Ich bin einst so groß geworden. Was die Eltern nicht im Haus hatten, hatte sicher irgendwer anders in näherer Umgebung. Dafür hatte mein Vater einen Räucheroffen, den er nicht immer benutzte und so teilte man die verschiedensten Dinge, die jeder so brauchte. „Wir hatten ja nüscht!“ und „eine Hand wäscht die andere.“ Und so. Irgendwie ist das bei mir bis heute so geblieben.
Einen Trennschleifer zum Beispiel würde ich mir nie kaufen. Dafür brauche ich den viel zu selten, aber manchmal dann halt schon. Und da ist es toll, einen Nachbarn oder Bekannten zu wissen, der so ein Ding in der Garage hat und für ein paar Stunden entbehren kann. Ich hätte dafür einen Heißluftfön, eine Stichsäge, eine Fritteuse einen Grill und jede Menge Maler/Lackiererwerkzeug, dass ich verborgen würde. Und den hässlichen Ford KA, der seit Monaten in der Einfahrt vor sich hingammelt! Eigentlich also das normalste der Welt: sich gegenseitig helfen.
Wahrscheinlich läuft das so auch in breiten Graden, allerdings eben nicht überall. Als ich damals für ein paar Jahre in Berlin wohnte, fiel mir beim Auszug aus, dass 60% der 10 Mietparteien in dem Aufgang nie kennengelernt hatte, wie also hätte ich mir von denen einen Trennschleifer pumpen sollen?
Nun gibt es aus der Schweiz das Projekt Pumpipumpe, das sich genau dieser Problematik widmet. Man klebt einfach an seinen Briefkasten Sticker mit Dingen, die man verborgen würde. Die im besten Fall geneigten Nachbarn tuen es dem gleich und so weiß man immer, bei wem man sich mal eben was ausleihen könnte. Finde ich eine tolle Idee, aus wenn eine Online-Anbindung dafür noch viel sinnvoller wäre. Für eine Hebebühne bspw. kann man ja auch gerne mal durch die halbe Stadt fahren.
In jedem Haushalt befinden sich Werkzeuge, Küchengeräte, Produkte für Freizeit und Unterhaltung etc., die man nur selten braucht und gerne einmal einem netten Mitmenschen ausleihen würde. Gleichzeitig wäre man manchmal froh, sich Dinge, die man nur ab und zu benötigt, einfach kurz ausleihen zu können.
Ziel des Projekts Pumpipumpe ist es, leihfreudige Nachbarn und ihre Gegenstände sichtbar zu machen und die gemeinsame Nutzung von Konsumobjekten zu fördern. Das geschieht nicht im Internet, sondern mit kleinen Aufklebern am Briefkasten, wo Nachbarn und Quartierbewohner täglich vorbeigehen. Sie können so direkt miteinander in Kontakt treten, sich Velopumpi, Akkubohrer oder ein Fondue-Set ausleihen, lernen sich auf diese Weise besser kennen und müssen erst noch weniger Geräte kaufen.
also flex kannste dir von mir pumpen. aber immer schön edelstahl und schwarz separat, steht uffe scheiben druff, weeste!
Also…das ganze gibt’s schon länger, auch online. Neuigkeitswert = 0
(z.B.: die diversen NETTwerk Gruppen auf Facebook, http://www.frents.com oder SkyLib)
Gibs in Appform -> http://whyownit.com wobei die Stickerlösung auch ihren Charm hat
Bronko,
Was genau spricht dagegen, dennoch darauf hinzuweisen?
Ich sage ja schon länger, dass Ronny sich die neusten „coolen“ Sachen bei SPON abholt… :D
Ronny,
Ich spreche nicht gegen den Hinweis/Bericht, sondern, dass oben geschrieben steht, dass die Schweizer sich „nun“ dieser „Problematik“ angenommen haben. Das liest sich alles so, als wäre es eine Neuigkeit – Und das ist es absolut nicht. Darüber hinaus besteht die sinnvollere „Online-Anbindung“ längst.
Außerdem ist Dienstag und der Freitag demnach noch weit entfernt.
ich verleih nix!!1!!
und wenn man ein feines Maschinchen hat und jemand das zerstümpert, dann endet der Traum teuer, das kann man eigentlich nur mit sonem fiesen Heimwerkerzeuch machen…
Problem der post-Regime-Ära:
Die Menschen aus den alten Bundesländern ticken da anders, kiek:
https://ello.co/moellus/post/FOTl8QFB1YuuW6sctS6_Fw
#ellopopello
Bei dem Service, wird sich vllt. der ein oder andere diebische Einbrecher bestimmt gern bedanken. Auch wenn die Idee an sich schon nett ist. Aber da gibt es ansonsten tolle andere Online-Lösungen.
Außerdem schiebt man die „Problematik“, den anderen Nachbarn nicht zu kennen, damit nur noch weiter weg und befördert so das Unpersönliche/Anonyme.