„Can’t Help Myself“ ist eine Installation von Sun Yuan and Peng Yu, die mit einem Roboterarm und einem Gummischieber versucht, eine tiefrote Flüssigkeit, die sein Lebenselixier sein dürfte, daran zu hindern, sich großflächig auszubreiten und den Roboter somit lahmzulegen. Am Ende schafft er das nicht und verliert gegen sich selbst.
Placed behind clear acrylic walls, their robot has one specific duty, to contain a viscous, deep-red liquid within a predetermined area. When the sensors detect that the fluid has strayed too far, the arm frenetically shovels it back into place, leaving smudges on the ground and splashes on the surrounding walls.
(Direktlink)
(Direktlink, via Kottke)
Hi Ronny,
ich glaube, das Projekt ist viel tiefsinniger. Die rote Flüssigkeit ist Hydrauliköl, dass aus dem Roboter selbst ausläuft. Er „kämpft“ also mit dem Wischen praktisch um sein Überleben.
ig.
Roboterversion von „Wer keine Arbeit hat, schafft sich eben welche“
Ich bin nicht selber drauf gekommen aber: die westliche Rezeption des Kunstwerkes unterschlägt eines seiner wichtigsten Elemente. Die Maschiene hält die Flüssigkeit innerhalb einer unsichtbaren Grenze die nur sie kennt.
Das Kunstwerkt behandelt Grenzregime.
Oder wie es auf der Seite heißt:
„However, the bloodstain-like marks that accumulate around it evoke the violence that results from surveilling and guarding border zones. Such visceral associations call attention to the consequences of authoritarianism guided by certain political agendas that seek to draw more borders between places and cultures and to the increasing use of technology to monitor our environment.“
Hm. Die Beschreibung des Werks auf der Seite des Guggenheims sagt nichts darüber, dass die Flüssigkeit aus der Maschine auslaufe, es Hydrauliköl sei, die Maschine ihre Aufgabe nicht erfüllen könne und am Ende gegen sich selbst verliere: „the robot’s endless, repetitive dance presents an absurd, Sisyphean view of contemporary issues surrounding migration and sovereignty“. Endlos. Nix mit Maschinentod. Aber diese Aussage finde ich auch ein bisschen weit hergeholt. Eure Interpretation wäre schöner, wenn das Werk so funktionieren tät.
Die Maschine ist so gebaut das die Dichtungen im Verlauf der Installation versagen und immer mehr der Hydraulikflüssigkeit ausläuft. Sie wischt die blutrote Flüssigkeit zu sich heran. Das Hydrauliköl sammelt sich in einer Wanne im Fuß der Maschine und wird dem Hydraulik-Kreislauf wieder zugeführt, was aber irgendwann nicht mehr gelingt da sie schneller Öl verliert als sie sich wieder zuführen kann. Während die Maschine zu Beginn der Installation fröhlich tanzte und den Besuchern zuzuwinken schien, ist sie mit zunehmender Zeit ihrer Existenz nur noch mit dem nackten Überleben beschäftigt und versagt am Schluss.