Ich hege eine ominöse Schwäche für das, was Bruce Springsteen sein Leben lang so gemacht hat. Eigentlich ist das alles nicht meint Sound, der mich in diesem Fall aber halt trotzdem mitnimmt. Eigentlich ist mir das alles auch ein bisschen zu pathetisch, weil eigentlich nicht cool genug. Und dennoch mag ich Bruce Springsteen. Vielleicht weil er so charismatisch und dabei noch authentisch bei mir ankommt. Vielleicht auch, weil er meine kleine Liebe fürs Songwriting über die Jahre gefüttert hat. Aber so ganz genau weiß ich es auch nicht.
Als Songwriter hat sich Bruce Springsteen in die Riege der großen amerikanischen Erzähler geschrieben. In seinen Liedern, sagt er, schreibe er immer auch über sich selbst. Und im selben Maße kommentiert der charismatische Rockstar in Nigel Coles Dokumentation persönlich den Soundtrack seines Lebens. Er blickt auf seine Kindheit zurück, berichtet von seinen Jahren als „King der Bar-Bands“ in Asbury Park, vom Aufstieg der E Street Band und seinem Durchbruch. Springsteen erzählt von den frühen Einflüssen des Doo-Wop, der in den wonnigen 50ern zu Hause im Radio erklang, bis hin zum Rausch der Elvis-Rockabilly-Rebellion und seiner engen Verbindung zur spirituellen Soulmusik. Springsteen wuchs als einfacher Junge in New Jersey auf, in einer typisch amerikanischen Arbeitersiedlung der 50er Jahre, geprägt vom Wirtschaftsboom der Nachkriegszeit. Bereits in seinem Heimatstaat erspielte er sich den Ruf eines Local Heroe. Der Durchbruch gelang ihm 1984 mit „Born in the U.S.A.“, einem Album, das sich über zweieinhalb Jahre in den britischen und amerikanischen Charts hielt. Nigel Cole beleuchtet auch den kreativen Schaffensprozess des Künstlers und erklärt, wie es Bruce Springsteen gelingen konnte, zeitweise zum größten Rockstar des Planeten zu avancieren, für den Rock ‘n’ Roll jedoch stets weit mehr war als nur Musik. Ergänzt wird der persönliche Kommentar von Springsteen mit unveröffentlichtem Archivmaterial aus verschiedensten Phasen seines Lebens und Schaffens; zur Verfügung gestellt von Thom Zimny, der in 16 Jahren einen repräsentativen Katalog mit Foto-, Film- und Audioaufnahmen von Bruce Springsteen zusammenstellte. Das Porträt von Regisseur Nigel Cole („Kalender Girls“, „We Want Sex“) bietet einzigartige Einblicke in das Leben des Rockstars. Es zeigt, wie Bruce Springsteen mit Entschlossenheit und Hingabe zu einem der fesselndsten Geschichtenerzähler seiner Generation wurde.