Keine Ahnung, warum ich mir hier heute einen Abend auf englisch gebe, aber vermutlich liegt es an den Inhalten. Ganz sicher sogar liegt es an diesen.
Louis Theroux ist Journalist, neben der britischen Staatsbürgerschaft besitzt er auch die amerikanische. Für die BBC produzierte er Ende des letzten Jahrtausends die Dokumentationsreihe Louis Theroux’s Weird Weekends. Dafür lebte er sich in verschiedene amerikanische Subkulturen ein, um eben so nahe wie möglich über diese berichten zu können. Eine dieser Subkulturen war damals die der in Californien aktiven Nazis.
Er geht da ziemlich locker auf diese Wichser zu und bekommt die soweit, dass die so ziemlich alles an Gedankenkotze vor laufender Kamera rauslassen. Dabei allerdings ist er trotz allem offensiv hinterfragend und macht aus seinem Unverständnis für derartig menschenverachtende Ideologien keinen Hehl. Als er sagt, dass er kein Rassist sei und das er finde, das es falsch sei ein Rassist zu sein, verstummt das Lachen der Idioten. Krasser Job, den der da macht.
Was auch deutlich wird, diese Tüpen da nehmen diesen ganzen Bullshit noch mit einer ordentlichen Ladung Humor, die mich hier fast kotzen lässt. Ambivalentes Ding, dass das so hier in der BRD so niemals nicht so aufgenommen werden könnte. Übler Shice. Wirklich. Und ein bisschen bin ich trotzdem sehr froh, dass es darüber eigentlich so gar nichts zu lachen gibt. Wichser.
Die Zwillinge sind übrigens wirklich die Prussian Blues, die erst wegen dem jungen, besungenen Rassismus und später dann wegen der durchs Kiffen bekanntgewordenen Läuterung durch die Medien gingen. Guter Job, Louis.
http://youtu.be/FqK2ILCq-do
(Direktlink, via Mo)
California über alles – Dead Kennedys – ironische Auseinandersetzung mit den Faschos in den USA.
Rassismus ist eine Krankheit, die nur durch Reisen geheilt werden kann. Entweder war es die „Reise“ auf Hanf oder die Europa-Turneen.
Reisen gibt neue Einblicke und verändert das Weltbild. Man sieht immer wieder -auf den ersten Blick- komische Dinge, die dann aber länger betrachtet -auf den zweiten Blick- plötzlich Sinn ergeben. Reisen bildet ungemein.
Glaube, das Erasmus-Programm hat einen neuen Krieg in Europa erfolgreich verhindert. Schade, dass Reisen i.d.R. ziemlich teuer ist und vielen Leuten einfach die notwendige Zeit dazu fehlt!
Ich befürchte nur, das Reisen nur die weiter bildet, die mit einem mindestmaß an offenheit durch die Länder wandern. Traurigerweise fehlt genau dies vielen Nazis als aller erstes.
@Robert. Habe einen der schlimmsten Rassisten, denen ich bislang persönlich begegnet bin, auf einer Indienreise getroffen. Ein Finne, der davon überzeugt war, dass uns „die Araber“ die Frauen wegnehmen und so weiter, das volle Programm. War leider der Einzige in der Runde, der dagegenhielt, die meisten halten nur ihren Mund. Ändern kann man – siehe Film – sie wohl auch mit vielen Worten nicht.
… und gar keine GEMA-Musik.
Kranker Scheiss, aber danke fürs zeigen.
Der Louis ist sowieso der Hammer, wie der es immer schafft, in die unmöglichsten Gesellschaften zu geraten. Ich kenne seine Dokus zu den Glücksspielern in Vegas und dieser kleinen verschworenen Hardcorechristensekte in den Staaten – einmalig. Dass die in diesem Beitrag nicht darauf gekommen sind, die Kamera gleich mit zu verprügeln (in der Szene, in der er die Frage offen lässt, ob er Jude sei oder nicht), wundert mich schon fast. Scheint seine softe britische Art zu sein, die ihn schützt..
Ich musste ziemlich früh ausmachen. Kann mir das nicht geben, wenn da Kinder dabei sind.
Diese grundsätzlich unschuldigen Menschen mit solchen Plattitüden zu versauen- ekelhaft.
Trotzdem Danke für den link! Gehört in den Englischunterricht! (da es sowas wie politische Bildung nicht wirklich gibt in der Schule, oder?)
[…] Das Kraftfuttermischwerk » Doku über Nazis in Californien: Louis Theroux – The Nazi… – Louis Theroux begibt sich zu amerikanischen Nazis und verbringt eine Menge Zeit mit ihnen. Die sind da schon arg ungehemmt. Ronny sagt dazu eigentlich alles. […]
wenns nach blut & boden geht müssten sie „das land“ den indianern überlassen ;). frage mich immer wie man grade als amerikaner oder russe sympathien für den nationalsozialismus haben kann….
@noname
Die sind so dermaßen bequem, dass sie sich bloß Einzelaspekte herausnehmen, in dem Fall die Tatsache, dass sie selbst weiß sind und der Rest nichts taugt. Das ist schlichter Rassismus aka Dummheit aka Angst vor anderen und sich selbst, mit Nationalsozialismus hat das ganze nicht mehr viel zu tun.
Sagt mal, ist dieser John, der, der bei einer schrecklich netten Familie den einen Nachbarn spielt? Ich hab das jetzt nicht so raushören können?