das mit dem graffiti stimmt, habs selbst gesehen………
max16. März 2014 at 00:53
Also ich persönlich find´s ganz gut dass Graffiti nicht als Kunst gesehen wird, so bleibt uns wenigstes dieser ganze Markt und Legitimationszirkus erspart. Mensch muss sich doch einfach nur mal anschauen was mit “street art” passiert ist seitdem dieser Terminus im Mainstream angekommen ist. Es gibt hier in Kreuzberg so ne lächerliche “Graffiti-Tour” wo irgendwelche Idioten ohne Ahnung irgendwelchen anderen armen Ahnungslosen erklären was warum toll ist. Neulich bin ich an so ner Gruppe vorbeigelaufen, sie standen vor der vollgetagten Wand des Farbfernsehers, ich schnappte auf wie die Guide sagte “…so this is not street Art, this is Vandalism”. Ich sehe mein Zeug auf jedem Fall weiterhin lieber als Vandalismus als als Kunst. Auch wenn es mein Ego streichelt kotzt es mich wahnsinnig an wenn ich Fotos von meinem Kram auf irgendwelchen Street Art Blogs sehe wo bis zum erbrechen wiederholt wird das Berlin so was von so ist wie New York in den 80ern. Der Begriff Kunst legitimiert Devianz. Ich will keine Narrenfreiheit weil ich auf einmal als Künstler gelte. Ich will mich frei ausdrücken können. Ich will nicht das irgendwelche Arschlöcher die den Schön- und Schrecklichkeiten des Alltags sonst keinen Blick würdigen auf einmal stehen bleiben und meinen Kram als Kunst bewundern. Ich will die Grenze zwischen einer beschissenen Normalität und einer freien Kunst aufheben. Ich will Arbeit und Zeit und Risiko investieren um etwas zu schaffen was nicht mir gehört, was mal nach nem Monat gebufft oder nach ner Woche geklaut ist. Damit komm ich klar. Womit ich nicht klarkomme ist wenn es abfotografiert wird und in der Taschen Edition “Streetart of Berlin” landet, wenn jemand anderen Menschen erklärt was das jetzt ist und warum es gut oder schlecht ist, wenn jemand Macht und Geld aus dem macht was ich geschaffen habe.
Zeichnen ist keine Kunst, Malen ist keine Kunst, Tanzen ist keine Kunst – das meiste ist keine Kunst und im besten Fall Handwerk aber manches ist schon ziemlich doll Kunst…
…von daher immer geschmeidig bleiben.
(Und ja wenn ich den dreck von einem debilen U-Bahn Tag am hintern habe ist das zwar emotional bewegend, aber das ist Scheisse am Schuh auch.)
Dude, ich will dir ja nicht ans Bein pinkeln, aber leider entscheidest du nicht darüber was Kunst ist und was nicht. Das meine ich ja mit Legitimationszirkus, damit etwas als Kunst ist muss es durch bestehende Machtstrukturen (Kuration, Kunstkritik, Galerienwesen, Ausbildungsinstitute, Titel, Preise, Szene, Messen, Sammler) als solche annerkant und gerechtfertigt werden. Nix gegen Klara Liden, aber wenn ich städtische Infrastruktur exploriere und Mülleimer klaue gilt das nicht Kunst…
m.E. hat dies eine Menge damit zu tun dass das Verhalten was u.A. Kunst hervorbringt an sich monetär unproduktiv ist, durch den Legitimationsdrang wird eine Trennlinie zwischen Kunst und Nicht-Kunst gezogen, womit erstere verknappt und somit wertvoll wird. Eben dies ist mit “street art” passiert als es in eben jene Strukturen integriert wurde. Einwunderschönes Bild hiervon ist das video unten, Kunst liegt eben nicht im Auge des Betrachters oder in der Intention des Schaffenden und schon garnicht im Werk oder Akt selbst, sondern im Wissen davon dass Etwas als Kunst gilt.
