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Das Unhörbare von MP3s hörbar machen: The Ghost in the MP3

Superinteressantes Projekt von Ryan Maguire, Doktorand für Komposition und Computerwissenschaften am „Virginia Center for Computer Music“ der „University of Virginia“, der dafür bei der Komprimierung von Wav- auf MP3-Files genau jene Frequenzen hörbar macht, die bei der Komprimierung eigentlich wegfallen sollen, um eben jenen Komprimierungseffekt zu erzielen. Quasi der Abfall der Musikkomprimierung. Es bleibt übrig: ein Hauch von nichts.

Das macht er hier am Beispiel von Suzanne Vegas „Toms Diner“. Und zwar nicht ohne Grund:

Die Wahl des Lieds war unterdessen nicht zufällig. Man sagt, dass im Fraunhofer Institut, dort wo seinerzeit die MP3 im Team des Forschers Karlheinz Brandenburg erfunden wurde, der Song (bzw. die Acapella-Version) als Referenztrack genutzt wurde. Tontechniker sprechen bei dem Hit aus 1987 auch von der „Mutter der MP3“.


(Direktlink, via Das Filter)

Das selbe hat er dann auch mit dem Video des selben Songs gemacht und nur übrig gelassen, was bei einer Video-Komprimierung zum MP4 eigentlich rausfliegt.


(Direktlink)

11 Kommentare

  1. Filippo18. Februar 2015 at 16:35

    sehr interessant und auch künstlerisch spannend!

    Allerdings klingt das, was übrig bleibt –quasi: das was in der MP3-Version nicht mehr zu hören ist- scheint gar nicht so irrelevant zu sein, für ein ordentliches Hörvergnügen.
    Und nachdem ich kurz nachgeschaut habe, ist es so, wie ich es schon vermutet habe: „das was übrig bleibt“ wurde aus der 128 kb Version extrahiert … kein Wunder dann, dass es so viel „Müll“ ist. Noch interessanter fände ich das Ergebnis bei 192 oder 320 kb.

  2. Jothaka18. Februar 2015 at 17:14

    bei dem mp4 bleibt aber auch höllisch viel über.

  3. contekt18. Februar 2015 at 19:39

    krass! ganz schön viel was da wegkomprimiert wird.
    aber is das Ergebnis nun von 128 oder 320?

  4. Hank Wattenscheid18. Februar 2015 at 20:12

    Klingt extrem abgefahren – Danke an Ryan Maguire!
    Eine Frage: Wieso kann ich denn das, was bei der mp4-Kompression rausfliegt, hier hören und sehen? Das hier ist doch auch eine mp4-Datei.

  5. Tobias18. Februar 2015 at 20:20

    Hank Wattenscheid,

    Dieses Video enthält vermutlich einfach die errechneten Differenzbilder aus dem unkomprimierten Originalvideo und dem komprimierten Video. Und dieses kann man natürlich auch wieder als ganz normales mp4 speichern.

  6. LasurCyan18. Februar 2015 at 21:22

    Sehr, sehr spannend..Vielen Dank!

  7. Oderik18. Februar 2015 at 23:12

    Ich bin überrascht, dass man beim Ton noch so viel „erkennt“. Ich vermute aber, dass das Restsignal sowohl beim Ton und definitiv beim Video normalisiert – also auf den maximalen Pegel ohne Verzerrung verstärkt – wurde.
    Sowas zu machen ist übrigens keine Raketentechnik, da ist der Ryan jetzt nicht gerade als erster drauf gekommen. ;) Wer da selbst mal experimentieren möchte: Unkomprimierte Wave-Datei (z.B. von CD gelesen) mit dem (verlustbehafteten) Algoritmus der Wahl komprimieren und dann beide Dateien in ein Audiobearbeitungsprogramm wie Audacity laden. Dann einfach die Spuren voneinander abziehen (eine der beiden Spuren invertieren und dann beide überlagern) und schwupp bleibt nur der Unterschied.
    Beim Video gilt dasselbe Prinzip, da kann man z.B. einen Avisynth Filter benutzen.
    In beiden fällen muss man ggf. darauf achten, dass die Spuren wirklich synchron sind, weil bei der Konvertierung möglicherweise Stille eingefügt oder weggeschnitten wird oder bei der Kompression alles ein Sample / Frame nach hinten rückt.

  8. cocozorro19. Februar 2015 at 00:40

    Hank Wattenscheid,

    notwendige Schritte:
    Datei1.wav in Datei1.mp3 format konvertieren, Datei1.mp3 in Datei2.wav konvertieren. Datei1.wav minus Datei2.wav = Datei3.wav (wenn du dich ein bischen mit den Programme auskennst ist das leichter als es zunächst klingt, oben bei Oderlk nachlesen), Datei3.wav in Datei3.mp3 konvertieren, onlinestellen, fertig. Viel Spass damit ;-) und wenn man die Konvertierungs und Kompremierungstechniken kennt ist das Ergebniss gar nicht so überraschend. Eigentlich interessant wie viel unser Gehirn in die Musik reinträgt. So, das der Unterschied nur auffällt, wenn man die richtige Anlage oder das „negativ“ hört. Auch cool! man könnte durch übereinanderlegen der beiden den Verlust akkustisch wettmachen oder mit Deelays und anderen Effekten eine völlig andere Ebene des Remix erreichen. Ich bin gerade am faulenzen, wer will?

  9. dkmnews19. Februar 2015 at 01:14

    @oderik….danke für die anleitung. raketentechnik..höhö.

  10. Krawinkel19. Februar 2015 at 13:59

    Ǫ̷̢̛̦̥̦̺͍̉͛̎́ͭ̓͒̆̑͊̆̕ḩ̡͍͖̩̬̜̦̩̞̓͂́̇ͯ̄͒̒ͥ͛̂̒̐́̀͜ ̈́̅̌ͧ͐͟͝͏̞͕̰͓͙͕͕̖͞Ļ̙̩̻̮͖͕̖̦͙̠̻̲͔̟̠̯̭̬̏̒̃͗ͬ̊͊͒̊̌̓ͩͥͬ̅̽ͨͭ́̚o̩͕̟̥͕͈ͯ͊̓͌̈́́͢͝ȑ̶̟͉̫̜̣͖̩͓̣͕͚͉̖̦͐̀ͧ̽͛̀d͋͂́̑͊͏͏̩͈̪͙͈̟̦̫͚̰̤ ̴̧͆̈͆̍͒͑̊̄ͯ̈́͠҉̣̹̦͍̲̰̗̳͉̖̣̘̤̪͕Z̢̢͚͕̥̮̙ͣ͒ͭ̆̋̇ͮ̄ͪ̈́ͭ͆͗̒͆͡͠a̷̶̧̳̖̭̱̻͍̞̫̙̎͑̆̈͜͠l̶̞̺͙͙̘̱̹͎̰͕͓͓̩̩̣͙͛̎ͥ̌̅̀̅̄͑̈́́̀ͥ̇g͛͗͗̇̿̂̈ͩͫ͡͏̶̮̩̬̱̻̺̖̖̪̹̙̩͕͝ͅö̢̉̋͊͂ͫ̾ͤ͗̾̇̿̂̀ͯͫ͏͉̥̯̖̼͍͙̗̦̭͉̹̙͓̰̙̭̫̱!̵̐̌͑͗̉ͯ̅̍̐̈́́̋ͤ͊̾҉̟̝͚̥̫͚̩̮̟̯̲̹͉̼̝̖

  11. Filippo19. Februar 2015 at 20:24

    wow … Krawinkel. Chic sieht das aus, was auch immer Du mitzuteilen gedachtet

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