Ich hasse Radiowecker. Wirklich. Abends wenn man die Dinger stellt weiß man eigentlich nie so recht, auf was man sich da einlässt. Und das hat nicht mal unbedingt was mit dem Sender zu tun, den man eingestellt hat. Irgendwann am Tage nämlich spielen die alle auch immer irgend so eine Shice. Warum also nicht genau dann, wenn der Wecker am nächsten Morgen plärren sollen. Kann man drehen und wenden wie man will, kann man nicht wissen, kann man nix machen. Ich meine, stell dir vor, du träumst gerade von irgendetwas Schönem und dann auf einmal gröhlt dir Marilyn Manson ins noch schlafende Ohr, oder Korn, oder Herbert Grönemeyer, oder Sido erzählt dir mal wieder nen Schlach aus seiner Jugend, von der du so rein gar nichst wissen willst. Da ist der Tag schon im Arsch bevor er überhaupt angefangen hat. Das wird dann auch nichts mehr mit dem Tag. Da ist vorbei.
Da gelobe ich mir das gute alte „Piiiiep, Piiiiep, Piiiiep, Piiiiep.“, oder das „Riiiing, Riiiing, Riiiing, Riiiing.“ Was so klassische Wecker eben her geben. Klar, das Gewecktwerden ist dennoch unschön aber zumindest erlebt man dann keinen halben Schlaganfall dabei.
Heute Morgen allerdings weckte mich was Nettes. Ich hatte einen ganz bekloppten Traum, in dem ich auf einer Klippe irgendwo in Bangladesh stand und sah 2500 Meter tief in den Abgrund aufs Wasser. Dann schrie mich der Wecker an und ich dachte: „Hey geil, der Plewka singt wieder. Wurde ja auch mal Zeit. Lange nichts gehört von dem.“ Nach zwei Minuten im Halbschlaf allerdings dachte ich: „Nee, der Text ist zu platt für den Plewka, der ist so gar nicht verspult.“ Konnte er also nicht sein, dachte ich. War er auch nicht. Christian Venus nämlich war es und zwar hiermit. Von dem hatte ich vorher nie gehört. Ebenso wie damals Selig ist auch der bei BMG-Sony. Ein Schelm, wer sich dabei überhaupt auch nur irgendetwas denkt. Ich möchte wetten, die Nummer wurde von den selben Produzenten gebastelt, wie damals die epochalen Songs von Selig. Könnte man jetzt auch sicher recherchieren, habe ich aber keinen Bock drauf.
Morgen dann lass ich es lieber wieder piepen und spare mir jegliche Überraschung.
Da du gerade Jan Plewka erwähnst. Von ihm wurde dieser Tage auf NDR ein Konzert gesendet, das unser VDR per Autotimer eingefangen und uns wahnsinnig begeistert hat. Der Bursche hat 95 Minuten lang Rio und die Scherben gecovert, aber aufs Allerfeinste.
Das Beste, was ich an Scherbencovern bisher gesehen habe, abgesehen von der Band „Scherbenhaufen“.
Äh, Du hast das nicht zufällig irgendwie aufgenommen, oder? Das hätte ich nämlich wahnsinnig gern, da ich da schon einiges von gehört hatte.