Der Schah-Besuch von 1967 in Berlin. Einblicke fernab der Boulevardmedien. Sehr sehenswert.
Roman Brodmanns mit dem Grimme-Preis ausgezeichneter „Polizeistaatsbesuch“ gehört zu den berühmtesten Dokumentarfilmen des Deutschen Fernsehens. Er überzeugt bis heute durch seine atmosphärische Dichte und seinen ironisch-bissigen Kommentar. Brodmann wollte 1967 eigentlich in kritischer Weise über den Schahbesuch in Deutschland berichten, wurde dabei aber Zeuge eines schrecklichen Dramas: Er war der Einzige, dessen Kamera lief, als der 26-jährige Student Benno Ohnesorg auf offener Straße von einem Polizisten erschossen wurde.
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Zwei Kamerateams der „Zeichen der Zeit“-Redaktion des Süddeutschen Rundfunks waren dem persischen Kaiserpaars auf ihrer Deutschlandreise mit den Stationen Bonn, Köln, Aachen, Düsseldorf, Rüdesheim, Rothenburg, München, Berlin, Hamburg und Lübeck eng auf den Fersen – und oftmals schon voraus. Anders als die Regenbogenpresse interessierte sich Regisseur Brodmann jedoch weniger für die hohen Gäste und den offiziellen Teil des Besuchs. Er wollte vielmehr das organisatorische Drumherum einfangen, das bisweilen skurrile Formen annahm.
[…] „Ihr prominentester Besuch, seit sie für den Führer einen Apfel schälen durfte.“ Interessante Doku vom Schah-Besuch 1967 […]