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Angela Merkel „tröstet“ ein palästinensisches Mädchen, das mit ihrer Familie nach vier Jahren abgeschoben werden soll

So macht das die Frau Bundeskanzlerin. Bisschen „streicheln“, „haste toll gemacht“ und weiter im Text. Sie hätte noch sagen können, „Kopf hoch, wird alles wieder gut.“

„Gut leben in Deutschland.“

Mir fehlen die Worte.

https://youtu.be/fRFzPvpJ6Kk
(Direktlink, via ESIB)

Die Presseabteilung von „Gut leben in Deutschland“ stellt das ganze im Nachgang so dar:

“Vor lauter Aufregung musste das Mädchen schließlich weinen und wischte ihre Tränen mit einem Taschentuch weg. Angela Merkel ging auf die Schülerin zu und tröstete sie mit den Worten: “Du hast das ganz toll gemacht”. Daraufhin gab es großen Applaus für die junge Libanesin.”

Vor lauter Aufregung kriecht mir gerade ein bisschen Kotze den Hals hoch. Und seit wann sind Palästinenser denn Libanesen?

26 Kommentare

  1. dizzy16. Juli 2015 at 11:46

    unguckbar.

  2. Martin16. Juli 2015 at 12:02

    Auch wenn ich hier oft eine entgegengesetzte Meinung habe was Einwanderung betrifft, so ist Abschiebung bei diesem Mädel (soweit man es nach der kurzen Sequenz beurteilen kann) total unangebracht. Sie scheint super integriert, mehr geht doch nicht!

  3. jannis16. Juli 2015 at 12:29

    Martin,

    Es geht nicht um „integriert“ oder „nicht integriert“. Es geht darum, dass eine verdammte Ungerechtigkeit herrscht!

  4. Freezy16. Juli 2015 at 12:33

    Da es keinen Staat Palästina gibt, sind sehr viele Palästinenser libanesische oder jordanische Staatsbürger. Hätte man statt so einer dümmlichen rhetorischen Frage sehr einfach recherchieren können.

  5. Ronny16. Juli 2015 at 12:43

    Freezy,
    Das ändert natürlich alles!

    Nicht, dass die zu libanesischen Staatsbürgern gemacht werden, weil Staatenlose ja nicht abzuschieben sind.

  6. Freezy16. Juli 2015 at 12:51

    Wie sollen die denn zu libanesischen Staatsbürgern „gemacht“ werden um die abzuschieben?

    Generell finde ich das Verhalten der Kanzlerin hier auch beschämend.

    Lediglich die rethorische Frage zum Schluss, habe ich als unpassend empfunden da eben sehr viele Palästinenser die libanesische Staatsangehörigkeit haben. Es wird ja auch nicht in Zweifel gezogen, dass Tiroler Italiener sind.

  7. Filippo16. Juli 2015 at 12:53

    „Du hast für viele dargestellt, in welche Situation man kommen kann“

    Was???? Diese Frau fügt mir stilistisch und moralisch Schmerzen zu!

  8. meeresdinosaurierin16. Juli 2015 at 13:07

    …die einleitende Erklärung mit „Vor lauter Aufregung…“ scheint man mittlerweile nun doch entfernt zu haben. Etwas offener heißt es nun nur noch:
    „Das Mädchen musste weinen und wischte ihre Tränen mit einem Taschentuch weg. Angela Merkel ging auf die Schülerin zu und tröstete sie mit den Worten: „Du hast das ganz toll gemacht“. Daraufhin gab es großen Applaus für die junge Libanesin.“
    *würg*

  9. Bernd Sch16. Juli 2015 at 13:36

    Was erwartet ihr eigetlich ? Die Failie hat die Forderung erhalten, wieder auszureisen. Ich kenne die Hintergründe nicht aber bin überzeugt, daß das nach gültiger Rechtslage erfolgt. Soll sich Merkel nun über das Gesetz stellen und rechtsstaatliche Entscheidungen der Behörden wie ein König per Gnadenerlass zunichte machen. Aber dank der Medien ist mir nicht klar, ob es ein syrisches oder palestinensisches Mädchen ist. Wenn ich mich nicht irre, darf nach Palestina nicht abgeschoben werden.

  10. Ronny16. Juli 2015 at 14:03

    Stefan,
    Habe ich getan, finde aber dennoch, dass das an der Quintessenz nicht wirklich was ändert.

