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Jugendliche, die in den 80ern von Jena nach Kreuzberg ausreisten

Ich habe gerade ein ganz wundervolles Buch gelesen. “Mauergewinner” von Mark Scheppert nämlich. Es hat mich oft in meine eigene Kindheit zurück geschickt. Jugendlich wurde ich in der DDR ja nicht wirklich mehr. Mit 13 war Schluss. Vieles von dem, was Scheppert über die Zeit seiner Jugend nach 13 schreibt, kenne ich nur von meinem Bruder oder älteren Freunden, aber darum soll es gar nicht so wirklich gehen – könnt ihr ja selber lesen. Schließlich.

Jugend in der DDR hieß eben auch immer im besten Falle keine Pfade zu bestreiten, die nicht andere schon vor einem gegangen waren. Und wenn man sich doch darauf einließ, war es ratsam, sich dabei nicht erwischen zu lassen. Scheppert gelang das hin und wieder, diesen jungen Männern im Jena der 80er Jahre leider nicht. Also gingen sie nach West-Berlin. Warum erklären sie in diesem Film von Peter Wensierski aus dem Jahre 1987, in dem sie nach Berlin Kreuzberg kamen.

Eine Gruppe Jugendlicher ist 1987 aus Jena nach Berlin-Kreuzberg
ausgereist. Sie schildern, wie sie versucht haben, einfach als
Jugendliche in der DDR zu leben – was sie nicht durften.

http://youtu.be/rS-GuEgKoiU
(Direktlink)

4 Kommentare

  1. Tim Timsen4. Dezember 2013 at 22:26

    Co-Autor des Films war übrigens Roland Jahn, der heutige Stasiunterlagenbeauftragte. Der kommt selbst aus Jena, wurde gegen seinen Willen aus der DDR rausgeschmissen und hat 1987 mit Wensierski zusammen für das ARD-Politmagazin “Kontraste” gearbeitet, unter falschem Namen. Nur mal so.

  2. Ronny4. Dezember 2013 at 22:34

    Tim Timsen,

    Ich weiß. Von Wensierski fliegen noch so einige Perlen durchs Netz. ;)

  3. Tim Timsen4. Dezember 2013 at 22:41

    Ronny,

    Hatte beruflich mit beiden zu tun, kenne die Filme glaub ich alle ;)

  4. Strugarkowski6. Dezember 2013 at 02:02

    ›Jugend in der DDR hieß eben auch immer im besten Falle keine Pfade zu bestreiten, die nicht andere schon vor einem gegangen waren. Und wenn man sich doch darauf einließ, war es ratsam, sich dabei nicht erwischen zu lassen.‹

    Naja, das dürfte Jugendlichen im deutschsprachigen Raum auch schon vorher aufgefallen sein. Meinethalben kann man das sogar bis in’s Mittelalter zurückverfolgen. Dem aktuellen Empfinden mag die Metternich-Ära am besten entsprechen… ;)

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