(Foto: Nico Kaiser, CC BY 2.0)
Action in einem Zug bei Rosenheim. „Wie die Bundespolizei mitteilt, waren am Sonntag acht Personen im Alter von 18 bis 20 Jahren gegen Mitternacht auf dem Heimweg vom Traunsteiner Frühlingsfest nach München.“ Dabei drehten sich zwei der Männer etwas zu Essen rein, was wohl nach Fleisch roch. Zuviel für einen mitreisenden Vegetarier, der zu pöbeln begann und daraufhin ein Messer zog. Außerdem ohrfeigte er die beiden Fleischesser.
Die Beamten nahmen den mutmaßlichen Täter am Bahnhof Rosenheim schließlich fest. Er wird sich wegen Körperverletzung und Bedrohung strafrechtlich verantworten müssen.
Und so übertrieben die Reaktion darauf erscheinen mag, so verständlich ist das Ausrasten auch – das Messer mal weggedacht. Es gibt kaum Ekelhafteres, als Leuten in öffentlichen Verkehrsmitteln beim Essen zuriechen zu müssen. Im schlimmsten Fall noch Asia-Pfanne oder Döner mit schön Knoblauchsoße auf nüchternen Magen am frühen Morgen. Da kann man schon mal ausrasten. Auch als Nichtvegetarier. Dass das nicht in körperlichen Übergriffen enden muss, ist selbstredend.
viel interessanter ist doch eigentlich die Frage warum jemand von München nach Traunstein aufs Volksfest fährt…
I can smell burning flesh… and I hope to God it’s human https://youtu.be/AosQFccwVWw
So ausgeprägter Fleischmangel dass er sich aufgrund des verlockenden Geruchs lieber gleich sein Stück von den anderen Gästen abschneiden will… kann man ja fast nachvollziehen.
In dem Alter kann der Grund nur ein oder mehrere Mädchen sein?;)
Oh Gott!,
Weil diese Feste auf dem Land noch tradioneller und gemütlicher sind als in München.
das messer mal weggedacht???????
Oh Gott!,
Hast du ne Ahnung wie´s da abgeht? ;-)
Veggiebeef!
worst case: thunfischpizza…
Auch in der TOP-10: Brötchen mit Ei oder BiFi … oder auch diese Gammelbuletten von Zimbo. Worst fucking case.
Ei, Frikadellen, vegetarische Knoblauchwraps, Bierdunst…. kann alles sehr unangenehm im Abteil riechen und stört auch. Wohl eher ein Fall von mangelnder Rücksichtnahme, als von provokanter Fleischfresserei. Messer und Backpfeifen zeugen allerdings eher von mangelnder Selbstbeherrschung, minimaler Sozialverträgöichkeit und sind ein Fall für Anger Management-Kursen und weit entfernt von nachvollziehbaren Reaktionen.
Oh Gott!,
Dem kann ich als Traunsteiner nur beipflichten.
Also wirklich, sich zur Partytime über speisende Menschen in den Öffis aufregen? Neee… morgens kann ich das ja durchaus verstehen. Aber ich finde, abends/nachts gelten irgendwie doch andere Regeln ; ) Und in den Öffis seinen Heißhunger bekämpfen, tut niemandem weh. Schläge und Bedrohung mit nem Messer irgendwie schon.
(Außerdem kenn ich es selbst, dass manchmal die einzige freie Zeit zum Essen die in der Bahn ist – allerdings eher tagsüber, wenn man von einer Veranstaltung zur nächsten hechtet. Ich schieb mir dann zwar keinen Döner rein, aber das Essen lasse ich mir nicht verbieten.)
War der Döner aus dem Fleisch von Im-Zug-Telefonierenden? Dann wäre schon fast eine runde Sache drauß geworden: art will eat itself…
Wer meint er könnte laut rüpselnd und nach Bier stinkend im ÖVNV unterwegs sein muss es auch ertragen können dass Leute dort was essen und anderen Gelüsten nachgehen.
