René schreibt heute schon mal eine offene Antwort auf den morgen erscheinenden, an die Kandesbunzlerin adressierten, offenen Brief der Musik,- Film und Verlagsindustrie, die darin mal wieder heult, wie schlecht es ihr geht und das sie nun endlich mal jemand bräuchte, der ihr Händchen hält, um gemeinsam gegen das Böse zu Felde zu ziehen. Inklusive dem ekelhaften Hinweis, dass die Engländer und die Franzosen das ja auch ganz anders halten. Das die nicht nach deutschem Recht handeln, entgeht der alten, dicken, trägen Tante da irgendwie. Eigentlich hätte ich dem nichts hinzuzufügen bis auf zwei Kleinigkeiten vielleicht: Ich frage mich ernsthaft, was die unter einer „fairen Entlohnung“ verstehen, wenn sie davon reden. 15 Euro für einen Silberling können sie da ja kaum meinen. Millionen, die ein Film einspielt sicher auch nicht. Die andere Kleinigkeit, die ich allerdings gravierend finde ist das:
Denn während etablierte Künstler noch von den Erfolgen der Vergangenheit zehren können, trifft die Internetpiraterie vor allem junge Nachwuchstalente. Langfristig wird so die kulturelle und kreative Vielfalt in unserem Land abnehmen und wir verspielen eine unserer wichtigsten Zukunftsressourcen.
Wann begreifen die endlich, dass Kultur und kommerzielle Verwertbarkeit nicht zwangsläufig etwas gemeinsam haben müssen. Die Zeiten sind lange vorbei und es gibt so dermassen viele Talente, die nicht mehr auf den Industriebatzen angewiesen sein wollen und nicht angewiesen sind? Das Internet hat sie doch erst gebracht, die echte „kreative Vielfalt“.
Interessant finde ich auch zu sehen, wer sich alles mit dem Haufen gemein macht, indem er da unterschreibt. Udo Jürgens enttäuscht mich dann doch schon.
[…] Kandesbunzlerin antwortet per Videobotschaft auf das Gejammer der Industrie von gestern. Schade eigentlich, dass sie Argumente jener, die es auch von einer anderen Seite […]