Naja platt ist der spruch schon
Endlich hats mal jemand gesagt!
das mit dem graffiti stimmt, habs selbst gesehen………
Also ich persönlich find´s ganz gut dass Graffiti nicht als Kunst gesehen wird, so bleibt uns wenigstes dieser ganze Markt und Legitimationszirkus erspart. Mensch muss sich doch einfach nur mal anschauen was mit “street art” passiert ist seitdem dieser Terminus im Mainstream angekommen ist. Es gibt hier in Kreuzberg so ne lächerliche “Graffiti-Tour” wo irgendwelche Idioten ohne Ahnung irgendwelchen anderen armen Ahnungslosen erklären was warum toll ist. Neulich bin ich an so ner Gruppe vorbeigelaufen, sie standen vor der vollgetagten Wand des Farbfernsehers, ich schnappte auf wie die Guide sagte “…so this is not street Art, this is Vandalism”. Ich sehe mein Zeug auf jedem Fall weiterhin lieber als Vandalismus als als Kunst. Auch wenn es mein Ego streichelt kotzt es mich wahnsinnig an wenn ich Fotos von meinem Kram auf irgendwelchen Street Art Blogs sehe wo bis zum erbrechen wiederholt wird das Berlin so was von so ist wie New York in den 80ern. Der Begriff Kunst legitimiert Devianz. Ich will keine Narrenfreiheit weil ich auf einmal als Künstler gelte. Ich will mich frei ausdrücken können. Ich will nicht das irgendwelche Arschlöcher die den Schön- und Schrecklichkeiten des Alltags sonst keinen Blick würdigen auf einmal stehen bleiben und meinen Kram als Kunst bewundern. Ich will die Grenze zwischen einer beschissenen Normalität und einer freien Kunst aufheben. Ich will Arbeit und Zeit und Risiko investieren um etwas zu schaffen was nicht mir gehört, was mal nach nem Monat gebufft oder nach ner Woche geklaut ist. Damit komm ich klar. Womit ich nicht klarkomme ist wenn es abfotografiert wird und in der Taschen Edition “Streetart of Berlin” landet, wenn jemand anderen Menschen erklärt was das jetzt ist und warum es gut oder schlecht ist, wenn jemand Macht und Geld aus dem macht was ich geschaffen habe.
So, jetzt reichts aber auch :-)
>rant.end()
max,
meine fresse bist du gebildet
@moritz, dein Arsch ist gebildet ;-)
Zeichnen ist keine Kunst, Malen ist keine Kunst, Tanzen ist keine Kunst – das meiste ist keine Kunst und im besten Fall Handwerk aber manches ist schon ziemlich doll Kunst…
…von daher immer geschmeidig bleiben.
(Und ja wenn ich den dreck von einem debilen U-Bahn Tag am hintern habe ist das zwar emotional bewegend, aber das ist Scheisse am Schuh auch.)
[…] von Niejeliebt, via Ronny […]
Harro,
Dude, ich will dir ja nicht ans Bein pinkeln, aber leider entscheidest du nicht darüber was Kunst ist und was nicht. Das meine ich ja mit Legitimationszirkus, damit etwas als Kunst ist muss es durch bestehende Machtstrukturen (Kuration, Kunstkritik, Galerienwesen, Ausbildungsinstitute, Titel, Preise, Szene, Messen, Sammler) als solche annerkant und gerechtfertigt werden. Nix gegen Klara Liden, aber wenn ich städtische Infrastruktur exploriere und Mülleimer klaue gilt das nicht Kunst…
m.E. hat dies eine Menge damit zu tun dass das Verhalten was u.A. Kunst hervorbringt an sich monetär unproduktiv ist, durch den Legitimationsdrang wird eine Trennlinie zwischen Kunst und Nicht-Kunst gezogen, womit erstere verknappt und somit wertvoll wird. Eben dies ist mit “street art” passiert als es in eben jene Strukturen integriert wurde. Einwunderschönes Bild hiervon ist das video unten, Kunst liegt eben nicht im Auge des Betrachters oder in der Intention des Schaffenden und schon garnicht im Werk oder Akt selbst, sondern im Wissen davon dass Etwas als Kunst gilt.