Ich sitze in der Küche am offenen Fenster, rauche, höre nichts außer den Regen, der monoton auf die Treppe vorm Fenster prasselt. Alles wie immer, es wird Herbst. Wie aus dem Nichts höre ich dann eine Melodie, eine große Melodie. Irgendwo da draußen stehen also Musikanten und spielen Musik. Musik im Regen. Es ist eine Melodie, gespielt, auf einem der, meines Erachtens, schönsten Instrumente, die wohl je gebaut worden sind: der Fender Rhodes. Der Tastenmensch da draußen spielt unter dem Regen durch „Riders on the Storm„. Genau wie im Original auf der Rhodes unter dem Regen durch. Ich halte kurz inne, bin geflasht… Er spielt das sehr improvisiert, spielt es ganz und gar wunderbar und viel länger. Ich denke daran, dass ich diese Kiste mal im Hause hatte und sie verkauft hatte, weil es mein Job war, zu jener Zeit. Ich bin traurig und weiß, dass das eines der Dinge ist, die ich unununbedingt noch tun muss, before i die: eine Rhodes kaufen.
Dann spielen sie irgendwas anderes, etwas irrelevantes, ohne Rhodes. Im Regen.
Ich kann beidem nur zustimmen. Der Song ist unglaublich, ein Rhodes auch. So ein Teil könnte mir auch noch gefallen.
Wir haben die damals komplett gesampelt, jede Noten mit drei verschiedenen Anschlagdynamiken. Aber so ganz echt klingt das natürlich dennoch nicht.
Jo, ich hab so ein Teil als VSTi Emulation und als Sample im MO8. Aber selber samplen? Da braucht’s schon einen guten Aufnahmeraum und gute Mics. Und die Nachbearbeitung ist dann auch nicht ohne.
Wobei ich mich gerade frage: hat ein Rhodes eine Anschlagdynamik?
Zumindest das, was man heute so nennt. Wenn man sanft spielt hat sie diesen klaren, seichten Klang, wenn man anständig reinhaut, bringt sie so ein untertöniges Schnurren mit. Genau das macht die echte auch aus. Habe ich bisher bei noch keinem Plug-In hören können. ich hätte die damals einfach behalten sollen! Die werden immer teurer.
Hab es grad getestet. Mein Plugin kann es jedenfalls. Ebenso wie alle anderen Nebengeräusche. Aber Du hast recht, lauter, wie bei einem Piano, wird ein Rhodes beim dynamischen Spiel nicht, es ändert sich das „Timbre“.