(Foto: Norbert Nagel • CC BY-SA 3.0)
Wir mussten hier vor ein paar Jahren mal einen unserer damaligen Kater beerdigen. In dem Garten des Hauses der WG war kein Platz und wir wollten, dass der gute Kerl sich von einem ruhigen Plätzchen aus in die ewigen Jagdgründe schleichen konnte.
Also entschieden wir uns für einen abgelegenen See in der Nähe, parkten am Waldrand und zogen mit einem Spaten, einer Schippe und einem Pappkarton, in dem der tote Kater lag, in den Wald, in dem ein See war. Wir kamen uns dabei ziemlich blöde vor und irgendwie hatten wir ziemlich Schiss, dass uns dabei irgendwer beobachten könnte. Was sollen denn die Leute denken, wenn die wen sehen, der mit Spaten, Schippe und Karton in den Wald geht, um ein Loch zu graben, in dem sie einen Karton versenken? … Eben. Sieht bestimmt ziemlich blöde aus, so von außen betrachtet.
Andere machen sich da nicht derartige Gedanken und begraben einfach mal ihre verschimmelte Gewürzgurke im Wald. Was ja auch sehr viel weniger anrüchig ist. Die Polizei kam trotzdem. RIP Gurki.
Achern – Schmerzlicher Verlust?
Eine Spaziergängerin war am Donnerstagabend kurz vor 21 Uhr mit ihrem Hund im Waldgebiet zwischen der Omerskopfstraße und dem Friedhof Sasbach unterwegs. Dabei wurde sie auf einen älteren Mann aufmerksam, der offensichtlich etwas zwischen den Bäumen vergrub und sich dann wieder zu Fuß entfernte. Die Frau erschauderte als sie erkannte, dass es sich um ein gerade angelegtes Grab mit einem Holzkreuz handelte. Sie wählte den Polizeinotruf. Die Streifenbeamten inspizierten die Begräbnisstätte und begannen behutsam mit der Exhumierung einer kleinen Holzkiste. Auf einer handschriftlichen Grabbeigabe stand der Name „Gurki“ sowie das aktuelle Tagesdatum vermerkt. Nach dem Öffnen der Holzkiste kam eine kleine verschimmelte Gewürzgurke zum Vorschein. Offenbar war ihr letzter Besitzer über die vermutlich überraschend eingetretene Ungenießbarkeit derart erschüttert, dass er sich zu der abendlichen Beisetzung im Wald entschlossen hatte. Die Polizisten entsorgten andächtig das ‚verblichene‘ Gemüse und setzten ihre Streife fort.
Ziemlich pietätlo, einfach die Gurke zu exumieren und dann zu entsorgen.
*das* ist journalismus, wie ich ihn mir wünsche; klar, präzise, faktenbasiert!