Eine schon vier Wochen alte Kurzdoku von Arte Tracks, die zeigt, wie internationale Musikproduktionen heute auch laufen. Kam heute erst dazu, das zu sehen und finde das wirklich sehr interessant.
Produzent PVLACE (Denis Berger) hat aus seinem Schlafzimmer in Heilbronn die Basis für Platin-Hits in den USA komponiert. „Loop Producer“ wie er bilden inzwischen das melodische Rückgrat der US-HipHop-Welt. Viele davon sind aus Europa.
Denis Berger alias PVLACE ist neben Cubeatz einer der ersten, die mit ihrem melodischen Talent genau den Nerv der US-Producer treffen und sie seitdem monatlich mit dutzenden Minikompositionen für riesige Hits beliefern. Sein Chef ist niemand geringeres als Southside, Gründer der 808 Mafia und Miterfinder des Trap-Sounds. Durch seine Connections kommen Bergers Melodien in die Studios von Migos, Young Thug, Suicideboys und viele andere.
old news boomer
Aber so neu wie dort getan wird, sind die Samplepacks dann auch wieder nicht. Kann mich erinnern, dass um die 2000er die ersten umfassenden Samplesammlungen von eJay raus kamen. Für Dub, Techno, TechHouse, Hiphop, Progressiv, Ethnics und vielen vielen mehr. Carl Cox und Jam & Spoon usw. hatten da auch ihre eigenen Packs am Start. Natürlich alles auf CDRom^^
Es geht ja eben nicht um die 0815-Samples, die sich jeder für eine Hand voll Euro kaufen kann, bzw. um das genaue Gegenteil der “Ein Mann”-Studios. Vielmehr wird eine kleinteilige Arbeitsteilung dargestellt, bei der ausgewählte Spezialisten ordentlich Zahltag haben. Das ist insofern spannend, weil es zwar diese ford’sche Industrialisierung von Arbeitsschritten gibt, aber auch Minimalisten, die alles selbst machen (u.a. The xx, Billie Eilish) und trotzdem großen Erfolg damit feiern.