, Norwegen, Thailand, aus ganz Europa und von sonst noch wo mit dem Inhalt, mich unterstützen zu wollen. Auch Paypal Zahlungen von überall. Von ganz kleinen Beträgen, die sich manche von ihrem ALG2 abzwacken, bis hin zu wahnsinnig großen Summen, die ich niemals nicht erwartet hätte und die ich niemals wieder gut machen kann, außer vielleicht mit dem, was ich hier nun halt immer so mache.

Es ist nämlich so, dass ich mit Paypal nicht meine besten Erfahrungen im Hinblick auf freiwillige Zahlungen gemacht habe. Damals, als wir noch bei Thinner Musik veröffentlichten und den Paypal-Button daneben hatten, haben wir für über 120.000 Downloads gerade mal 75 Euro bekommen. Aber darum soll es ja gar nicht gehen.

Ihr habt es echt geschafft, die komplette Kohle für einen Prozess, den hgm-press gegen mich führen will, oder besser noch gegen mich führen wird, innerhalb nicht mal eines Tages zusammenzubekommen. Und zwar soviel, dass es sogar dafür reichen wird, wenn dieser für mich komplett gegen die Wand fahren sollte, was – das will ich noch einmal betonen – nicht ausgeschlossen ist. Ich verstehe das als ein von euch an mich übertragenes Mandat, es auf diesen Prozess auch ankommen zu lassen und sich nicht im Vorfeld mit denen auf irgendwas Halbgares zu einigen. Ihr habt „Prozess“ gesagt. Ihr seid bereit, diesen auch zu bezahlen. Das ist so unfassbar fantastisch! Also machen wir das so, denke ich.

Ob der zu gewinnen ist, kann ich nicht sagen, wünschen würde ich es mir allemal. Nicht mal unbedingt für mich, sondern für ein Recht, dass sich endlich der gelebten Realität anpasst, und dieser nicht weiter auf Jahrzehnte lang hinterherhinkt. Wahrscheinlich werden viele Prozesse geführt werden müssen, bis es dazu wirklich kommen wird, aber irgendwann muss man schließlich damit anfangen. Machen wir es jetzt. Auch auf die Gefahr hin, diesen zu verlieren. Irgendwann wird ihn jemand gewinnen und Ihr könnt dann alle von euch sagen, „Ich war von Anfang an dabei.“ Oder so.

Was auch bemerkenswert ist: wir Blogger sind im Regelfall ein komisches Völkchen. Wir lieben uns in der Summe für das, was wir in der Summe alle gemeinsam so tun. Jeder für sich. Konkret aber mag da virtuell gar nicht jeder jeden. Alle wissen das, keiner redet wirklich gerne drüber, schon gar nicht öffentlich, aber genau so ist das. Wir alle pflegen unsere Koalitionen. Ich weiß nicht mal, warum genau das so ist – ist eben so. Aber wenn dann so eine Kiste hier hochfährt, stehen wir in der Summe für das, was wir in der Summe alle gemeinsam so tun: Bloggen. So ungebunden wie möglich. Jeder für sich, alle für diesen verdammt bunten Haufen voller Awesomeness. (Ich hasse dieses Wort, Marcel von Amy&Pink hat das mal ins deutsche Netz geworfen. Seht ihr!) Und trotzdem, wenn es darauf ankommt, sind alle am Start. Mit Trackbacks, Tweets, FB-Shares oder eben einer Paypal-Zahlung. Danke, Ihr Bekloppten. ;) Es geht uns alle an. Gerade im Hinblick darauf, dass just in dem Moment auffällt, dass die nächsten Abmahnungen auch für das Einbetten von YouTube Videos kommen könnten, was alles andere als neu sein dürfte. Kommt bestimmt auch. Das deutsche Recht erlaubt das. Wir sollten uns das auf gar keinen Fall von irgendwem wegnehmen lassen. Wir sind die, die auch dazu beigetragen haben, dieses hiesige Netz so bunt zu machen, wie es nunmal ist.

