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Im Alter von 31 Jahren haben die meisten Deutschen keinen Bock mehr auf neue Musik

Ein Freund von mir behauptete mal, dass man sich im Alter um die 30 in seinen musikalischen Vorlieben festfährt und diese dann nicht mehr ändern würde. Ich habe das aus meiner Sicht komplett abgestritten, weil das schon damals nicht auf mich zutraf und ich die 30 schon längere Zeit vorher genommen hatte.

Eine vom Streamingdienst Deezer in Auftrag gegebene Studie aber bestätigt jetzt die damalige Behauptung meines Freundes. Hat er wohl Recht gehabt.

Der Streaming-Dienst Deezer hat in verschiedenen Ländern gefragt, wie es mit der Entdeckungsfreude in Sachen Musik…

Gepostet von 3sat am Dienstag, 29. Dezember 2020

10 Kommentare

  1. Fränkie1. Januar 2021 at 15:27

    Eigentlich ist’s sogar noch schlimmer. Die sagen auch die gleichen Sätze wie meine Eltern: „Heute kann keiner mehr anständig Musik machen. Früher konnten sie wenigstens die Instrumente noch beherrschen, die sie in der Hand hielten.“
    Beim gestrigen Silvester mit dem einen erlaubten Haushalt stundenlang Pearl Jam, Nirvana, Héroes del Silencio… und das ist nicht die Schuld von 2020! 🙄
    Wer’s wie ich immer noch metallisch mag, guckt euch diese feinen Holländer von „Splinter“ an.
    Für Elektro-Jazz (?, hört sich für mich jedenfalls so an) finde ich momentan die Hannoveraner „Kasimir Effekt“ ganz geil.

  2. Bo1. Januar 2021 at 16:45

    Ich kann das Ergebnis auch nicht glauben. Bestätigen kann ich aber, dass der Einfluss von außen ab 30 Jahren rapide abnimmt. Keine Schule, kein Studium mehr, da wird es schwerer neue Stilrichtungen gezeigt zu bekommen. Selbst wenn der Wunsch dazu da ist. So umstritten die Streamingdienste mit Ihren Entlohnungspraktiken sind, ihre Randomalgorithmen haben mir schon manche Perle vorgeschlagen. Das ist wunderbar

  3. Pit1. Januar 2021 at 16:56

    Das hat auch viel damit zu tun, dass man meist die Musik der Jugend gerne hört, weil sie einen an Erlebnisse von einst erinnert.

    Irgendwann erlebt man ja nix mehr… ;-)

  4. die Regel1. Januar 2021 at 22:39

    Also ich war schon über 30, als ich Herbert Grönemeyer und Pink Floyd an mich ran gelassen hatte.
    Und erst um die 40 habe ich Dupstep für mich entdeckt.
    War aber schon immer und überall die Ausnahme.

  5. Rocksteady2. Januar 2021 at 01:03

    Auch wenn ich immer mal wieder neue Bands und Acts entdecke, merke ich doch häufig das dies dann nur Variationen sind von Dingen die ich früher schon mochte. Zum Beispiel könnte Future Of The Left auch eine Alternative Band aus den Neunzigern sein und ich suche ständig nach Sachen die wie Portishead klingen.

  6. Danoerm2. Januar 2021 at 13:46

    Naja,

    ich glaube schon, dass da etwas dran ist, ich höre zwar viel Neue Musik, merke aber auch dass icch im Bekanntenkreis da eher die Ausnahme bilde.

  7. Matze2. Januar 2021 at 16:24

    Dank des Adventskalenders und Ronny allgemein habe ich dann doch hin und wieder neue Anregungen für andere Musikrichtungen. :)
    Ansonsten stimme ich der Studie soweit schon zu.

  8. Rudra2. Januar 2021 at 19:45

    Kann ich für mich nicht bestätigen. Selbst mit 45 bin ich immer wieder neue Ideen aufgeschlossen, habe meine Libraries komplett gewechselt. Habe ja auch einmal ein Mixtape zu dem hiesigen fabelhaften Adventskalender beigesteuert, der nichts mehr mit meiner aktuellen Spielrichtung gemein hat. War ja auch mit meinem Projekt 2018 absolut aktuell, und dieses Jahr habe ich zu Corona einen Haufen Leute zum Einträchtig zum Tanzen gebracht, einen komplette Querschnitt der Bevölkerung, der in dem ersten Lockdown und der Zeit danach sich im Park aufhielt und, natürlich mit Hinweis auf den Hygieneregeln. War als Tanzdemo angemeldet mit Großer Wiese und mit Beisein der Executiven, die mir bescheinigten, das alles den entsprechenden Maßnahmen entsprach.

    Schätze, das die nächste Musik der Jugend, haha einerseits recht aggressiv und in der Gegenrichtung extrem feinfühlig und beschreibend wird.

    Sehe aber durchaus, das sich der gemeine Konsument mit Mitte in einer beliebigen Richtung festfährt. Lustig war einmal ein PsyRock DJ-Set mit straight gemixten Tracks aus dem 60’ern. Die betagten Herren wollten eigentlich die gleichen Tracks wie sie es kennengelernt hatten, in der gleichen Reihenfolge. Als nix mit dem LSD Marsch gemixt mit Revolution Nr.9 und Vanilla Fudge… hahaha.

  9. FonsoMaroni4. Januar 2021 at 08:42

    Wie passt das mit den Abozahlen von Spotify zusammen, wobei jeder neue Musik zum Entdecken in Playlisten vorgeschlagen bekommt?

    Mein Vater und meine Mutter entdecken erst seit Spotify wieder neue Musik.

  10. hikE11. Januar 2021 at 16:57

    Ich glaub, es ist ne Frage des Zugangs zu (unbekannter) Musik. Und natuerlich der verfuegbaren Zeit, um sich da durch zu hoeren. Ich hab ab September 2017 den (ehrenamtlichen) Job gehabt, an die 10.000 CDs eines Radio-Musikarchivs zu digitalisieren. Da sortiere ich heute noch dran herum, und finde dabei neben Coverversionen altbekannter Stuecke auch sehr viel Zeug, was ich mir niemals freiwillig aus dem Regal gezogen haette.

    Mein Geschmack hat sich (mit einer 12 Jahre dauernden Zwischenlandung in Pecussion und Trommelmusik ab 1992) komplett vom Hitparaden-Mainstream der 80er auf elektronische (am liebsten instrumentale) Mucke verschoben; bei mir liegt es aber tatsaechlich am Angebot, welches in den 80ern einfach so duenn war wie die Menge der Oeffentlich Rechtlichen Sender und wie das Buendel Geld, was in den Plattenlaeden zum Einsatz kommen musste.

    Mit der Musik von frueher verbinde ich wenig gute Erinnerungen, und der ewig gleiche Aufbau von typischen Hitparaden-Liedern langweilte mich schon frueh.

    Allerdings hatte ich immer einzelne Lieder, die nur 1x im Radio kamen und die ich danach jahrzehnte lang gesucht habe (Les Vampyrettes mit Biomutanten, Bullfrog mit L.A. Police No. 55, Troy Tate mit I’m mad, und so). Nicht, dass ich die heute noch so besonders dolle finde, aber das einfach gar nicht drankommen koennen hat sie wichtig gemacht.

    Einen Song aus der Zeit suche ich noch immer ;)

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