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Mal unter uns: ich denke schon seit längerem ernsthaft darüber nach, ein Netlabel aufzumachen. Davon gibt es ja noch nicht genug.

Vieles spricht dafür, viel mehr noch spricht dagegen. Die Zeit, die sowas braucht, die Akquisition von Künstlern, von denen es immer weniger gibt, die bereit sind, ihren hochwertigen Sound zu verschenken. Sicher, man kennt sich mittlerweile, aber man weiß eben auch, wo viele ihren Weg sehen. Und der geht genau nicht dahin, der für so eine Aktion förderlich wäre.

Andererseits habe ich einen etwaigen Namen, der alleine es schon wert wäre, wenigstens den Versuch zu wagen. Und zwei, drei gute Releases habe ich hier auch auf der Platte und die wären nicht mal von mir. Außerdem habe ich in den letzten Wochen soviel Netaudio gehört wie schon lange nicht mehr und bin echt erstaunt, was da vor 3-5 Jahren alles so möglich war, von dem heute nicht mehr ganz soviel zu hören ist. Sobald die Zahlen des Verkaufes im Blickfeld stehen, ändert sich bei vielen Produzenten dementsprechend der Output, es ändert sich der kreative Ansatz und es wird primär versucht irgendwelche Erwartungen zu erfüllen, die primär der geneigte Käufer hat – nicht man selber.

Das Dumme nur: ich habe keine Ahnung, ob man wenigstens eine Hand voll von Leuten an Board bekommen würde, die musikalisch soviel können, dass es sich wenigstens lohnen würde, den Versuch zu wagen. Denn man weiß es ja mittlerweile: Geld gibt es keines und ich würde mich nicht mal darum bemühen, auch nur in irgendeiner Form welches damit zu generieren. Und da hört der Spaß für die meisten, die mehr als ein fame-lastiges Release gemacht haben dann auch schon auf. Das Schlimmste: ich habe da Verständnis für.

Warum ich das schreibe? Keine Ahnung – ich wollte es nur mal so gesagt haben.

11 Kommentare

  1. falk9. Dezember 2009 at 12:36

    Kurz mal meine Gedanken hierzu:

    NetaudioLabel für mich reinen Konsumer: „Ja da kann man Musik runterladen so wie bei 100 Mio anderer Dienste auch – haben aber alle irgendwie nen Stil in ne bestimmte Richtung aber dann auch irgendwie nicht – und die machen hin und wieder mal ne Labelparty“ Mir erschliesst sich als reiner Konsumer der Mehrwert nicht so 100%ig da ja alle Künstler ziemlich einfach ihren Kram auch selbst releasen können – blog aufgemacht Scheibe drauf CC Logo drunter gut is. Und dann gibts ja 100 Mio seiten die diese individuellen Releases dann thematisch ordnen oder drauf aufmerksam machen – sprich so ein „Label“ im herkömmlichen Sinne hat ein wenig seinen Zweck verloren – nein?
    Publikation und Distribution fallen weg – kann jeder selber. Promotion – ich bin ja dafür jeden individuellen Künstler mit genügend Tools und Know How auszustatten das er sich selbst promoten kann und die mehr webaffinen haben diese Tools bereits zur Verfügung – wenn dann die Musik gut genug ist – wenigstens für eine Nische dann kommt der Rest von selbst?!
    Manche RL labels haben dann noch Booking mitgemacht soweit ich das weiss – aber Booking will man nicht machen glaub ich.

    Meine Frage wäre was kann man machen – wenn man sowas machen will – was irgendwie einen Mehrwert für alle Seiten bietet – also Künstler, Konsumer, Label – ne Antwort hab ich da aber auch nich parat. Sollte man mal an nem kalten Winterabend drüber palavern.