Mehr weiß ich jetzt auch gerade nicht. Ich bin gerade ein bisschen dolle glücklich. Das liegt weniger an der zusammenbekommenen Summe. Eher daran, wie diese zusammenkam. Durch euch. Euch alle. Jeder mit dem, was er dafür geben konnte. Letztendlich wäre die Summe ohne das nie zudem geworden. Wenn ich also nach Hamburg muss, um mich vor dem Landgericht zu verteidigen, weil ich ein Foto bloggte, das die Macherin auf Facebook zum Teilen anbot und welches durch meinen Artikel 2200 Leute auf Ihre Seite brachte, werde ich euch alle irgendwie hinter mir wissen. Also wenn das in eurem Sinne ist. Und wenn dem so ist, ist das ist ein ziemlich gutes Gefühl. Wirklich.

Was ich vielleicht noch schreiben sollte – hier steckt eh schon mehr Pathos drin, als gut für uns alle ist. Ich schrieb vorhin mit einem wahrlich guten Freund folgenden Dialog und ich denke, Ihr solltet das wissen. Weil ich heute genau das fühlte:
***
„boah wat is denn bei dir los? krass wie die leute helfen…NICE..hammer!!“

Es ist wirklich krass ergreifend. Dieses, das man einfach sowieso immer so macht, weil man es macht… Die Leute lieben das. Es bringt sie durch die Tage, die Woche, die Monaten. Auch durch die ganz beschissenen. Und dann, wenn sie auf die einfachste Art mal „Danke“ sagen können, kommen sie einfach so vorbei und sagen irgendwie „Danke“. Manche mit 150,00 Euro, andere mit 1,37 von ihrem ALG 2. Heute liebe ich das Internet ganz besonders doll. Du kannst Dir nicht vorstellen, was das alles in mir auslöst. Ich bin total überwältigt. Ohne Shice!

das netz umarmt dich gerade! ich gönn es dir von ganzen herzen!

Danke! Ich weiß. Und ich weiß das sowas von zu schätzen.
***
Das seid Ihr. Ihr habt heute gemacht, dass mir die Worte fehlten. Ihr habt gemacht, dass ich kurz vor Rührung weinen musste (Echt jetz.). Ihr habt gemacht, dass ich wieder in Ruhe schlafen kann. Ihr, das, mein Internet. DANKE DAFÜR! Für jeden Cent, jeden Euro, jeden Tweet, jeden FB-Share, jeden Kommentar, jeden Trackback. Ohne euch könnte ich auch zu machen. Ihr seht toll aus!

Ich mache die Spendenaktion über Paypal jetzt zu, auch wenn das irgendwie doof ist. Aber mehr als da jetzt beisammen ist, bedarf es gerade nicht, um diese Kiste durchzustehen. Hoffe ich. Wer aber dennoch irgendwie etwas geben mag, kann das über das Button in der Sidebar tun. Zwei-drei Tage noch. Auch wenn das dann nicht mehr ausschließlich den Prozesskosten zu gute kommen wird. Vielleicht reicht es ja dann auch mal für eine kleine Vinyl-Auflage des kommenden Albums. Oder so. Das liegt bei euch.

Über all das Geld, was von der bis hier angedachten Aktion mal übrig bleiben sollte, reden wir dann, wenn es soweit ist. Wenn ich verliere, wird das nicht viel sein. Wenn nicht, bin ich für alles offen.

Aber, ey… warte mal… Guck mal da: Ein Katzenbaby-GIF! Awwwwwwwwwwwww!1ölf!!!! (Achtung, riesengroßes GIF.)

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Und sollte ein Foto der Snake Cake gestern für SpOn noch 25 EUR kosten, ist da heute keine Rede mehr von

Ich hatte ja gestern erwähnt, dass die hgm-press SpOn Fotos der Snake Cake für 25 Tacken das Stück angeboten hat. Das tat ich, weil es in dem Artikel von Ole Reißmann genau so stand. Man muss ja schon davon ausgehen, dass der weiß, was er da schreibt – schließlich arbeitet der da.

Nur: die Passage wurde nun, nachdem sich einige über dieses Schnäpperchen wunderten, gelöscht. Von dem Angebot der hgm ist keine Rede mehr. Über Geld redet man schließlich nicht. Schon gar nicht in so einem Fall. Allerdings wollte der Google-Cache da nicht so ohne weiteres mitgehen und gibt auch später noch an, dass SpOn die Bilder für 25€ das Stück hätte haben können. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.


