Ich mag Frei.Wild nicht. Mir geht das patriotische Gejammer auf den Saque und ich finde die Musik beschissen. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.
Allerdings mag ich die Debatte, die sich seit Jahren um Frei.Wild aufgebaut hat und habe diese hier auch gerne begleitet. Da kam so einiges an lustigen Kommentaren zusammen. Besonders bei dem Theater um die Echo-Verleihungen.
Aktuell nahm ich wahr, das ausgerechnet Klaus Farin, den ich mal schätzte, ein Buch über die Südtiroler geschrieben hat, in dem er sie als „konservative Antifaschisten“ zu verkaufen versucht. Ging offenbar ein wenig nach hinten los – und nachdem, was ich dazu gelesen hatte, wohl das auch zurecht. Da war der angesetzte Gig auf dem Reeperbahn Festival, der dann gecancelt wurde. Und so weiter und so weiter.
Vielleicht haben die Freiwildernden endgültig genug von derlei Eskapaden und veröffentlichten heute ein Statement, das „klare Kante“ gegen AfDler und Pegidioten rüberbringen will, und sich solidarisch für Flüchtlinge ausspricht.
AfD & Pegida: „Verpisst euch! Ihr seid scheiße!“
Wie fast immer in jenen Kreisen mit der klemmenden Taste des Ausrufezeichens !!! Inklusive Leerzeichen davor, versteht sich. Nun gut.
Ja, man kann das als Marketing-Move verstehen wollen. Ich habe keine Ahnung, was genau Frei.Wild zu diesem Schritt bewegt hat. Ich werde die Musik dennoch beschissen finden und das patriotische Gejammer wird mir auch weiterhin gepflegt auf den Saque gehen. Genau wie ich Til Schweiger trotz seines ganz persönlichen Einsatzes für ein Flüchtlingsheim trotzdem noch voll blöde finden kann.
Schön hieran allerdings ist die sich daraus jetzt ergebende Facebook-Debatte der Frei.Wild Fans, von denen mir manche seit Jahren in den Ohren liegen, dass die Südtiroler Patridioten ja keine Nazis wären. Jetzt, wo es um eine ziemlich deutliche Distanzierung von den Fremdenfeinden geht, finden die das auch wieder nicht richtig und irgendwie alles doof. Sogar „Dislikes“ wurden als Sanktion darauf umgesetzt. Haha!
Der Spin ist pures Gold: Erst jammerten alle, dass das ja keine Nazis wären und jetzt heulen alle, weil sie tatsächlich keine sein wollen.
— Ronny Kraak (@das_kfmw) August 14, 2015
Ich habe das heute nur am Rande mitbekommen und nur wenige der noch verbleibenden Kommentare screenshoten können – die ganz krassen Hater-Comments werden wohl gelöscht. Schneller als bei mir, ey!
Hier ein kleine Auswahl von Kommentaren, die das Statement jetzt auch irgendwie doof finden. „Wir waren ja nie Nazis, aber wenn wir jetzt sagen, dass wir keine sind, ist das auch irgendwie blöde!“ Oder so ähnlich. Im Hinblick auf die Kommentare der letzten Jahre ist das pures Internet-Debatten-Gold.
Aber es gibt tatsächlich so etwas wie vernünftige Stimmen.
[…] I couldn't care less, aber ein gewisser Popcorn-Faktor ist da schon dabei: Frei.Wild wollen jetzt endgültig und in echt ganz wirklich nicht mehr für Nazis spielen […]
Haha!
Bei Herrn Schweiger hat es übrigens nur für ein „L“ (Til) gereicht.
Mir ist schlecht…
Es ist doch schön wenn alle Rassisten Frei.Wild disliken. Genauso haben ja vor 1 ode 2 Wochen viele Ärzte Fans festgestellt dass die Ärzte ja eigentlich links orientiert sind. Schon lustig wenn man die Texte der Bands die man mag nicht versteht. Achja vielleicht lesen sie das Buch erst bevor sie es vom Hörensagen schlecht finden? Ich werde das auch noch nachholen, da ich ein offener Mensch bin der sich keine Meinung von rechts oder links diktieren lässt sondern sich seine eigene Meinung bildet. Ich bin kein Patriot aber auch kein Antikapitalist.
ick lach mir scheckig
Wenn dir jemand offensiv sagt, er sei „unpolitisch“, dann ist er mit großer Sicherheit ein Nazi. Das zeigt einfach die Erfahrung.
mimimimiMiMiMimimimMIMIMIMIMiMimimiiimimimiiiiimi
[…] ihren rechten Fans sorgte das für Entrüstung nach dem Motto „Finden die Fans auch doof: Frei.Wild wollen jetzt endgültig und in echt ganz wirklich nicht …. aspekte hat mit dem Sänger Philipp Burger über den Appell und den Anlass […]