War Freitag im Streakhouse – Lecker!
Echt jetzt? Leuten auf die Fresse zu geben weil sie im Zug essen findest du ok oder zumindest akzeptabel? Oder wie hab ich den letzten Satz zu verstehen (muss nicht aber kann)? Sollte das tatsächlich deine Meinung sein, bist du auch nicht viel besser als die ganzen anderen Idioten über die du dich hier immer so schön aufregst.
Döner und Frikadellen in öffentlichen Verkehrsmitteln zu essen, sollte verboten werden.
Gibt nichts ekligeres.
Ich hab vollstes Verstädnis dafür dann jmd. mitm Messer zu bedrohen :-)
„Es gibt kaum Ekelhafteres, als Leuten in öffentlichen Verkehrsmitteln beim Essen zuriechen zu müssen.“
Echt jetzt? Klingt nach einem… sehr… behütetem Leben…
Beneidenswert…
Olly,
Probleme tauschen? Willst Du nicht, wenn Du wüsstest… Weil, was weißt Du schon?
Immerhin ist die Bahn gefahren!
Jeder sollte tun und lassen können was er will! Wenn es stinkt: Fenster auf, Nase zu oder übr den eigenen letzt Döner nachdenken!
Schlimmer als die beschriebene Situation ist vollkekotzt zu werden beim Rosenheimer Herbstfest ;)
Wer in öffis isst, ist ultra asozial… Völlig egal was gegessen wird. Jeder Esser gehört an der nächsten Station sanft abgesetzt.
als vegetarier ein messer im Fleisch versenken ? oder :
warum dreh ich nicht durch wenn ich beim Spazierengehen Pflanzen eriechen muß
statt Bratwürste ?
@ Ronny
Äh… was ist denn jetzt los? Alles okay bei Dir? Vielleicht kurz vorweg, nur, um ein bisschen die sich gerade offensichtlich im Aufbau befindende Schärfe rauszunehmen: Ich lese hier total gerne und mag Deinen Blog sehr. Und zwar sowohl die Auswahl an Themen, über die hier geschrieben wird, als auch, in welcher Form dies geschieht (also welche Haltung in und zwischen den Zeilen zum Ausdruck kommt).
That being said…
Bist Du sicher, dass das eine angemessene Reaktion auf meinen Kommentar ist? Die Frage ist ganz ernst gemeint, ich grüble seit geraumer Zeit tatsächlich darüber, ob ich da gerade sonderlich unfreundlich oder so war. Bislang komme ich noch zu dem Schluss, dass nicht, lasse mich da aber durchaus gerne eines Besseren belehren.
Ich bin etwas perplex über die „Weil, was weißt Du schon?“-Entgegnung. Na ja, natürlich, stimmt schon, nicht viel. Keine Ahnung, ob ich gerne mit Dir tauschen würde. Ich kenne Dich und Deine Probleme ja nicht. Dass das höchstwahrscheinlich auf Gegenseitigkeit beruht lasse ich an dieser Stelle mal außen vor. Von mir aus können wir uns darauf einigen, dass ich nicht tauschen wollen würde. Dir scheint das irgendwie wichtig zu sein, und für mich wäre es ja in gewisser Hinsicht aufbauend, nach dem Motto: Schau mal, da hab ich’s aber besser. Win-Win, quasi.
Das Ding ist nur… es gibt EINE Sache, die ich weiß (und damit genau so viele Sachen wie (laut Überlieferung…) Sokrates und eine Sache mehr als Jon Snow): Du kennst nach eigener Aussage kaum etwas Ekelhafteres als den Geruch anderer Leute Nahrung in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich könnte jetzt diverse Suchbegriffe vorschlagen, um diese These auf die Probe zu stellen bzw. Deinen Horizont in Bezug auf eklige Dinge zu erweitern, aber auch das lasse ich an dieser Stelle mal außen vor.