(via Gilly)

Ich würde es ja auch ganz toll finden, euch mit dem Thema nicht länger auf den Saque gehen zu müssen, aber geht gerade nicht anders. Der Absurdität wegen.

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Tja

Gerade einen herrlichen Artikel entdeckt, der noch viel herrlicher bebildert ist. Hätte ich hier gerne drin gehabt. Mit kurzem Text und einem Bild davon. Aber im Hinblick auf den hgm-press-Fick gerade noch dagegen entschieden. Deshalb gibt es auch keinen Link dahin. Da die Agenturen sich aber ihre Bilder bezahlen lassen, findet der Artikel und die Bilder ganz sicher von ganz allein den Weg zu euch. Was brauch es da schon einen Multiplikator wie mich für. ¯\_(ツ)_/¯

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Warum das Abmahnen von Bildern ein recht leichtes aber gutes Geschäft ist, was mich daran ärgert und welche Fragen sich mir stellen

Es geht also weiter. Nachdem die letzte Abmahnrunde bezüglich der Fotos von Nathan Sawaya für alle Blogger glimpflich ausging, gibt es nun die nächste Welle. Wie auch bei Sawaya geht es wieder um Fotos, für die die hgm-press Michel OHG Nutzungsrechte beansprucht. Diese lagen ihr für Sawayas Bilder nicht vor, wie der Künstler in einer Pressemitteilung verlautbarte. Die hgm-press Michel OHG behauptet nach wie vor das Gegenteil, beziehungsweise, dass der Künstler die die Rechte vertragswidrig zugesichert hätte. Warum sie die Abmahnung dennoch zurückziehen liest, erschließt sich mir zwar nicht, aber ist aber so. Im jetzigen Fall äußert einer der Betroffenen nachdem er Kontakt zum Künstler aufgenommen hat auch, dass dieser meint, seine Nutzungsrechte nicht verkauft zu haben. Ein Schelm, wer Methode darin erkennt. Die hgm-press Michel OHG scheint für ich ein Geschäftsmodell darin entdeckt zu haben, für Bilder vierstellige Summen einfordern zu wollen. Und das könnte sich in der Tat als leichtes aber gutes Geschäft erweisen.

Wenn es darum geht, Leute wegen dem Tauschen von Musik zu belangen, ist das im Vergleich zu den Bildern ein recht umständlicher Weg, der etwas Zeit und Arbeit verlangt. Dafür müssen dann erst mp3s in Torrents verpackt werden, der muss ins Netz, und wenn man einen Fisch an der Angel hat, muss eine IP-Analyse her, die verrät, wer genau zu den Tauschenden gehört. Dann gehen die Briefe raus. Ich weiß, dass die Kosten dafür weitaus geringer, aber eben immer noch sehr hoch sind. Für ein mp3, dass man nach dem Runterladen eines Torrents wieder freigibt, rufen Kanzleien 450-750 Euro auf. Gerne tun sie das wenn es sich bei einem Album um Compilations handelt. Je umfangreicher desto besser, denn da hängen meistens mehrere Verwerter dran, die alle einzeln vertreten werden wollen, gerne auch von mehreren Kanzleien. Es kann also gut sein, dass wenn man sich den Torrent der German Top 100 runterzieht, nicht 2-3 Briefe mit Forderungen ankommen, sondern 10-17 davon. Nein, dass kann nicht nur sein, das ist tatsächlich so, wie ich belegen kann. Da kommen dann also 10 Briefe von unterschiedlichen Kanzleien mit einer Forderung von je 450-750 Euro. Teurer Spaß für so ein künstlerisch eher zweifelhaftes Werk. Kaum einer redet über diese Praxis, aber sie ist allgegenwärtig, das sollte nicht vergessen werden. Und dennoch, der Weg sich dafür Geld zu holen ist eben doch komplizierter als der, den man jetzt geht, um gegen das Nutzen von Bildern vorzugehen. Interessant daran allerdings ist, dass die Kostennote tatsächlich im Vergleich zu den jetzigen Forderungen für einzelne Bilder eher harmlos erscheint. Ich gehe davon aus, dass das selbst für das Tauschen von Filmen so ist. Diese werden mit millionenschweren Produktionen in die Welt gesetzt, für ein gutes Foto bedarf es heute nicht mal mehr einer Kamera.

