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Fette Sau

„Fette Sau“ sagt sie in der partziellen Öffentlichkeit einer Tram zu ihrer Tochter, der sie kurz vorher einen viel zu großen Burger als Mittagessen kaufte und die in der Tat locker das doppelte wiegt, als andere Mädchen ihres Alters. „Fette Sau“ sagt sie nochmal. Mehrfach. Der kleine Bruder des Mädchens blickt erst auf seine Schwester und sieht dann verstört in das Gesicht der Mutter. „Ich auch?“, fragt er, seinen Burger kauend, und verunsichert. „Ich auch, Mama?“ Sie streichelt sein fettiges Haar, hält kurz inne und entgegnet ihm, „Nein, mein Kleiner, Du nicht.“ Lächelnd. „Aber Deine Schwester ist eine fette Schlange! Und nur fette Schlangen darf man schlagen, weil man nur Mädchen schlagen darf. Das weißt Du doch, mein Schatz.“ Sie streichelt ihn. Lächelt. Das Mädchen lächelt nicht. Sie sieht mich an.

14 Kommentare

  1. Sven27. August 2010 at 12:28

    Echt passiert? Dann ist es wirklich sehr hart. So eine Mutter sollte man mal schlagen… Oder besser, ihr die Kinder wegnehmen.

  2. jens27. August 2010 at 12:52

    das sind die alltäglichen dinge, die kindern widerfahren und mich zermürben. das macht mich fertig. dieses arme kind.
    das schlimme ist ja auch, wenn man sich da mal einmischt, bekommt das später das kind zu spüren. leider. was eine scheisse. :-(

  3. Ptunk27. August 2010 at 12:52

    WTF??!! o_O

  4. Julius27. August 2010 at 13:34

    Ist die Welt wirklich schon so schlecht? Wahrscheinlich schon, oder? Aber manche Sachen sind wirklich besonders schlimm. Zum Heulen, um es zu präzisieren.

  5. Nils27. August 2010 at 13:42

    … mir ist schlecht :-/

  6. Martin27. August 2010 at 15:02

    Derb.

  7. Mmmatze27. August 2010 at 15:28

    Ich hätte fast meinen Bildschirm angerotzt. Was für ein Ekelpaket.

  8. Ronny28. August 2010 at 00:49

    @The One
    Der wahrscheinlich beste Kommentar dazu. Es fehlt nur ein !.

  9. Dcat28. August 2010 at 08:15

    ey …

  10. PianoPlayer28. August 2010 at 19:23

    Willkommen in der Unterschicht.

  11. kukidenta29. August 2010 at 17:11

    Oh oh das ist eine traurige Geschichte, aber einige Kommentare dazu machen mich noch nachdenklicher.

    „Die Drecksmutter schlagen und ihr dann die Kinder wegnehmen.“ (In der DDR war Kinder wegnehmen übrigens total easy)

    Soll die „Unterschichtsfrau“ nicht gleich sterilisiert werden? Keiner hier kennt diese Frau, kennt ihre Geschichte, ihre Situation.
    Wir kennen nur diese Beschreibung, die verständlicherweise wütend macht.

    Nur frage ich mich, ob es den Kindern hilft, wenn die sozialen Schläger – und Kinderwegnehmmoralisten in die Unterschicht pöbeln, um etwas „Gutes“ zu tun.

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