Geisterstädte lösen immer eine fremdartige Faszination in mir aus. Wahrscheinlich deshalb, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Menschen von heute auf morgen ihr altes Leben nebst einem Teil ihres Hab und Guts einfach so aufgeben um woanders noch mal ganz von vorne zu beginnen. Klar weiß ich, dass es das gibt, aber diesen Schritt zu gehen, kann ich mir trotzdem nicht vorstellen.
Gerne würde ich mal durch eine dieser Geisterstädte schlendern. Behutsam und nur um mal zu gucken, was von den dort ehemals Lebenden an Geschichten dort blieb.
Colin Rich war mit seiner Kamera in einer solchen Stadt unterwegs. In Bodie, eine Geisterstadt östlich von San Francisco in Kalifornien an der Grenze zu Nevada in den Vereinigten Staaten. Früher war Bodie eine Goldgräbersiedlung und wurde 1930 aufgegeben und verlassen. Heute ist Bodie die am besten erhaltene Geisterstadt in den USA. Rich hat dieses Timelapse Video dort gemacht und so sitze ich hier und sehe fremdartig fasziniert zu. Der Sound dazu kommt von Johnny Cash und macht den Arsch auf Eimer.
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Musst halt doch mal nach Montana kommen. Montana war (und ist) Goldgräberland. Und hier gibt es Dutzende Geisterstädte, manche gut erhalten, manche dem Verfall überlassen. Meine Lieblingsgeisterstadt ist Bannack. Ehemals die Hauptstadt des Montana Territory, bevor es ein Staat wurde. Wir fahren jedes Jahr mindestens einmal dorthin, immer mal wieder zu verschiedenen Jahreszeiten. Letztes Jahr im Winter: https://plus.google.com/u/0/photos/100516365201752376051/albums/5703919488966444305
@Sylke in Montana
Wow! Wenn ich mal in der Nähe bin, lass’ ich es dich wissen. ;)
Und es sind nicht nur die verlassenen und zerfallenen Häuser, sondern die Kargheit der Landschaft, die mich immer wieder fasziniert: Kein Baum, kein Strauch, nur dahin wellende Landschaft, soweit das Auge reicht, für mich Balsam für die Seele!
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[…] [via] Trailer: Django Unchained by Quentin Tarantino'The Man With The Iron Fists' Soundtrack (Stream)Kuala Lumpur DAY-NIGHT (Zeitraffer-Video)Hedonist Yacht von Art of Kinetik Tags: Geisterstadt, Goldgräberstadt, Stadt, USA, Zeitraffer […]
Hatte vor ein paar Jahren die Gelegenheit den nördlichen (Türkei) und südlichen Teil Kurdistans (Iraq) zu bereisen und dort gibt es auch “das ein oder andere” Geisterdorf. Die meisten davon sind jedoch nicht dadurch entstanden, dass Menschen “einfach so” und freiwillig ihr altes Leben zurückgelassen haben, sondern dadurch, dass in den letzten 30 Jahren die kurdischen Bewohner durch Massaker, Krieg, Anschläge und den täglichen Staatsterror durch die Türkei und der irakischen Regierung unter Saddam Hussein ganz geziehlt getötet oder vertrieben wurden (in Syrien und dem Iran sieht es sehr ähnlich aus, allerdings habe ich diese Gebiete nicht besucht).
Außerdem sind viele dieser Dörfer in einem sehr schlechten Zustand und meistens bis auf die Grundmauern abgebrannt. Also kein Vergleich zu den recht gut erhaltenen Häusern in dem Video. Der Artikel “Kurds Are Finally Heard: Turkey Burned Our Villages” der NYT gibt zu den Geschehnissen einen kleinen Einblick. Laut einem englischem Wikipedia Artikel mit dem Titel “Kurdish villages depopulated by Turkey” wird die Zahl dieser Geisterdörfer und Ruinenstädte auf knapp 3.000 (alleine in der Türkei), die Zahl der getöteten Bewohner auf ca. 30.000 und die Zahl der Flüchtlinge auf knapp 2 Millionen geschätzt. Viele dieser Flüchtlinge finden sich heute in der Diaspora (z.B. in Deutschland) oder sind zu größeren Städten in der Region (Nuseybin, Mardin oder Diyabarkir) geflohen und leben dort teilweise in Holzhütten an den Stadtmauern (so gesehen in Diyabakir, Situation soll sich aber seit diesem Jahr verbessert haben).
Interessant an dieser Stelle ist, dass die Entstehung dieser Geisterstädte sehr stark durch Waffenlieferungen aus Deutschland (zum Teil alte NRA Bestände) und den USA “begünstigt”, wenn nicht sogar erst dadurch ermöglicht, wurde, aber diese Thematik kaum bekannt ist.
Auf den letzten beiden Frankfurter Buchmessen hatte ich die Gelegenheit mich mit einigen Kurden über die Problematik zu unterhalten und viele stellen sich derzeit die Frage, ob sie in ihre Heimat zurückkehren und die Dörfer wieder aufbauen sollen.