Es ist unglaublich frustrierend dabei zu sehen zu müssen, wie junge Menschen untergehen. Nicht etwa weil sie nicht schwimmen könnten, sondern weil sie nicht schwimmen wollen, oder weil sie in ihren jungen Jahren soviel schwimmen mussten, dass ihnen dann, wenn es nochmal so richtig drauf ankommt, einfach die Kraft fehlt noch ein paar Züge, wenige nur, zu machen. Das Schiff von dem sie geschubst worden sind, oder auch gesprungen sind, ist soweit weg, dass sie nur noch den Rauch aus dem Schornstein am Horizont sehen. Es wird nicht umkehren für sie, obwohl es ohne Passagiere an Bord unterwegs ist. Vielleicht wird es nochmal ankern, irgendwo da draussen, aber es wird dann soweit weg sein, dass man es schwimmend nicht mehr erreichen kann, nicht mehr erreichen will.
Nur absaufen wollen sie auch nicht und dann strampeln sie so vor sich hin, in der Hoffnung, dass von irgendwo ein Boot kommt und sie an Bord zieht. Ein Rettungsring reicht nicht, denn daran müssten sie sich verbindlich festhalten, weil alles andere umsonst wäre. Das wissen sie. Deshalb muss ein Boot kommen, sie an Bord ziehen und sie auf einer der nächsten Inseln aussetzen. Das wollen sie. Eine Insel, auf der sie der Häuptling sind, sie ganz allein. Dort machen sie die Regeln, die sie dann brechen, ihrer selbst wegen. Es ist nur eine Sache der Zeit, dass ein Boot kommt, auf das sie nicht warten, auf das sie gerne verzichten könnten. Das der Küstenwache nämlich. Und dann bestimmen die, wo die Insel liegt, auf der sie Bewohner werden. Und die bestimmen, welcher Häuptling, welche Regeln macht – seiner selbst willen. Und die werden nicht gebrochen, ganz sicher nicht. Sonst kommen sie unter Deck. Dort ist es dunkel und es ist einsam, auch wenn noch so viele andere mit ihnen unter Deck sind. Es ist so einsam, dass sie sich nicht daran erinnern können, jemals so einsam gewesen zu sein. Nicht mal in dem Moment, in dem sie noch darüber zu entscheiden hatten, ob sie denn lieber schwimmen hätten sollen, damals, ganz alleine auf dem Meer und sie wünschten sich, niemals den Schritt über die Reeling gemacht zu haben, oder über diese geschubst worden zu sein, ohne sich irgendwo festzuhalten.
Ich habe heute einen Rettungsring ins Meer geworfen, eine Rettungsinsel gar, aber man wollte sich der Verbindlichkeit des Festhaltens nicht hingeben und lehnte, durchaus aufrichtig aber dankbar ab.
Scheißtag!
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manche müssen erst lernen, dass die see nicht bloß zum planschen da ist!
eine frage der ehre, nur was nützt sie einem im offenem meer? falscher stolz oder der hang zur selbstverstümmelung im sinne von „ich bin der anton aus tirol“ bedarf einer lehre für’s leben welche man
keinem „vorenthalten“ sollte. richtig man kann ihn warnen oder helfen, davor bewahren, nur eines muß er
„WOLLEN“ !
Ja, das sagen wir als „alte Männer“ so, weil wir wissen, was es uns im richtigen Moment genutzt hat. Davon wissen sie aber noch nix. Manche werden davon auch nie was wissen, weil sie irgendwo vergammeln, obwohl sie das nicht hätten müssen.
Ist nun mal leider so, daß man niemand helfen kann, der sich nicht helfen lassen will. Manchmal fände ich Zwang schon gut, jemand zu seinem Glück zwingen. Tscha, geht halt nicht. Abgesehen davon: was dem einen sein Glück, ist dem anderen die Hölle. Und daneben stehen müssen und nur zugucken können, wie jemand untergeht, kann schon sehr hart sein. Ehre? Hm, davon verstehe ich glaube ich nichts. Was ist Ehre? Eine Art Ethik?
[…] Wie dumm kann man denn sein? […]