(Foto: Wikimedia, CC BY 2.5)
Correctiv nimmt sich mal der aktuellen bekannten Zahlen von Polizeigewalt in Deutschland an. Diese, von denen viele immer glauben möchten, dass sie hier eigentlich kein Thema sein müssten. Stimmt nicht. Sagt nicht nur Amnesty International.
Wenn Polizisten über die Stränge schlagen, werden sie fast nie bestraft. Ihre Opfer dagegen werden systematisch von der Justiz verfolgt. Wir haben exklusiv die neuesten Zahlen zu Polizeiübergriffen und schildern zwei Fälle, in denen Bürger erst attackiert und dann angeklagt wurden.
Die taz sammelt in diesem Zuge ein paar besonders bedenkenswerte Fälle: Polizeigewalt in Deutschland – Mit dem Gesicht im Dreck.
Renter und Diabetiker
Trippler weigert sich. Sie sollten ihm stattdessen Blut abnehmen, dann würden sie sehen, dass er zuckerkrank sei. Es kommt zum Wortgefecht, in dessen Verlauf die beiden Polizisten den Rentner zu Boden reißen und ihn dort eine Viertelstunde lang fixieren. Trippler gerät in Panik. Er sagt den Beamten, er sei krank, er habe mehrere Bypässe. Das könne ja jeder behaupten, ist ihre Antwort.
Das was Herrn Trippler passiert ist, wiederfuht mir vor Jahren ähnlich mit dem BGS in Göttingen. Nachdem mein damaliger Freund aufgrund eines Fehlers vom Bahnsicherheitsdienst fast durch seine Kette erwürgt wurde (ich habe den Herren von seinem Rücken reißen müssen), dirigierte man uns zur Dienststelle. Als ich fragte, was uns vorgeworfen wurde, schrie man mich mehrfach an, ich solle die Fresse halten. Am Ende saß ich als minderjährige (man hatte mich alleine vorgeladen!) als Zeugin vor Gericht und sagte natürlich gegen mehrere Herren aus (mehr als an dem Abend anwesend?!), wir hätten massiven Widerstand geleistet (man musste uns ja nicht mal abführen) und wurde auch noch des Meineides beschuldigt. Seitdem hab ich ein Problem mit Uniformierten! Traurig
Danke, dass dieses Thema einmal behandelt wird. Polizeigewalt führt den Rechtsstaat ad absurdum. Ich kann nur erahnen wir es sich anfühlt, Opfer davon zu werden. Und wenn Du Lena „jetzt ein Problem mit Uniformierten hast“, finde ich die Reaktion sehr sehr tolerant. Ich würde deutlich extremer reagieren (was sich aber wahrscheinlich nicht in konkreten Handlungen äußern würde).
Komisch (und traurig) finde ich, dass zur Wiederherstellung der allgemeinen Glaubwürdigkeit des Staates und des Rechtssystems nicht mehr dagegen unternommen wird. Es gibt ja durchaus gute Ideen dazu auf der verlinkten Website des Artikels. Eins scheint mir in jedem Fall ein Gebot der Stunde: Immer die Handykamera drauf halten.
Genau aus dem Grund ist das Filmen von Polizeikräften in Griechenland mittlerweile verboten.
Würde man also feststellen, dass es aufgrund von Handyaufnahmen zu „Problemen“ kommt, verbietet man das einfach.
Bestimmt wird sich aber hier jemand finden, der gleich sagt „aber hey – man sieht doch, dass er dem Polizisten die Hand wegschlägt – selbst schuld!“. Außerdem können diese Videos alle nur gefälscht sein und die genannten Institutionen, die solche Fälle untersuchen, sind alle Briefkastenfirmen, denn angehende Polizisten werden nämlich vor Ihrer Ausbildung auf Ihre psychologische Eignung geprüft!! Kann also alles nur Fake sein!