Das „5Pointz“ in New York galt als legendäres Graffiti-Zentrum in New York. Anfang der 70er Jahre wurde das ehemalige Fabrikgebäude von Jerry Wolkoff gekauft und betrieben. In den 90ern zogen allerhand Ateliers in das Gebäude und Künstler begannen damit, die Fassaden unter Farbe zu bringen. Irgendwann später bekam der Laden seinen Namen „5Pointz“ und wurde zum internationalen Hot Spot von Graffiti-Künstlern.
Im November 2013 ließ Wolkoff dann die Außenwände des Gebäudes ohne Vorwarnung an die Künstler mit weißer Farbe überstreichen. „Ich wollte es einfach hinter mich bringen, damit sie nicht sehen müssen, wie ihre Kunst Stück für Stück heruntergerissen wird“, teilte er damals mit. Ein Jahr später dann lies der Besitzer den Gebäudekomplex abreißen, um Platz für eine Wohnanlage zu schaffen.
Einige der sich um ihren Ruhm gebracht geglaubten Künstler verklagten ihn auf Schadensersatz. Ein Richter in New York sprach ihnen diesen jetzt zu. „45 der 49 zerstörten Werke hätten einen anerkannten Rang als Kunst gehabt. Sie seien „vorsätzlich und unrechtmäßig“ von einem unbarmherzigen Grundstückseigentümer zerstört worden.“
Wolkoff muss 6,7 Millionen Dollar zahlen.
Einerseits nice dass ein Investor geschröpft wird, andererseits albern weil Streetart halt vergänglich ist und wir garnicht erst so anfangen sollten!
Kann ich nicht nachvollziehen. Er sollte doch mit seinem Eigentum machne können was er will, wenn keine anderweitigen Absprachen getroffen wurden.
Was habe ich verpasst?
Ja, kann er machen, aber ist halt assi gegenüber den Künstlern, für die das Gebäude jahrelang bereitgestellt wurde. Das ist in etwa so als wenn Sohnemann seine mühsam aufgebaute Legostadt abräumen muss, weil Mama unbedingt genau jetzt das Zimmer saugen muss. Da kann man schon etwas mehr Wertschätzung gegenüber seinen Mitmenschen abverlangen.
Wobei man dem Eigentümer die Geste mir der weißen Farbe zu Gute halten muss.
Das Eigentumsrecht geht halt nicht über alles. Zumal wenn – ich weiß nicht ob es in diesem Fall so ist – die Kunstwerke Eigentum der Künstler*Innen sind. Wenn du dein Auto in der Garage von deinem Kumpel parkst und der jagt die in die Luft wirst du ja auch nicht sagen, dass er eben mit seinem Eigentum machen kann was er will und man da halt nix machen kann.
Und auch wenn die Kunstwerke nicht Eigentum der Künstler*Innen sind: Wenn man etwas besitzt, was eben gesellschaftliches kulturelles Erbe ist, kann man damit eben nicht alles machen, was man will. Das meinte ich damit, dass das Eigentumsrecht eben nicht über allem steht. Rein juristisch müssen da halt verschiedene Güter gegeneinander abgewogen werden und das Eigentumsrecht kann dabei den kürzeren ziehen.
Ich finde, dass es keine juristische sondern eine soziale Frage ist, wie man mit solchen Kunstwerken umgeht.
Dass es sozial ne Schweinerei ist, was da passiert ist, sollte denke ich klar sein. Ich finde die Person, die das abgerissen hat hat auch gezeigt, das sie das selbst merkt, sonst hätte sie sich das mit dem übermalen gespart.
Was lernt man daraus ?
Niemals Platz für Kunst bereit stellen !