Musikalisch kenne ich Gabriel le Mar schon ewig und spätestens seine Produktionen, die er damals zusammen mit Michael Kohlbecker und Alex Azary unter dem Projekt Saafi Brothers (Facebook) in die Läden brachte, brachte die drei lange ganz oben auf meinen damals ewig langen Zettel, den ich immer dabei hatte, wenn ich meinen Plattenladen, das Berliner Space Hall ging.
Als diese Space Night Sache auf Elektrolux damals steil ging, landeten die Platten der Saafi Brothers gerade auf den Chill Out Floors der Goa-Partys und irgendwie war es so, als wären sie genau dafür gemacht worden. Dub, Bässe bis zum Anschlag, kleine Synth-Lines mit verspielten Melodien und immer den Geruch von frischem Gras im Ohr. Kaum ein anderer brachte dubbige Downbeats so haargenau auf den Punkt wie eben diese drei. Heute kosten die CDs gebraucht ein Vermögen, ich habe die alten Alben hier noch auf Vinyl im Regal stehen.
Irgendwann, das war total surreal, spielte ich gemeinsam mit Gabriel auf einer Party im Berliner Arena Club. Ich stand mit einer von mir musikalischen Ikone auf der Bühne und wusste, dass der auf dieser Bühne gleich ein Set spielen würde, die ich gerade verließ. Das war krass. Was mir dabei auffiel war die für mich eher unkonventionelle Art und Weise wie er auflegte. Nämlich mit Ableton Live. Dafür lud er sich dann alle möglichen Tracks in die Spuren und mischte sie mit eigenen Loops und eigenen Samples. Ich wusste, dass Leute das machen, aber ich hatte das bis dahin noch bei keinem anderen gesehen. Das Ergebnis dessen war beeindruckend, denn auch wenn er eigentlich mir bekannte Nummern spielte, hatten die aufgrund seiner Loops und seiner eigenen Tracks immer eine persönliche Note. Fand ich gut.
Wir verstanden uns gut, ich machte einen Remix für ihn und wir blieben in Kontakt. Er war auch in den letzten beiden Jahren schon Bestandteil des Kalenders und so fragte ich ihn dieses Jahr, was denn eigentlich mit den Saafi Brothers sei. Ich wusste, dass die dieses Jahr auf dem Ozora Festival live gespielt hatten, wo ich leider nicht bei sein konnte. Ich sagte ihm auch, dass ich ewig im Netz nach Live-Mitschnitten der Saafi Brothers suchte und nie fündig wurde, was ich wirklich tat. Es gibt genau einen Mitschnitt der drei im Netz. Einen! Und den erst hinter einer Registry-Wall.
Er meinte, „Wir haben das bewusst so gehandhabt. Was besonders gut ist, sollte rar sein.“ Das leuchtete irgendwie ein und trotzdem fragte ich ihn, ob er einen Mix machen würde, der einzig aus Produktionen der Saafi Brothers bestehen würde. Und er sagte zu!
Dann bekam ich diesen Mix mit der Anmerkung, dass das kein klassischer Mix sei, sondern das er damit versucht hätte, die Saafis auf den Dancefloor zu holen. Dafür hätte er alle möglichen Stücke der drei mit je einem anderen Track gemischt, der eher Dancefloor-orientiert wäre. Was ich hier bekam, war das, was sich heute Mash Up nennt. Und das verdammt konsequent umgesetzt. Trotzdem war ich mir beim Lesen dessen nicht sicher, ob das überhaupt funktionieren könnte und war auch erstmal etwas distanziert. Ich lies das zwei Tage liegen und hörte dann rein. Dann war ich völlig von den Socken. Das Teil ist quasi ein komplettes Mash Up-Album auf Grundlage der Saafi Brothers. Viele Jahre später zieht Gabriel le Mar den eigentlich total verskunkten Sound mit Hilfe von Techno und Deep House Nummern auf die Tanzfläche. Und das ist verdammt großartig! Weil verdammt exklusiv und so noch nie gehört.
Und genau mit so einem Kracher sollte man einen Adventskalender eröffnen. Also tue ich genau das. Herzlich willkommen in demselbigen für das Jahr 2012!
(Direktlink, Thanks to Rico Passerini for hosting all this Mixes.)
Style: Saafis on Dancefloor
Lenght: 01:00:00
Quality: 320 k/bits
Tracklist:
01: Stash! – Herbs An´ Tings / Fábel – Kurumi 2.0 (Gabriel Le Mar meets Pablo Bolivar Redub)
02: Saafi Brothers – Together in Silence / Nicolas Masseyeff – No More Time (Oxia Remix)
03: Saafi Brothers – On Air / Beckers & D-Nox – Cala A Boca
04: Saafi Brothers – The Witness / Oliver Klein feat Cari Golden – The Tease (Peter Jürgens Rmx)
05: Saafi Brothers – Feelings Per Room / Vollmer, Brendel – Influenze (Antonio Olivieri Remix)
06: Saafi Brothers – Seven Horizons / Pascal Feos, Frank Leicher – Ocean D Amour (Feos RMX)
07: Saafi Brothers – Sunchild / Pascal Feos – Where Am I (FEOS & Leicher Remix)
08: Saafi Brothers – Fusedub / Aiken – Hypotesis
09: Saafi Brothers – Internal Code Error / Sweet N Candy – For Those Who Know
Alle Adventskalender-Mixe 2012 hier.
[…] höre ich teilweise jetzt noch regelmäßig und auch dieses Jahr werden einige Perlen dabei sein. Für das erste Adventskalendertürchen hat Gabriel le Mar ein Mashup aus den alten Sachen der Saafi Brothers und neueren Techno und Deep […]
Juhuu, endlich gehts los. Und dann gleich mal richtig gut. :)
Ich möchte mich auch bedanken. Nebst den tollen Sachen, die man hier übers Jahr zu hören bekommt, ist der Kfmw Adventskalender schon das akustische Highlight des Jahres.
Großartiger Sound. Eigentlich fast zu groß für die eigenen vier Wände.
wow! Schon das erste Türchen rumst schon richtig fett!!
top
vielen Dank!! (Gedankennotiz: jetzt nur nicht wieder motzen, dass das Türchen noch nicht morgens um 9 Uhr da war!)
@nappel2
Das liegt leider nicht an mir, ich muss immer warten, bis Rico die Mixe auf Soundcloud freigibt.
Klasse, Danke!
Ronny, Du siehst super aus!
Ich bleibe gespannt.
Hurra!
342 Tage habe ich drauf gewartet! Und dann gleich mit so ’nem Teil… Brilliant – mein Sub tanzt vor Freude!
Ein ehrenhaftes DankeSchön!
danke!
woooooaaaah! Hammer!
Sehr, sehr geil. Ich freue mich sehr und bin auch ein bisschen stolz drauf, dass ich einmal ein Gabriel Le Mar Album (Gabriel Le Mar vs. Cylancer – Nightradio) veröffentlichen durfte, auf meinem Chill-Label c.o.r.n. recordings. Mir ging es da ähnlich wie dir: Gabriel Le Mar und die Saafi Brothers hatten einen großen Impact bei mir. Falls du das „Nightradio“-Album nicht besitzen solltest, kannst du dich gerne bei mir melden. Ich sende dir eins. PS: Wir haben’s damals auf Platz 1 der Deutschen Chill Out Charts geschafft.
Bin zwar etwas spät dran: Aber danke Gabriel und danke Ronny für den wunderbaren Mix! ;)