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Gibt es einen ostdeutschen Rassismus? – „Hitler war ein Westler“

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(Foto: Pixabay)

Sehr interessantes Feature von Deutschlandradio Kultur, das der Frage nachgeht, ob es im Osten Deutschlands einen spezifischen Rassismus gibt. Und was die DDR mit dem heutigen Umgang mit Flüchtlingen im Osten zu tun hat. Es werden mehrfach Dinge angesprochen, die für mich ich als Ostler gut nachvollziehbar sind.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2016/06/01/drk_20160601_1930_6b52daab.mp3]
(Direktlink, via Swen)

Ein Kommentar

  1. Strugarkowski6. Juni 2016 at 04:06

    Ja, auf jeden Fall ein lesens- bzw. hörenswerter Beitrag, der vor allem noch einmal herausstellt, daß die DDR – im Gegensatz zur damaligen BRD – von den Folgen einer zunehmenden Globalisierung eher gestriffen, denn getroffen wurde. Entsprechende Wanderungsbewegungen innerhalb der RGW-Staaten und ihre Folgen für den Alltag werden unter dem Stichwort Vertragsarbeiter zumindest angeschnitten. Ob die Begegnung mit dem zugezogenen Fremden eventuell schon vorher eine Rolle im Leben eines Durchschnittsbürgers gespielt haben könnte wird leider nicht erwähnt, weil die Flüchtlingsproblematik 7des Jahres 1945 von den Autoren nicht in Betracht gezogen wird.

    Dies bedaure ich als Enkel von aus Hinterpommern Geflüchteten. Ich erinnere mich nämlich an die Berichte meiner Großeltern, die immer wieder davon sprachen, wie sie von den Alteingesessenen empfangen wurden. Einerseits bedauerte man sie wegen ihres Schicksals, andererseits sah man sie als privilegierte Konkurrenten. In der DDR-Geschichtsschreibung war das niemals ein Thema. Offiziell waren meine Großeltern Umsiedler und damit hatte es sich. Ihre während und nach der Flucht gesammelten Lebenserfahrungen wurden einfach unter den Teppich einer sogenannten sozialistischen Gemeinschaft gekehrt. (Die Ursachen dieser Erfahrungen wahren ihnen sehr wohl bewußt…)

    Insofern erstaunt es mich inzwischen nur noch teilweise, daß Vorurteile gegenüber den Fremden auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR – trotz damaliger Staatsdoktrin – wieder im öffentlichen Leben präsent sind.

    P.S.: Nebenbei noch eine Erfahrung als Bausoldat in einem Nachtzug nach Prora (Berüchtigter Stationierungsort für Waffenverweigerer in der DDR – Zivildienst gab’s nicht):

    Ich aus gutem Grund halbbesoffen im überfüllten Zug auf dem Boden sitzend durfte mir im Halbschlaf folgenden Dialog zwischen zwei – offiziell antifaschistisch gesinnten – Trapos (Transportpolizisten) über meine Person anhören:

    Trapo 1 – aus welchem Grund auch immer ebenfalls angesoffen: Schau Dir den da mal an! Lungert da rum auf dem Fußboden! Den sollten se mal in ein Lager stecken!

    Trapo 2 – aus welchen Gründen auch immer nicht angesoffen: Ach, Rainer, hör doch auf! Lass den doch in Ruhe!

    Soviel zum selbstverordneten Antifaschismus der DDR!

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