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Das zweitgrößte Radioteleskop der Welt ist zusammengebrochen

Bei Arecibo in Puerto Rico hing bis vor drei Tagen das zweitgrößte Radioteleskop der Welt mit seinen 900 Tonnen an einer Stahlseilkonstruktion. Diese wurde den Anforderungen des Gewichtes offenbar nicht mehr gerecht, denn sie ist in sich zusammengebrochen.

Am 20. August und 6. November 2020 beschädigten gerissene Stahlseile der Plattformaufhängung den Teleskopreflektor schwer. Nach dem ersten Seilriss wurde noch eine Reparatur angestrebt. Die Festigkeitsanalyse ergab jedoch eine für Reparaturarbeiten zu hohe Gefahr des Weiterreißens. Die National Science Foundation beschloss daher die Stilllegung des großen Teleskops. Am 1. Dezember 2020 versagten weitere Seile und die 900 Tonnen schwere Instrumentenplattform stürzte 137 Meter in die Tiefe auf die Reflektorschale, was zur völligen Zerstörung des Teleskops führte.


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7 Kommentare

  1. datenhamster4. Dezember 2020 at 11:18

    Oh mann, das ist … mir fehlen die Worte. Diese Ikone! Das finde ich schlimmer als wenn der Jesus aufm Corcovado oder der Eiffelturm einstürzen würde. Das Ding war einzigartig und hatte eine wichtige Funktion für die Wissenschaft. Ein Stück Zukunft, das weg ist.

  2. Rumold4. Dezember 2020 at 12:11

    Der Bau des Teleskops hatte Anfang der 60er-Jahre 9 Millionen US-Dollar gekostet. Inflationsbeglichen wären das heute etwa 80 Millionen (bei einer durchschnittlichen, jährlichen Inflationsrate des US-Dollars von 3.69%). Dafür bekommen die aber heute, so was von garantiert, kein neues Teleskop dahin gebaut.
    Da das zerstörte Teleskop aber, unter anderem, eine relativ wichtige Rolle in der Atmosphärenforschung spielte, ist das tatsächlich eine Katastrophe.
    Ob sich für einen Wiederaufbau wohl so viele „Spender“ finden, wie für die Reparatur der beschädigte Kathedrale von Notre-Dame? Ich wag‘ es zu bezweifeln…

  3. sld5. Dezember 2020 at 17:31

    Ich raff das überhaupt nicht. Solche Konstruktionen werden doch genau wie Brücken ständig statischen Kontrollen unterzogen. Das muss doch jemandem aufgefallen sein.

    • Jack6. Dezember 2020 at 12:20

      Wieso haben wir wohl Videoaufnahmen einer Drohne davon.. Die kreist dort ja nicht 24/7 – Weil die damit gerechnet haben und die Backup Kabel ja bereits gerissen sind.
      Das zerfällt ja nicht erst seit diesem Jahr. Allerdings haben die Kabel am Ende wohl bei weitem nicht die Last ausgehalten wie gedacht, hier geht man von Produktionsfehlern aus. Da man aber auch so wusste wie heikel es ist hatte man sich ja gegen die Reparatur entschieden (steht ja auch im Text) . Allerdings geht es unseren Brücken deutlich schlechter als mancher vermutet und die werden ja dann auch gesperrt (oder brechen zusammen wie in italien)

      • sld7. Dezember 2020 at 20:16

        @jack
        scheinst ja ein richtiger Klugscheißer zu sein, Leuten so rein zu rotzen. Ja, fein.
        Videoaufnahmen auf so eine Konstruktion kann aus den verschiedensten Gründen geben, herrje. Gibt auch öffentliche Webcams, die auf Straßenkreuzungen und Sehenswürdigkeiten gerichtet sind. Ansonsten Ton > Musik und so.

        • Alfred8. Dezember 2020 at 01:58

          Huch, ich weiß gar nicht wieso du dich so aufregst. So als außenstehende Person, objektiv betrachtet, habe ich Jacks Kommentar als nicht so angreiferisch aufgefasst wie du es tatst.

    • Rumold6. Dezember 2020 at 13:25

      Scott Manley hat eine knapp 13 minütige Analyse des Zusammenbruchs bei Youtube hochgeladen, falls dich die Hintergründe etwas mehr interessieren (ist allerdings auf englisch) https://www.youtube.com/watch?v=59WQIRvezzI

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