Ich sehr da ein derbes Ungleichgewicht, aber das deutsche Recht macht das so möglich, wie die Advokaten nach der Sawaya Sache nicht müde zu betonen wurden. Müde wurden sie erst dann, als klar wurde, dass die Abmahnungen wohl doch nicht ganz rechtens verschickt wurden – darüber schrieb dann keiner mehr. Vielleicht auch, weil sie sich als etwaige Vertreter nicht mehr in Stellung zu bringen brauchten, der Drops war gelutscht.

Ähnlich hielt es Ole Reißmann, der auf SpOn diesen Artikel schrieb, in dem er sich nicht ganz frei von Häme so gab, als wären alle Blogger zu dämlich, sowieso selber Schuld an der ganzen Angelegenheit und sollten eh lieber im Sand spielen. Er meinte, für Blogger sei das nicht lizenzierte Nutzen von Bildern ein Kavaliersdelikt. Das kann man ihm nicht übel nehmen. Man kann sich aber darüber ärgern, denn er tut das mit einem riesigen Online-Medium im Rücken, dass es bis heute nicht mal schafft, Videos, die sie von LiveLeak und/oder Youtube laden um auf ihren eigenen Server zu packen, ohne einen Link zur eigentlichen Quelle zu setzten. „Quelle: YouTube“ – ihr kennt das. Inwiefern die dann dafür zahlen ist mir nicht bekannt, aber netzgemäß ist das in meinen Augen nicht. Im Gegenteil.
[Update: 17.10.2012, 13:10 Uhr] Ole Reißmann hat mittlerweile, genau genommen heute, ja gerade eben einen Artikel dazu geschrieben, dass die Abmahnungen zurückgezogen wurde. Da denke ich mir jetzt mal rein gar nichts bei.

Übel nehmen darf man ihm allerdings, dass er bis heute in diesem Artikel nicht darauf hinweist, dass die Abmahnungen in diesem konkreten Fall alle zurückgezogen wurden. Auch spart er sich auf die Stellungnahme von Sawaya zu verweisen, obwohl er von mir mehrfach darauf hingewiesen wurde. Da steht also nach wie vor: Blogger zu dämlich, Bilder illegal kopiert, abgemahnt, 1000e Euro weg, Pech gehabt. Kein Update, wie das bei uns Bloggern ja üblich ist, kein gesonderter Artikel zum Thema. Thema für ihn durch. Muss ja auch keiner wissen, dass sich da eine eklatante Änderung am Sachstand ergeben hat. Warum auch. Das ärgert mich.

Wie schon erwähnt ist das Abmahnen bei illegalem Umgang mit Musik- oder Filmdateien weitaus komplizierter. Mit Bildern an viel Geld zu kommen ist allerdings viel einfacher, wie nun wohl die Agenturen und Kanzleien gerade feststellen dürften. Man kauft sich im für uns schlechtesten Fall Bildrechte, jagt die Fotos durch Tineye, oder die Google Bildersuche, klickt auf das Impressum der angegeben Seiten und schickt die Briefe raus. Wenn das zehnmal die Woche so gemacht wird und am Ende irgendwer zahlt, verdient man an einem Foto mehr Geld als an dem Verkauf eines Gebrauchtwagens. Dafür einen Azubi oder gar einen Praktikanten abzustellen ist ein Einfaches und das kann sich im Falle des Falles ja auch wirklich lohnen, denn die Gesetzeslage ist da durchaus auf der Seite der Abmahnenden. Warum also sollte man sich da heute noch die Mühe machen, Torrents mit Musik und Filmen ins Netz zu stellen. Es könnte also durchaus sein, dass das hier erst der Anfang ist. Wundern würde es mich nicht, schneller und effizienter kann man sein Geld ja gar nicht machen. Und ich schreibe ganz bewusst nicht “verdienen”.

