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Arte-Doku: Das Böse – Warum Menschen Menschen töten

Höchst interessante, auch krasse Doku, die in den Tiefen der menschlichen Psyche gräbt und viel dunkles ans Licht holt. Ich hatte mit meiner Psycho-Dozenten ewig andauernde Diskussionen zum Thema „Das Böse im Menschen“. Wenn ich die Doku so sehe, hätte ich schon mal wieder Lust auf eine derartige Debatte mit ihr, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Über Jahre leitete Susanne P. die sozialpsychiatrische Abteilung der JVA Straubing, bis ein Häftling sie am 7. April 2009 in ihrem Büro als Geisel nahm und mehrfach vergewaltigte. Erst nach sieben Stunden gab der Mann auf. Susanne P. kannte ihn gut, er war jahrelang ihr Patient und sie hatte bei ihm Fortschritte diagnostiziert. Sie sagt: „Ich hatte mich bei diesem Menschen geirrt und ganz offensichtlich etwas übersehen. Das quält mich beinah mehr als die Tat selbst. Es hat mein ganzes Vertrauen in mich, meine Wahrnehmung, meine Fähigkeiten und Sicherheiten dieser Welt erschüttert.“
Anfang der 40er Jahre trug der US-Psychiater Hervey Cleckley zum ersten Mal eine Fallsammlung von Patienten zusammen, die erschreckende Gemeinsamkeiten zeigten. Sie mordeten und vergewaltigten ohne Reue, rücksichtslos und brutal. Es fehlte ihnen jede Empathie, sie waren allein auf den eigenen Vorteil bedacht – und sie konnten doch wie die nettesten Menschen der Welt wirken, wenn man ihnen gegenübersaß. Psychopathen sind keine Fiktion, sie tauchen nicht nur in Krimis auf. Es gibt sie, und sie beunruhigen die Menschen zutiefst. Immer, wenn es um die Frage geht, wie die Gesellschaft mit psychisch gestörten Schwerverbrechern umgehen soll, ob man sie heilen und wieder freilassen kann, taucht die Angst vor dem Bösen auf, das durch menschliches Mitgefühl nicht erreichbar ist.
Warum töten diese Menschen ohne das geringste Anzeichen eines schlechten Gewissens? Was unterscheidet sie von anderen Straftätern? Wie sind sie so geworden, wie sie sind? Und schließlich: Können wir etwas dagegen tun? Das sind die Fragen, die sich Neurowissenschaftler und forensische Psychiater stellen. Und sie kommen dabei zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen: Sind diese „Monster“ wirklich anders als „wir“? Oder ist es so, wie der Neuropsychologe Thomas Elbert von der Universität Konstanz behauptet: „Prinzipiell glaube ich, dass man jeden Mann zu einem Killer machen kann.“


(Direktlink)

2 Kommentare

  1. Score6. Juli 2012 at 20:02

    Ist das gruselig…

  2. nikko6. Juli 2012 at 20:38

    wir sind vorprogrammierte androids……

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