Ich habe im letzten Jahr gemeinsam mit jungen, syrischen Flüchtlingen versucht, diese irgendwie in Arbeit zu bringen. Das ist alles gar nicht so einfach – und die Absagen zu erklären, fiel mir nicht nur sprachlich mitunter etwas schwer.
Offenbar sehen da auch andere Handlungsbedarf. Philipp Kühn und David Jacob haben mit workeer eine Jobbörse für Flüchtlinge ins Netz gebracht, die dort die Wege für Arbeitgebende und Arbeitsuchende zu verkürzen versucht.
Wer also einen Job oder Ausbildungsplatz über hat, gerne dort registrieren. Bisher sieht das Angebot eher „überschaubar“ aus.
workeer ist die erste Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse Deutschlands, die sich speziell an Flüchtlinge richtet. Mit der Plattform soll ein geeignetes Umfeld geschaffen werden, in dem diese besondere Gruppe von Arbeitssuchenden auf ihnen gegenüber positiv eingestellte Arbeitgeber trifft.
Die Jobbörse ist als Abschlussprojekt im Rahmen unseres BA Kommunikationsdesignstudiums an der HTW Berlin im Sommer 2015 entstanden. Wir planen die Weiterführung und -entwicklung über unseren Abschluss hinaus fortzuführen. Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen oder andere Fragen haben, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.
(via Martin)
Nur mal so als Bildungslückenfüller. Ich dachte bisher immer aufgrund des Flüchtlingsstatus dürften Flüchtlinge nicht arbeiten. Oder überseh ich da was?
some lucid dreams,
Das ist alles so einfach gar nicht: http://www.ggua.de/Einzelansicht.40+M5cc3b75740b.0.html
Ohne Arbeitserlaubnis dürfen Flüchtlinge nicht arbeiten und keine Ausbildung machen. Für Asylsuchende und Geduldete ist die Arbeit in den ersten drei Monaten ihres Aufenthalts ganz verboten. Auch danach haben sie nur schlechte Chancen auf einen Job, weil es „bevorrechtigte Arbeitnehmer“ gibt. Dies sind Deutsche, aber auch EU-Ausländer oder anerkannte Flüchtlinge.
Nach 15 Monaten Aufenthalt in Deutschland dürfen Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge – ohne die oben beschriebenen Einschränkungen – arbeiten.
Superidee.
Und da die Webseite nur auf Deutsch ist, und nicht auf Serbokroatisch, Albanisch, Italienisch, Englisch oder Französisch wird auch sicher gestellt das sich nur Bewerber anmelden die auch Deutsch sprechen…
Dummerweise kommen die meisten Flüchtlinge aber nicht aus Ländern in denen man Deutsch spricht (trotz FPÖ und Minarettverbot wollen die Schweizer und Österreicher nicht flüchten…) sondern aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Syrien, Libyen und Eritrea.
Vielleicht sollten Philipp Kühn und David Jacob einen der Flüchtlinge anwerben und damit beauftragen die Webseite in die wichtigsten Sprachen zu übersetzen ?
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht…
Alreech,
Vielleicht geht man in diesem Fall davon aus, dass nicht jeder Flüchtling auf die Idee käme, auf seiner Sprache nach „unkomplizierte Jobs in Deutschland“ zu suchen. Vielleicht meint man, dass es über deutschsprachige Hilfe Kontakte geben könnte. Was ja durchaus mehr als Sinn macht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Vielleicht ist in diesem Fall tatsächlich einfach mal „gut gemeint“ und einfach mal impulsiv gemacht, besser als später klug geschissen. Aber nur vielleicht…
[…] ausschließlich für Heimatvertriebene. Workeer heißt die Plattform, die momentan für viel Gesprächsstoff in den (sozialen) Medien sorgt. Die Idee: Eine Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse, die sich […]