Wenn es so kommen sollte, und diese Praxis Schule macht, sind wir als Blogger daran wahrscheinlich nicht mal ganz unschuldig, wir haben ja erst lauthals darauf aufmerksam gemacht. Allein, ohne den Krach hätte sich womöglich niemand darum geschert, nicht mal Ole Reißmann. Die Quadratur des Kreises: entweder still bleiben um keine Aufmerksamkeit erregen, oder rumbrüllen und die schlafenden Hunde auf dem Hof der nächsten Agentur/Kanzlei wecken. Ich war und bin nach wie vor für ersteres. Immer in der Hoffnung, dass die Politik da irgendwann mal von wach wird, und sei es durch das Gebell der jetzt kläffenden Hunde. Irgendwas muss da passieren und zwar dringend.

Jetzt kann man natürlich sagen: “Dann hör’ doch auf so zu bloggen und gehe selber fotografieren.” “Nö”, sag ich dann, “Nö, mach’ ich nicht. Weil will ich nicht!”

Als ich hier mal anfing, Sachen aus dem Netz zu sammeln, lasen hier keine 20 Leute mit. Ich tat das in erster Linie für mich. Ich verstand das als meine kleine Schatzkiste, in der ich all das sammelte, was mich voll umhaut. So wie früher schon. Ich schnitt Bilder oder Artikel aus Zeitungen aus, packte sie in meine alte Keksdose und behandelte sie wie meinen Schatz. Das Ding hier war meine ganz private “Website”, die mein Schatzkästchen ersetzen sollte und das über die Jahre auch tat. Natürlich kann man jetzt sagen, “Junge, sei doch nicht so naiv, das kann man doch gar nicht vergleichen, ey!” und das stimmt sogar. Trotzdem ist das genau der primäre Grund, warum ich das auch heute noch mache. Gut daran allerdings ist mittlerweile, dass die Leute, die ich hier verlinke sogar ein wenig davon haben, zumindest was die Verbreitung ihrer Arbeiten betrifft, denn heute habe ich 30 Leser und irgendwer klickt da dann rauf, ist beeindruckt und teilt den geklickten Link dann weiter. Im besten Fall. So zumindest wäre mir das am liebsten. Und wer hier nicht auftauchen will, sagt Bescheid, seine Arbeiten und der Link zu ihm kommen raus. Funktioniert bei YouTube ja auch, wobei ich zu den Fragen kommen will, die sich mir aus der ganzen Kiste hier ergeben.

Wenn ich ein Video auf YouTube hochlade an dem ich keine Rechte besitzen sollte, bekomme ich auch keine kostenschwere Abmahnung und das obwohl relativ einfach nachzuvollziehen sein sollte, wer das Video hochgeladen hat. Warum eigentlich nicht? Entweder schaltet YouTube selber auf Löschmodus oder irgendein Verwerter veranlasst, dass der Content dort nicht mehr zu sehen ist. YouTube verwarnt dann per Nachricht und die Sache ist im Regelfall gegessen. Macht man das mehrfach, wird letztendlich das Konto von seitens YouTube gelöscht. Das war es. Ist irgendjemand ein Fall bekannt, in dem Leute dafür horrende Summen zahlen mussten, urheberrechtlich geschützten Content da hochgeladen zu haben? Dazu kommt die rechtliche Handhabe, was mit denen geschieht, die derartige Videos dann bei sich einbetten. Wie liegt die eigentlich, wenn ich einen Film von YouTube einbinde, der gerade gestern erst in die Kinos kam und von irgendjemandem hochgeladen wurde. Kann ich dafür rechtlich belangt werden? Also für das Einbetten dieses Films? Das wollte ich schon immer mal wissen.