  11. Werner16. Juli 2015 at 15:23

    Ich kann’s nicht mehr hören.
    Da wird ausgewandert was das Zeug hält, aus angst vor Krieg und schlechten Verhältnissen.
    Das ist menschlich verständlich, aber so werden die Probleme vor Ort nicht gelöst und wer sagt uns, dass die die dort abhauen an den dortigen Verhältnissen unschuldig sind.
    1945 – 1949 durfte auch keiner aus Deutschland auswandern (außer Wernher von Braun).
    Dazu kamen noch 14 Mio Vertriebene die aus dem Osten kamen und es lag alles in Schutt und Asche. Scheiße, dann werden halt die Ärmel hochgekrempelt und ne Schaufel in die Hand genommen.

  12. haywood jablome16. Juli 2015 at 15:58

    Angela Merkel kann in diesem Fall nur verlieren. Klassische Dilemma-Situation. Dies sollte weniger als Kritik an ihr verstanden werden – da gibt es genug Härteres – sondern vielmehr als traurige Offenbarung vom Umgang mit Flüchtlingen so wie dem harschen Gegensatz von Bürokratie und tatsächlichem Leben – die Kleine spricht doch besser Deutsch als ganz Freital.

  13. haywood jablome16. Juli 2015 at 16:28

    Werner,

    Boah Werner. Da wird einem ja schon schlecht…schwacher Vergleich und tendenziell ungeile Gesinnung. Stichwort: Marshall-Plan. „Halt die Ärmel hochkrempeln“ ist sowas von BILD, da darf man sich schon fragen, wie du dich hier hin verirrt hast. Versuch‘ du mal als einer der vielen Hochqualifizierten in einem so zerrütteten Land wie dem Libanon „die Schaufel in die Hand zu nehmen“ und alles zu verändern. Sesselpupser.

  14. Martin16. Juli 2015 at 17:02

    jannis,

    Welchen Bezug meinst du, wenn du von Ungerechtigkeit sprichst?

  15. Horst Schulte16. Juli 2015 at 17:25

    @Ronny, hätte mich auch gewundert, wenn in diesem Zusammenhang die komplette Gesprächsaufzeichnung zu einem „Sinneswandel“ geführt hätte. Das kommt im Internet eigentlich nicht vor. Darf wahrscheinlich auch nicht.

  16. das Schaf16. Juli 2015 at 17:28

    Bernd Sch,
    @Bernd Sch: Frau Merkel kann sich natürlich nicht über das Gesetz stellen und soll das auch gar nicht. Es geht darum, dass ihr anscheinend jegliches Einfühlungsvermögen fehlt. Sie sagt dem Mädchen ins Gesicht, dass sie sich schonmal drauf einstellen kann ihr komplettes soziales Umfeld und eine vielversprechende Zukunft hinter sich zu lassen, um in ein Land zurückzukehren, in dem sie um ihr Leben fürchten muss. Klar ist das die Realität, aber ein junges Mädchen so damit zu konfrontieren ist schon fast herzlos. Dass Menschen nach so langer Zeit, in der sie sich neues Leben aufgebaut haben, einfach aufgeschoben werden können, ist ein unerträglicher Missstand und das muss geändert werden. Das ist das, was Frau Merkel an dieser Stelle hätte sagen sollen und nicht: „Tja, das Leben ist kein Ponyhof.“

  17. Thomas Aichinger17. Juli 2015 at 00:03

    Wirklich zum Kotzen ist dieser Besserwisser, der Frau Bundeskanzlerin korrigiert und sagt, dass es sich hier um eine belastende Situation handelt, als ob Merkel nicht wüsste. Angela Merkel kann man viel vorwerfen, bin selber kein Union-Wähler, aber in diesem Fall hat sie das Richtige gesagt und getan. Sie hat einfach die Wahrheit gesagt. Harte Wahrheit aber Wahrheit. Es ist übrigens nicht in Ordnung, nicht fair, dass man hier das Wort ,,tröstet“ in Anführungsstrichen schreibt. Merkel ist hier ein bisschen unbeholfen, aber das ist das Einzige, was man ihr vorwerfen kann.

  18. Ronny17. Juli 2015 at 00:20

    Thomas Aichinger,
    Ja, ich hätte auch an dessen statt auch „streichelt Sorgen weg“ ohne Anführungszeichen schreiben können.

