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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

𝕏it

Ich habe mich nach den letzten Tagen dazu entschieden, mich endgültig von Shitter 𝕏, formerly known as Twitter, zu verabschieden. Das fiel mir nicht ganz leicht. Ich habe da in den letzten 15 Jahren über 105.000 Tweets abgesetzt, Millionen davon dort gelesen, hatte zeitweise über 10k Follower, viele Jahre eine verdammt gute Zeit und darüber viele, viele ganz wunderbare Menschen kennen gelernt, die heute zu meinen Freundinnen und Freunden zählen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber alles hat seine Zeit und die von Twitter ist nicht erst seit dem Größenwahnsinnigen, der den ganzen Bumsladen zu einer stinkenden rechten Kloake verrührt hat, vorbei. Was da aktuell passiert ist in meinen Augen schlichtweg demokratiegefährdend – und das nicht nur auf nationaler Ebene. Davon möchte ich kein Teil sein und bin raus. Ich habe hier vorhin alles, was mit 𝕏 zu tun hat, ausgebaut und werde das, was ich bisher dort tat, nun auf Bluesky machen, meinen Account archivieren und schließlich löschen. Außerdem werde ich versuchen, hier weitestgehend auf Inhalte von 𝕏 zu verzichten, was dennoch aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich sein wird. Bis gleich vielleicht. „Lieber spät als nie“, pflegte meine Oma zu sagen und die war eine kluge Frau.

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Doku: Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn.

Ich kam gestern krankheitsbedingt dazu, mir in der ARD–Mediathek die dreiteilige Doku „Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn.“ anzusehen. Wilde Jahre für das einst kostenlos zu beziehende Magazin, das die Medienwelt international verändert haben dürfte. Ich musste dann daran denken, dass die Mitte der 210er Jahre mit Advice ein Werbenetzwerk schufen, dem sich so gut wie alle damals deutschen großen Blogs angeschlossen haben und wohl auch alle richtig Geld kassierten. Denn derartige Preise für Werbung auf Webseiten zahlte kein anderer. Keine Ahnung, wie die das konnten und mir war es natürlich auch ein bisschen egal. Irgendwie wurden wir dabei alle ein wenig größenwahnsinnig – und dann kam auch schon der schnelle Absturz – für alle Beteiligten. Sehenswert.

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Pruitt-Igoe

Von United States Geological SurveyUnited States Geological Survey, from their website, Gemeinfrei, Link

Ich wusste nicht, dass es in den USA bis in die 1970er Wohnungsbauprojekte gab, die an die erinnern, wie sie in den Ostblock-Staaten über Jahrzehnte hinweg durchgezogen wurden und bin ob der optischen Ähnlichkeit doch etwas überrascht. Pruitt-Igoe war ein gescheitertes Projekt des sozialen Wohnungsbaus in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri, das von 1955 bis Mitte der 1970er Jahre existierte und erinnert zumindest mich an das, was man damals in Marzahn, Magdeburg, Neubrandenburg, Dresden und überall sonst im Osten sehen konnte. Durchsetzten konnte sich in St. Louis nicht. Pruitt-Igoe wurde 1972 medial viel beachtet abgerissen.

Die Großwohnsiedlung bestand aus 33 elfstöckigen Bauten auf einem 23 Hektar großen Areal am Nordrand von St. Louis. Begrenzt wurde das Areal im Norden von der Cass Avenue, im Westen von der North Jefferson Avenue, im Süden von der Carr Street und im Osten von der North 20th Street. Insgesamt umfasste die Siedlung 2870 Wohnungen, die in fünf Jahren errichtet wurden. Innerhalb weniger Jahre nach der Errichtung fiel das Gebiet zunehmend Vandalismus zum Opfer, was heute vielfach als Beleg für die Broken-Windows-Theorie herangezogen wird. Große Teile von Pruitt-Igoe blieben unbewohnt, und nach mehreren erfolglosen Versuchen der Stadt, die Siedlung zu verbessern, wurde letztlich der Abriss beschlossen, der am 16. März 1972 begann.


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Doku: In den Straßen von Berlin | Zerrissene Jugend

Umzug geglückt – und das war einfacher als ich dachte. Dann mal weiter im Blog.

Sehenswerte Doku, die uns in die 1990er Jahre mitnimmt und die Arbeit von Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e.V. beleuchtet.

West-Berlin in der Vorwendezeit: Immer wieder hört, liest und sieht man Berichte über die Berliner Jugendgangs, die die Stadt unsicher machen, gewalttätig sind, Straftaten begehen. Das Vorgehen der Polizei erzielt nur mäßigen Erfolg. Deshalb sucht der Berliner Senat nach anderen Wegen. Die Wahl fällt auf die Straßensozialarbeit, ein noch junges Feld der Sozialen Arbeit. Das Ziel: zu den Jugendlichen aus den Gangs hingehen und mit ihnen Perspektiven außerhalb von Gewalt und Straffälligkeit finden. In diesem Zuge wird Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e.V. gegründet, im Jahr der Wiedervereinigung. Diese führt just zu einer Erweiterung des Arbeitsbereichs von Gangway ins ehemalige Ost-Berlin – und zu neuen Herausforderungen für den Verein!

