Ein zehnjähriger Junge aus Schleswig hatte letzte Woche auf seinem Zeugnis als schlechteste Note eine Drei. Da er sich damit nicht nach Hause traute, setzte er sich in Hamburg in einen Zug und floh mit dem diesem nach Basel.
Obwohl der Junge eine gültige Fahrkarte dabei hatte, wurde ein Schaffner, der zwischen Freiburg und Basel die Fahrkarten der Reisenden kontrollierte, misstrauisch und alarmierte die Polizei. Die Eltern des Zehnjährigen hatten ihn schon als vermisst gemeldet.
Ein Schulsystem welches Noten an Zehnjährige vergibt und in den letzten 100 Jahren nicht wesentlich verändert wurde. Das ist eine Schlagzeile. Die erwünschten Symptome dieses Systems, wie die Angst der Kinder nicht zu genügen und als Versager zu gelten, bleiben natürlich nicht aus. Sie schaffen den Gehorsam und Leistungsdruck unter den Kindern, der dieses faschistische Schulsystem mit aufrecht erhält.
Man mag über Nachrichten, wie die hiesige schmunzeln… Dabei ist es zum Aufschreien, dass Kinder sich genötigt fühlen, so zu handeln.
„Faschistische Schulsystem“?! Zu lange in der Marx-Engels-Gesamtausgabe gelesen?
nono. Zu Marx und Engels Zeiten gabs Schule nur für die Oberschicht oder in den Vereinen der Arbeiter-Selbstorganisation. Diejenigen, die „zu lange“ Marx und Engels gelesen haben waren die, die erkämpft haben, dass Kinder morgens nicht zur Arbeit sondern in die Schule gehen und die Familien trotzdem nicht verhungern. Fanden die Unternehmer und „Leistungsträger“ damals garnicht toll. War für die fast so schlimm wie der Mindestlohn. Keine Kinderarbeit mehr und dann auch noch ein Schulsystem bezahlen!? Wo kommen wir denn da hin? Das zerstört doch das Unternehmertum!
Wenn du was über die Schule als ideologischen Staatsapparat lesen willst musst du schon ein paar Jahrzehnte später z.B. bei Althusser nachlesen.