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Platte(n) der Woche #3

Thievery Corporation – Radio Retaliation | 2008 | ESL Music
Vorneweg: Ich mochte Thievery Corporation eigentlich nie sonderlich. Das hat nicht mal was mit ihrem Sound zu tun, sondern eher mit der kleinen Unstimmigkeit, die es mal mit Kruder & Dorfmeister gab. So zumindest glaube ich, mich daran zu erinnern. K&D meinten in einem Interview mal, sie seien „Kaffeehausmusiker und Haschischraucher“, voraufhin die Lackaffen von Thievery Corporation meinten, sie machen Musik für Anzugträger. Damit war es für mich auch schon vorbei mit denen. Mag kleinlich klingen, aber man muß Prioritäten setzten, wie meine Oma schon imme zu sagen pflegte. Das tat ich und hörte eigentlich nie Thievery Corporation.

Nun sind K&D ja offenbar irgendwie Geschichte und ich dachte, ich höre da doch mal rein in die neue Platte. Wenn eine Beziehung nicht mehr existiert, ist das auch kein Fremdgehen. Also lies ich mich die Woche berieseln von jeder Menge Dub- und Reggea-Einflüssen, Salsa-Anleihen, furchtbar kitschigen Ethno-Percussion, viel zu vielen Beats, Calypso gar und jeder Menge Bläsern, bis meine Ohren Trompetenform anzunehmen drohten. Das ist mir alles viel zu viel von allem und dennoch, und das hat mich überrascht, ist es ein gutes Album für die von Studenten okkupierten Latte Machiato-Buden dieser Welt. Aber eine Woche reicht mir dann auch und zum Resident auf meinem Player wird das Dingen ganz sicher nicht.
(Hier reinhören)

Till Brönner – Rio | 2008 | Verve/Universal
Wieder einmal mehr ein großartiges Album, das mit seiner Leichtigkeit an alte Jazz-Klassiker ala Stan Getz erinnert. Leider ohne so einen Knüller wie „A Distant Episode“ einer war. Dennoch einmalig schön. (Hier reinhören)

Rhythm & Sound w/ Tikiman – Showcase | 1998 |Burial Mix
Tikiman, Tikiman, Tikiman. Irgendwo ausgebudelt und sofort aufs Neue verliebt.

Beat Pharmacy – Wikkid Times | 2008 | Deep Space
„A collection of protest dub songs that combine deep and poetic lyricism of the very timely kind with atmospheric dub techno grooves.“
Fett.

10 Kommentare

  1. bemme5122. Oktober 2008 at 16:14

    wuhuhuhuhuhu! naja. neenee.

    die „richest man in babylon“ is schon ne gute pladde! so. und über die aktuelle werd ich mal ein ohr hängen.

  2. Marc22. Oktober 2008 at 16:14

    „Radio Retaliation“ ist meiner Meinung nach das schwächste Album der Corporation. Hör‘ lieber mal in „The Cosmic Game“ oder „The Outernational Sound“ rein.

  3. marc22. Oktober 2008 at 16:24

    oh, dem feinen herr ist kiffen wohl nicht mehr gut genug und macht jetzt einen auf schick und serioes. :)

  4. Saint22. Oktober 2008 at 16:26

    Genau. Aus dem Alter bin ich raus. Har har har. :D

    Ich lass das lieber bleiben und höre mir wieder die guten, alten K&D-Dinger an.

  5. Marc22. Oktober 2008 at 16:29

    Wo zu viel Bus gefahren heute?

  6. Yoram22. Oktober 2008 at 19:22

    doouugh. beat pharmacy war’s. kaachiiing. und schon war’s gekauft — und auf’n iPod damit ich’s jetzt inne küche zum kochen hör’n kann. mal wieder: dank!

  7. PianoPlayer22. Oktober 2008 at 20:35

    Ich finde die Scheibe, nach dem Anspielen einiger Titel, gar nicht schlecht und denke, die von Dir als „furchtbar kitschig“ empfundene Ethno-Perkussion geht auch in Ordnung, weil sie einigermaßen passt. Obwohl ich ziemlich schnell wieder das Wort ‚Klischee‘ im Kopf hatte, aber das ist wohl eher ein „Problem“ von Vielhörern. Irgendwie scheint das zum Stil dieser Musik zu gehören. Natürlich ist das auch nichts für den, der es eher etwas minimalistischer mag.

  8. Saint22. Oktober 2008 at 20:49

    …und ich mags ja gerne minimalistisch. ;)

  9. Saint22. Oktober 2008 at 20:56

    @yoram: So solls sein. Obwohl ich da auch noch nicht alles gehört habe, bis auf die Nummern mit Tikiman Paul St. Hilaire und Ras B. Und die sind schonmal fett.

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