  2. za gter9. Dezember 2009 at 15:10

    zwei dinge zu dem kommentar vom falk:

    1.)

    ich denke nicht, dass jeder, der musik macht auch automatisch in der lage ist, alles selbst zu machen (blog für die releases/promo/distribution). sicher kann man sich allerhand selbst beibringen.

    für viele musiker dürfte es aber schwierig sein, die aus ihrer sicht perfekte musik über einen schlechten onlineauftriit zu vertreiben. denn nen blog o.ä. kann man ja schnell aus dem boden stampfen. ob er dann auch „was her macht“(in welcher form auch immer), dürfte eher zu verneinen sein.

    2.)

    ich denke, dass über das label die musiker ingesamt eine höhere reichweite erzielen. labelpartys sind da natürlich das bonbon, dürften diesen effekt auch noch verstärken.

    :)

  3. Martin9. Dezember 2009 at 21:59

    Schau dir mal die Website von Tokyo Dawn Records an (kennst du bestimmt eh)… so viele Musiker haben die offenbar auch nicht in der Tasche aber es sieht fast so aus, als hätten die Spaß an der Arbeit und Erfolg. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die damit auch gutes Geld verdienen…

  4. Ronny9. Dezember 2009 at 22:04

    Ich kenne das Konzept von Tokyo Dawn und bin echt beeindruckt, wie die das so umsetzen. Es wäre aber eben nicht meines.

    Zumal Tokyo Dawn erst lange CC-Sounds anbot, dann vorerst den Laden dicht machte um dann wiederum zurückzukommen.

  5. roland9. Dezember 2009 at 22:27

    Ich wär dabei, allerdings bin ich ja kein Musiker…

  6. Ronny9. Dezember 2009 at 22:30

    @roland

    Gut zu wissen, aber nur mit denen kann man sowas alleine auch nicht machen. Ich denke da mal noch ein paar Tage drüber nach und entscheide das im nächsten Jahr. ;)

  7. Fabien10. Dezember 2009 at 03:14

    Also ich kann es dir grundsätzlich nur empfehlen. Auf eine Kleinigkeit möchte ich dich aber dennoch hinweisen: Das Geld.

    Es ist nun mal das diplomatische Schmiermittel schlechthin, selbst minimale Ausgaben erleichtern die Arbeit enorm bzw. machen diese um ein vielfaches effektiver.

    Das ganze Thema ist auch absolut nicht schwer – fast einfacher als ein CC Hosting. Such dir ein Distributor, zu Not einen „Massen“ Distributor wie CD Baby o.ä. Der kümmert sich um das Verteilen deines Materials in Shops und übernimmt die komplette Abrechnung. Es ist äußerst effizient, du kannst nur gewinnen.

    Dann bleibt im Grunde nur noch die Musik „Akquise“ und die Promo (wie beim CC Netlabel auch), nur mit echtem materiellen Feedback bzw. gnadenloses Abstrafen durch 0 Verkäufe – das motiviert, keine Frage. Das alles läuft auch wesentlich einfacher wenn man bereit ist etwas Geld auszugeben.

    Und bitte nicht auf den Irrtum reinfallen, dass CC und SEO irgendwas mit Musik- Promo oder Marketing zu tun hat. ;)

    Sonst kann ich es kaum erwarten dein Label Namen zu hören! :D

    LG

  8. Ronny10. Dezember 2009 at 13:47

    @Fabien

    Ich bin nebenbei auch Mitbetreiber eines physischen Labels, weiß also um diese Sachen. Aber genau das ist das, was ich mit einem „netlabel“ nicht machen wollen würde. ;)

    Ansonsten: Hut ab, vor dem was ihr da macht und vor allem, wie ihr das tut!

  9. PianoPlayer10. Dezember 2009 at 18:40

    Sach mal, machst du eigentlich noch selbst Mucke oder ist das inzwischen in den Hintergrund gerückt?

  10. Ronny10. Dezember 2009 at 18:57

    Ja, mache ich noch. Kommt auch kleckerweise was Neues zu Beginn nächsten Jahres. Gut Ding will ja bekanntlich und so… ;)

  11. deepgoa10. Dezember 2009 at 20:10

    wie der wein
    je älter desto besser
    manchmal wird er zu essig
    wir auch, amen

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