Mitten in gesellschaftlichen Konflikten, die mehr waren als ein Ost-West-Problem, sollten die jungen Streetworker*innen nun Jugendliche in der ganzen Stadt erreichen, die sich im Deutsch-deutschen-Vereinigungstaumel vergessen fühlten und keine Erwartungen mehr an die Erwachsenenwelt hatten. Sie trugen ihre Ängste und ihren Frust, ihre Radikalisierung, Rivalität und Gewaltbereitschaft, aber auch ihre Kreativität und ihren Gemeinschaftssinn auf die Straßen des wiedervereinigten Berlins. Einige der Jugendlichen von damals sind heute selbst Streetworker*innen, andere haben gänzlich andere Wege eingeschlagen. Mit ihnen und anderen Weggefährt*innen werfen wir in diesem Film einen Blick zurück auf „unser“ Berlin der Niemandszeit und geben Einblicke in die Entwicklung einer Sozialarbeit, die nicht abwartet und Regeln aufstellt, sondern die dorthin geht, wo Menschen in ihren eigenen Lebenswelten unmittelbar erreichbar sind und selbst bestimmen, wann, von wem und wie sie Unterstützung annehmen können.


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Deutschlandticket vor dem Aus?

(Foto: Gentle07)

Die Union noch nicht an der Macht, aber schon für massiv schlechte Laune sorgend: Markus Söder hält Deutschlandticket für nicht mehr tragbar. Weil gute Errungenschaften auch direkt gleich mal wieder abgeschafft werden müssen.

Mit dem Aus der Ampel wackelt auch die Zukunft ihrer Beschlüsse – etwa die des Deutschlandtickets. Bayerns Ministerpräsident hält es nur unter einer Bedingung für zukunftsfähig. Andere Bundesländer sehen das anders.

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Australien plant vollständiges Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige

In Australien gibt mittlerweile recht konkrete Pläne unter 16-Jährigen die Nutzung sozialer Medien zu verbieten. Das wurde schon eine Weile diskutiert, jetzt gibt es eine Gesetzgebungsinitiative die Regierungsschef Anthony Albanese heute vorgestellt hat. Er sagt, „Soziale Medien schaden unseren Kindern und ich fordere, dass dies endlich aufhört“. Darüber sind sich Regierung und Opposition einig. Albanese möchte das Gesetz noch im November durch das Parlament bringen. Wie genau eine Umsetzung aussehen soll, weiß noch keiner so genau, darum sollen sie Anbieter sozialer Medien bemühen, die wohl auch die Bereitschaft geäußert haben, genau das zu tun. Ein System zur Altersverifizierung läuft schon testweise. Die Altersgrenze wurde bewusst so hoch angesetzt, es sollen keine Ausnahmen zugelassen werden, vorhandene Konten sollen gelöscht werden.

Es gibt allerdings auch Kritik an dem Vorhaben, denn soziale Medien sind für junge Menschen eine Möglichkeit, sich selbst und andere zu finden – auch anonym – und Unterstützung zu finden, die sie zu Hause und in ihrem täglichen Leben vielleicht nicht haben. Nicht nur das würde fehlen. Ich weiß nicht ob das ausreicht, aber den Umgang mit Medien dürfte sich schwer ohne Medien erlernen lassen. Aber wenn wir schon mal dabei sind, könnte man vielleicht auch einigen Ü-50 Usern Facebook und Co wegnehmen.

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Banane in Bismarckhering

Aus der Kategorie „Sternstunde der deutschen Küche“: Banane in Bismarckhering aus einem deutschen Kochbuch von 1963. Wer’s „nachkochen“ mag, hier das Rezept:

Ingredients for Banana herring:

0.5 dl Cream
0.5 dl Mayonnaise
1 Banana
1 tsp Paprika powder
1 tsp Mustard
6 Herring fillets preferably aromatic herring.

To prepare the Banana herring recipe, please follow these instructions:

Stir in mayonnaise, cream, mustard and paprika together. Mix banana, cut into cubes in herring fillets in nice fork. Slice bites and mix them careful into the sauce, or herring strips put on fat and benefit the sauce over.

Garnish the dish with for example peach into dices.

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Kokain Pizza in Düsseldorf

In einer Düsseldorfer Pizzeria soll es neben belegten Fladenbroten bei Bestellung der Nummer 40 auch Kokain als Beilage gegeben haben. Bei einer Lebensmittelkontrolle im Frühjahr fiel den Kontrolleuren die Pizza mit der durchaus ungewöhnlichen Zutat auf. Drogenfahnder observierten das Geschäft fortan und stellten fest, wie beliebt Pizza Nummer 40 war. Was die kostete ist bisher nicht überliefert. Als Polizisten daraufhin bei dem Inhaber der Pizzeria klingelten, soll dieser eine Tasche mit Drogen aus dem Fenster geworfen haben. 1,6 Kilogramm Kokain, 400 Gramm Cannabis und 268.000 Euro Bargeld wurden sichergestellt.

Von den Drogengeschäften ließ er sich aber trotz der Durchsuchung nicht abhalten. Er öffnete wie gewohnt sein Lokal und verkaufte die Pizza mit der Nummer 40. Für die Polizei war das eine Gelegenheit, auch die Hinterleute des Drogenhandels zu ermitteln, so Michael Graf von Moltke. Über mehrere Monate durchleuchteten die verdeckten Ermittler die Hintergründe und schlugen schließlich am vergangenen Donnerstag zu.

Die Pizzeria ist mittlerweile geschlossen, der Betreiber ist in Haft. Lammbock 2024.

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