Ich hatte vor Jahren hier mal ein Video eingebunden, bei dem das tatsächlich der Fall war. Es ging um den Baader-Meinhof Komplex, der gerade in die Kinos kam und den irgendwer auf Google Video geladen hatte. 3-4 Tage später. Ich bettete den hier ein und dachte, “Naja, wird schon nichts passieren.” Ein Freund von mir fand den dann hier, bettete den bei sich ebenfalls ein und bekam prompt einen Brief des Filmverwerters. Er wurde aufgefordert, diesen sofort bei sich zu löschen und eine Stellungnahme abzugeben. Die schrieb er, die Sache war vom Tisch. Es gab keine Kostenforderung und ich möchte gerne wissen, wie sich eben genau das rechtlich gestaltet. Denn wenn genau das in der oft zitierten “rechtlichen Grauzone” passiert, wie ist es dann mit Bildern, die ich eben nicht auf meinen Server kopiere, sondern sie nur von anderen Plattformen wie z.B. imgur oder Tumblr einbinde. Bilder also, die andere hochladen, die ich hier zwar zeige, aber technisch eben nicht kopiere. Wie steht es dann? Also rein rechtlich? Ich habe versucht, dass irgendeinen Anwalt zu fragen, aber mir fehlt gerade die Geduld, auf die Antworten zu warten. Interessieren würde sich mich trotzdem brennend.

Solange es keine gesetzliche Regelung gibt, die dieser aktuellen Abmahnpraxis Einhalt gewährt, bleibt also das tägliche Unbehagen beim Gang zum Briefkasten. Und bis es diese Regelung irgendwann mal geben wird, fliest verdammt viel Wasser die Havel runter. Und eigentlich sollte ein Interesse daran auch die großen Medienhäuser nicht kalt lassen, schließlich sind es diese, die mittlerweile gerne und häufig auf die Inhalte von uns Bloggern verlinken. Weil wir den ganz geilen Shice aus den Untiefen des Netzes ziehen, diese ganze Awesomeness, die ohne uns dort gar nicht stattfinden würde, weil wir einfach in einem gänzlich anderem Kontext funktionieren als diese in ihrem medialen Kosmos.

Wahrscheinlich habe ich ganz viel vergessen, aber das wollte ich mal loswerden, und die Fragen hätte ich tatsächlich gerne beantwortet. Am liebsten von einem, der es wissen sollte.

Und mal ehrlich: wisst ihr, wie es sich anfühlt, hier Bilder zu löschen? Es ist als würde ich mein Schatzkästchen von damals öffnen, die mir liebsten Perlen rausnehmen und sie in das Feuer werfen, das Vater immer gemacht hat, wenn er im Herbst das Laub im Garten verbrannte. Echt jetzt. Und dennoch werde ich wohl nicht umhinkommen, genau das zu tun.

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Neues in der Abmahnsache Nathan Sawaya

Heute hat Nathan Sawaya auf verschiedenen Blogs, die über diese Abmahnsache berichteten selber mal seine Sicht der Dinge in den Kommentaren hinterlassen, so auch hier. Er schreibt:

This is Nathan Sawaya. I have been notified that my art is the subject of this matter. To be clear, I am not represented by this law firm. I am not represented by this photo agency. If you have any questions, you may email at info@brickartist.com.
-Nathan Sawaya

Dazu kommt, dass nach einem Mailverkehr, den Flo von We like that mit ihm geführt hat, klar wird, dass er für das von denen benutzte Bild niemals die Rechte an irgendwen verkauft hat. Das Foto hat seine Freundin geschossen und die Rechte liegen wohl nach wie vor bei ihr.

Bei einer weiteren Bloggerin, die ein Bild über die Arbeiten von Nathan Sawaya benutze, könnte es wohl auch so sein, dass das Bild, für das sie von der Kanzlei activeLAW im Namen der Agentur hgm-press Michel OHG abgemahnt wurde, gar nicht identisch mit dem ist, woran die Agentur hgm-press die Nutzungsrechte besitzt. Das Motiv ist zwar das selbe, der Fotograf allerdings wohl ein ganz anderer. Bild.de nutzte dieses wohl auch. Haben die eigentlich auch Post bekommen?

Die selbe Kanzlei mahnte auch Autodino für die Nutzung von drei Bildern ab. Sie wollte dafür 19.000 EUR. Nachdem die reagierten und belegen konnten, dass sie eine ausdrückliche Genehmigung hatten, diese Fotos nutzen zu können, wurde die Abmahnung mit der Begründung abgezogen, dass man in dem „Fall nicht sicher sein könne, die alleinigen Nutzungsrechte an den streitigen Bildern zu haben“.

