Okay, der Titel etwas sperrig, aber halt passend in die Reihe der SWR Handwerkskunst, die die Wertschätzung für das Kunsthandwerk des Sprühens auch in den öffentlich rechtlichen Rundfunk trägt. Das ist ja schon mal auch was.
Graffiti ist Handwerk und Kunst zugleich, zumindest wenn es so gekonnt gesprüht wird. Der Stuttgarter Streetart Künstler Jeroo verwandelt eine graue Wand in ein buntes Spektakel. Die passenden Farben wählt er aus über 350 verschiedenen Spraydosen.
In sechs Tagen entsteht ein Mural, also ein großes Wandbild. Zunächst zieht er die Umrisse der Motive, Formen und Figuren vor und füllt erste Flächen. Dann beginnt das eigentliche Herausarbeiten: Schattierungen und Lichtkanten werden gezogen oder Highlights mit Weiß gesetzt.
Sollte es mir eigentlich peinlich sein, dass ich im Singular von Graffito spreche? Ist das schon zu verkopft und kleinlich? Wie sagt man in der Szene?
Ganz nebenbei finde ich es gut, dass auch im SWR für Handwerk dieser Art Anerkennung gefunden wird. Ich frage mich allerdings, an welcher Stelle man noch vom Handwerk sprechen darf (vgl. Malerin/Lackierer) und wann man nur noch von Gestaltung spricht (nicht technischer Zeichnerin, Flourist).