  19. Blah Blahson17. Juli 2015 at 01:12

    Werner,

    ohne massive finanzielle, humanitäre und wirtschaftliche Hilfe (siehe Marshallplan) hätte es den Wiederaufbau im vom Krieg zerstörten Europa nicht gegeben. Da ist nix allein durch Hemdsärmeligkeit passiert.
    Was willst du tun, wenn die Infrastruktur komplett zerbombt ist? Wenn das Nötigste zum Leben fehlt, aber keine milliardenschweren Hilfsprogramme für dich in Gang gesetzt werden? Wenn verfeindete Gruppen ihre Machtkämpfe über die Zivilbevölkerung austragen? Wenn es seitens der mächtigen Organisationen kein Interesse an einer stabilen Zivilgesellschaft und industrieller Entwicklung gibt, wie es spätestens seit dem Paradigmenwechsel in den späten 40ern bzgl. Deutschland eben nicht der Fall war?
    Fehlendes Wasser und Essen, soziale Unruhen, mangelnde Sicherheit für Leib und Leben, bedeuten Destabilisierung, ziehen Krieg und Zerstörung mit sich. Es geht Flüchtenden nicht darum, statt schlecht bezahlter Arbeit lieber Hartz 4 zu bekommen, sondern darum, Leib und Leben und die eigenen Kinder zu retten. Würdest du deine Heimat verlassen und dich ernsthaft mit hunderten Menschen auf ein seeuntaugliches Boot setzen um über’s Mittelmeer zu fahren, wenn die einzige Alternativen sind, zu verhungern oder ermordet zu werden?
    Dein Kommentar pisst mich echt an, er zeugt von Ignoranz und Selbstgerechtigkeit; du solltest mehr Empathie lernen und dich für die Geschichten anderer Menschen zu interessieren beginnen.

  20. Andreas Garbe17. Juli 2015 at 09:02

    Ich zitiere an dieser Stelle einen Kommentar eines FB-Freundes, der im Grunde alles sagt:

    „Die Mehrheit der Reaktionen in den Sozialen Netzwerken zeigt, dass nur Wenigen ein differenzierter Blick auf die tatsächliche Situation hinter dem vordergründigen, emotionalen Bild gelingt. Stattdessen erleben wir im Netz, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (über deren Politik und Auftreten man sich möglicherweise streiten kann) reduziert wird auf eine Rolle und reine Projektionsfläche der ausufernden Empörung. Daran erschreckend ist nicht unbedingt der Tonfall der meisten Kommentare, sondern vor allem der Umgang mit emotional mächtigen Bildern: Aus ihrem Kontext gerissen und fahrlässig verkürzt, entsteht ein neues, anderes Bild, das mit dem tatsächlichen Geschehen in der Turnhalle von Rostock nur noch wenig gemein hat.“

  21. Klaus17. Juli 2015 at 12:28

    auch wenn`s bitter ist. gesetze gelten für die allgemeinheit & sind im einzelfall sicherlich nicht immer gerecht. diese werden dann medial herausgegriffen. mutti ist etwas hölzern wie immer. jedoch finde ich ihr verhalten in anbetracht der plötzlich unerwarteten situation angemessen.

  22. AtomicMutation17. Juli 2015 at 16:33

    Die Emotionen kochen hoch und zurecht. Aber Ihr glaubt nicht wirklich, dass das Mädchen dort zufällig gesessen hat und zufällig sprechen durfte. So wird Politik gemacht. Nun diskutieren alle tagelang über Symptome. An alle die immer nur rumlabern: Tut endlich was! Jeder hat es in der Hand seinen kleinen Teil beizutragen. Nur das endlose Gemeckere wird nichts ändern.

  23. Harry17. Juli 2015 at 20:00

    Aha, es reicht also „Aus dem Kontext gerissen“ und „so sind nunmal die Gesetze“ zu sagen, damit hier einige schon wieder denken „achso, dann ist ja alles gut“.
    Ich find das ja peinlich, wenn sich erst beschwert wird, dass andere sich ja nur empören wollen und man dann nicht in der Lage ist bei sich selbst zu sehen, dass man sich mit billigen Ausreden ein gutes Gewissen schafft.
    Die deutsche Asylpolitik ist unmenschlich und das hat das Video mehr als deutlich gezeigt. Die Konsequenz ist es, für eine Änderung der Asylpolitik einzutreten und nicht über Charaktereigenschaften von Merkel zu diskutieren.

  24. Martin Däniken19. Juli 2015 at 12:55

    Bitte nicht vergessen „Altruismus“/“gesunder Menschenverstand“/“Vernunft“ haben nichts mit Gesetzen und deren Anwendung nichts zutun!
    Man darf gerne was andres denken darf sich dann aber nicht über Schmerzen wundern…Sorry
    Wer würde von Mutti was andres erwarten als sowas „Mitfühlendes“!
    Boah ey ,echt ey.
    Sie ist nun mal das Ziehkind vom Fetnäpfchen-FinderHelmut Kohl,die älteren erinnern sich (vielleicht)!

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