Okay, ich lasse mich gerade zu etwas billiger Polemik herab (wie zugegebenermaßen auch schon in meinem ursprünglichen Kommentar, und grüble nach wie vor, ob ich da übertrieben habe), aber ich bin wirklich mittelgradig schockiert darüber, wie jemand, den ich sonst so gerne lese, einen Gewaltausbruch aufgrund völliger Nichtigkeit relativiert. Von Traunstein nach München sind es mehr als 100 Kilometer. Ich gehe, ohne das jetzt recherchiert zu haben, davon aus, dass eher nicht so viele ICEs in Traunstein halten. Die Fahrt wird also deutlich über eine Stunde dauern (?). Ab welcher Reisedauer ist denn die Nahrungsaufnahme gesellschaftlich akzeptiert? Ich fahre zum Beispiel regelmäßig von meinem Wohnort in meine Heimat. Dafür brauche ich im Zug ca. sieben Stunden. Nicht den jeweils direkten Anschlusszug zu nehmen (und direkt heißt: Nein, ich schaffe es nicht, das kulinarische Angebot des jeweiligen Umsteigebahnhofs in Anspruch zu nehmen) würde die Fahrtdauer auf neun Stunden anwachsen lassen. Nicht geil. Ich würd’s ganz gut finden, wenn ich in diesen sieben Stunden etwas essen darf, ohne dass mir dafür Prügel angedroht wird. Bis vor kurzem dachte ich auch noch, dass darüber unter zurechnungsfähigen Menschen Konsens herrscht. Diese Einschätzung gerät gerade ins Wanken. Oder würdest Du mir da zustimmen? Dass ich auf einer solchen Reise essen darf? Falls ja: wo ist die Grenze? Wie viele Kilometer müssen es sein, damit man sich unterwegs versorgen kann, ohne dass – das Messer mal weggedacht – ein Ausrasten verständlich ist? Und woher weiß der/die Ausrastende, wie lange ich unterwegs bin, um zu entscheiden, ob sein/ihr Ausrasten verständlich ist?
Ich wiederhole mich: ich bin schockiert darüber, was Deiner Ansicht nach ein legitimer Anlass für’s gewalttätige Ausrasten ist – das Messer mal weggedacht. Die Frage, warum der Rest der Welt Rücksicht auf Deinen nüchternen Magen am frühen Morgen nehmen soll, ist für mich auch noch nicht hinreichend beantwortet. Frühstücken könnte da helfen. Habe ich gehört.
Na ja, das soll’s dann auch gewesen sein. Von mir aus reihe ich mich hiernach gerne wieder in die Riege der schweigenden Leser ein. Weil… was weiß ich schon? Trotzdem alles Gute. Ich wünsch‘ Dir, dass ich irgendwann mal Probleme mit Dir tauschen möchte!
Na wunderbar!
Ich finde auch, das das essen in „öffis“ eines der wichtigen Probleme ist, über die man diskutieren sollte. In Berlin habe ich mich dran gewöhnt, das es nicht jeder schafft, um zwölf Uhr mittags im Kreis seiner Familie nach Ritual zu Essen, plus Tischgebet. In Indien im Zug müsste man mal mit dieser Problematik einen Gesprächskreis bilden. Auf jeden Fall immer wieder amüsant, worüber man als Mittelstandskid sich so aufregen kann, während Deutschland / Europa ja keinen anderen echten Aufregerthemen gebiert. Lustig! danke für den humorvollen Beitrag. Mit oder ohne weggedachtem Messer.
Dr. Azrael Tod,
Latenter Futterneid!?!
Was @Felix sagt!! Danke!
Es gibt schon seltsame Wohlstandsprobleme in diesem Land…
Die Welt stinkt! Das ist eine Tatsache.
Wenn Essen im Zug verbieten, dann bitte auch das raschelnde Zeitung lesen, das reinkommen ohne frisch geduscht zu sein und nur mit schicken Klamotten bitte, ach ja, keine nörgelnden Kinder…
Wer es gut heisst, dass Fäuste sprechen weil der Nachbar nicht gefällt, der braucht Hilfe.