Sehr, sehr schöner Kurzfilm von National Geographic, der sich der einzigen Eisenbahn Mauretaniens widmet: der Bahnstrecke Nouadhibou–M’Haoudat.
Die Bahnstrecke Nouadhibou–M’Haoudat ist die einzige Eisenbahn Mauretaniens. Sie verbindet die Eisenerzbergwerke bei Zouérat mit der Hafenstadt Nouadhibou am Atlantik.
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Neben Erz werden auch andere Güter befördert. Die Züge dienen der Versorgung der Städte F’dérik und Zouérat mit Wasser. Flachwagen zum Fahrzeugtransport werden auf Anfrage angehängt. Für Personenverkehr wird in einen Zug pro Tag ein Personenwagen eingestellt, der in der Regel überbelegt und in schlechtem Zustand ist. Es ist allerdings möglich, kostenlos auf den Erzwagen mitzufahren.
Durch das konzerneigene Unternehmen Société Mauritanienne de Service et de Tourisme wird unter der Bezeichnung Train du désert seit 1999 ein Zug speziell für Touristen bestehend aus einem Schlafwagen und einem Doppelstockwagen vorgehalten[5] und im touristischen Betrieb eingesetzt.
So schön die Bilder auch sind, das ist leider eine völlig verklärende und romantisierende Darstellung.
Mauretanien ist eines der mit Abstand ärmsten Länder der Welt, gleichzeitig hat es den weltweit größten Anteil an Sklaven an der Bevölkerung. C.a. 600.000 Menschen (20% der Gesamtbevölkerung) in Mauretanien sind nach wie vor versklavt. Nicht wenige der schönen exotischen Menschen in dem Video dürften Sklaven sein. Mir ist bei der Darstellung ehrlich gesagt ein bisschen das Kotzen gekommen. National Geographic mal wieder mit schönster Kolonialherren-Mentalität.
Als Einstieg ist der Wikipedia-Artikel zu Sklaverei in Mauretanien relativ gut recherchiert: https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_in_Mauretanien
Das Kapitel zu Mauretanien in Kevin Bales „Disposable People“ ist da deutlich ausführlicher und plastischer.