Das Problem der Diskriminierung beginnt mitunter schon im Kindergarten. 3sat hat sich dessen mal angenommen und in Kitas gefragt, wie das so ist im Umgang mit Kindern, die aus einem Elternhaus kommen, in dem Ausländerfeindlichkeit „eine Meinung“ und deshalb Alltag ist. Außerdem hat man Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen befragt, wie sie damit umgehen.
In einem hessischen Kindergarten werden die Erzieherinnen auf eines der Kinder aufmerksam: Es malt Hakenkreuze, spricht abwertend über Ausländer, weigert sich neben einem türkischstämmigen Jungen zu sitzen. Die Begründung des Kindes: Es könne nicht neben einem Ausländer sitzen. „Wir haben dann im Internet nach den Eltern recherchiert“, sagt die Leiterin der Kindertagesstätte, „und gesehen, in welcher Partei sie sind, also dass sie rechts orientiert sind.“ Die Erzieherinnen sind verunsichert. So sehr, dass absolute Anonymität Bedingung für unser Interview ist. Die Kita-Leitung möchte sich schützen – und die eigene Familie. „Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Leuten mit rechtem Gedankengut traue ich ziemlich viel zu, wenn man mich erkennen würde. Und davor habe ich Angst. Auf der anderen Seite möchte ich dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass es diese Problematik gibt, dass es kein Einzelfall ist.“
http://youtu.be/vFQxoIxlsFo
(Direktlink, via Jay)
Ronny wie ist eigentlich die Situation in der Brandenburger Pampa so – also Dein Eindruck würde mich mal interessieren…
fALk,
Diese krassen Auffälligkeiten, wie wir sie aus den 90ern kennen, findet man heute kaum noch, oder nur bei den ganz Dummen. Ansonsten will keiner rechts sein, das Problem ist ganz offenbar tatsächlich die sogenannte Mitte. Das alles hat sich verschoben und Äußerungen, die vor 10-20 Jahren nur bekennende Rechte getätigt hätten, sind heute wie selbstverständlich in der Mitte angekommen. „Ich bin nicht rechts, aber…“ wird hier tatsächlich so gelebt. Ein Problembewusstsein dafür gibt es nicht. Ich finde das noch weitaus schwieriger als in den 90ern mittlerweile.
Mich hat schon verwirrt warum in diesem Kontext Ostdeutschland nicht erwähnt wurde. Aber falk sei Dank …
Lucid,
Weil es der Problematik nicht gerecht werden würde, da diese auch im Westen zum Alltag gehört.
Ronny,
Ja is richtig. Der sarkasm-button war noch gedrückt.
Mein kommentar entstand aus dem eindruck heraus, diese problematik sei dem osten deutschlands immanent, aus medienberichten generell.
Berlin Südost, Schöneweide, Namen vom Spielplatz: Addi (wenn man schief rüberguckt, heißt der Kleine dann plötzlich ANdi, alles klar …), Thor, Freya, NSDA-Pullis, „geh mal weg von dem da, mit denen spielen wir nicht“, „heb das auf, wir sind anständige Deutsche“, „gute Deutsche kaufen da nicht“ usw. Gruselig, was man da so mithört.