Ich bin da kein Experte, weiß aber um die Argumente, die behaupten, dass Orcas, die in Gefangenschaft aufgewachsen sind, es sehr schwer haben sollen, irgendwo da draußen nach ihrer Freilassung Anschluss zu anderen Schwertwalen finden zu können. Hier ein Beispiel, das dagegen sprechen könnte:
Ende 2018 wurden Dutzende von gefangenen Orcas und Beluga-Walen, die von russischen Unternehmen illegal gehalten wurden, in kleinen überfüllten Pferchen von einer überfliegenden Drohne gefilmt. Das Filmmaterial aus dem „Walgefängnis“ löste internationale Proteste aus, die schließlich zur Freilassung der Tiere führten.
Einen der Wale hat man damals mit einem Tracker ausgestattet und ihn nun wieder gefunden, während er mit einer Gruppe offenbar frei sozialisierter Orcas im Ochotskischen Meer bei Russland gemeinsam auf der Jagd unterwegs ist.
Und es begeistert mich, wie begeistert die Leute sind, die ihn dabei entdeckt haben.
https://www.youtube.com/watch?v=4sklWzlKhYI
(Direktlink, via The Kid Should See This)
Rührend!
Vor allem, wenn am sich klar macht, dass ihm nicht mal seine Freiheit etwas bringt.
Er kann so weit schwimmen, wie er will. Um ihn herum sterben alle Orcas aus:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.vom-aussterben-bedroht-sportangler-entdeckt-erstmals-orcas-vor-sizilien.24070c06-45a8-48dc-ac10-d7359077d78b.html
https://de.whales.org/2020/09/25/die-tragische-geschichte-der-orcas-vor-grossbritannien/
https://www.nzz.ch/panorama/die-orcas-kaempfen-ums-ueberleben-ld.1414229
Der Vollständigkeit halber: die Existenz eines erfolgreichen Beispiels heißt nicht, dass gefangene Orcas es jetzt doch nicht mehr schwer haben, sich wieder zu sozialisieren.
Oder wie man früher so schön sagte: eine Schwalbe macht noch keinen Regen.
Ansonsten: WTF, was ist eigentlich mit Menschen los, dass sie freilebende Wale und andere große Säuger fangen und ausstellen. Das ist mir jetzt erst nochmal klar geworden.