Da hätten wir also eine Agentur, die von einer Kanzlei abmahnen lässt und so richtig gar nicht zu wissen scheint, ob sie denn nun Rechte an den Bildern besitzen oder eben doch nicht so richtig. Da geben sie keinen Fick drauf, erstmal abmahnen, irgendwer wird schon bezahlen und wenn nicht, haben wir es eben versucht. Richtige Profis.

Außerdem hat Matthias von Lordmat in seinen Logfiles Merkwürdiges entdeckt: die Kanzlei Eugen Klein, die – ach kiek an – zu activeLAW gehören scheint, wühlt sich auf der konkreten Suche nach Bildern munter durch sein Blog. Es geht um dabei um die Bonsai-Baumhäuser von Takanori Aiba. Wenn ihr die also haben solltet, wisst ihr Bescheid. Obwohl man ja jetzt auch nicht so sicher sein kann, dass die sich klar darüber sind, wer die Rechte an diesen Bildern besitzt.

Das Ganze wirkt nun schon so, als würde da eine Agentur mit Hilfe einer Kanzlei mal eben schnelles Geld machen wollen würde. Nur alleine für die Bilder von Nathan Sawaya ergeben sich Forderungen in einer Höhe von insgesamt circa 20.000 EUR. Dafür muss eine Oma verdammt lange stricken und ein Blogger jahrelang bloggen – wenn überhaupt.

Zu guter Letzt haben im Rahmen dieser Sache einige ihre Blogs erstmal ganz vom Netz genommen. Traurig.

[Update: 04.10.2012, 16:14 Uhr]
Spiegel Online hat sich jetzt auch mit der Angelegenheit befasst und bei der abmahnenden Kanzlei nachgefragt. Laut deren Auffassung hat die von Ihnen vertretene Agentur sehr wohl die Nutzungsrechte an an den Fotos Sawayas.

Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE erklärt die Anwaltskanzlei, die Verwertungsrechte lägen sehr wohl bei der Agentur aus Berlin. Sie seien für den deutschsprachigen Raum von der Firma Black Sheep Press aus den Niederlanden erworben worden, die ihrerseits die Verwertungsrechte von der Firma Nathan Sawaya Inc. bekommen habe.

„Eine vertragliche Vereinbarung des Künstlers mit der Firma Black Sheep Press liegt hier vor“, so Rechtsanwalt Eugen Klein. Ausdrücklich habe der Künstler darauf bestanden, dass gegen missbräuchliche Verwendung vorzugehen sei. Dessen Erklärung habe man mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Der Künstler Nathan Sawaya war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Es wird nicht einfacher.

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Snake Cake

Hier gab es bis zum 19.11.2012 das Bild eines Kuchens zu sehen, der von einer britischen Frau gebacken wurde und der aussah wie ein gelber burmesischer Phyton. Ein wirklich schönes Exemplar eines Kuchens.

Leider wurde ich zu Beginn des Novembers 2012 im Auftrag der hgm-press Michel OHG bzgl dieser Bilder abgemahnt. Die Agentur hatte sich wohl zwischenzeitlich die Rechte an den Bildern gekauft und neben mir auch andere Blogs für das Zeigen dieser mit dicker Kostennote abmahnen lassen.

Natürlich gibt es diesen Kuchen nach wie vor im Netz. Auf dem Facebook Profil der Bäckerin kann man ihn nach wie vor bewundern und auch fleißig teilen. Auf internationalen Blogs kann man die Bilder natürlich sowieso nach wie vor sehen. Nur hier in Deutschland, da geht das nicht. Da kannst du als Blog diese Bilder nicht mal ohne weiteres lizenzieren. Und du solltest sie auch sowieso nicht bloggen, weil du nie weißt, wer wann an wen seine Nutzungsrechte verkauft hat. Wenn du es doch tust, kann es sein, dass man dir für das Zeigen im Nachhinein eine Rechnung von 1839,60 EUR aufmacht, so wie bei mir eben. Wenn du allerdings ein klassisches Medium beschreibst, dann bietet dir die hgm die Fotos auch für 25 EUR das Stück an.

(via Fasel)

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