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Toilettenbons im Wert von 20 Millionen Euro werden nicht eingelöst

Wir kennen das: auf der Autobahn oder in Großstadtbahnhöfen mal schnell pinkeln zu gehen, gibt es nicht mehr umsonst. Preise bis zu einem Euro werden fällig. Mitunter gebt es dann diese Bons, die an der nächsten Kasse als Gutschein verrechnet werden können. Mit 50 Cent. So bekommt man seinen Kaffee dann für 7,20 Euro, obwohl der eigentlich 7,70 Euro kosten würde. Ein wahrhaftiges Schnäppchen!

Doch das mit Sanifair eingeführte Wertbon-System diente von Anfang an auch als Köder, um Kunden in die Gastronomie von Tank & Rast zu locken. Das gelingt offenbar immer weniger, wie die Ergebnisse der rbb-Umfrage nahe legen. “Das Bon-System reizt natürlich, sich im Shop etwas zurück zu holen. Viele wollen einen Kinderriegel oder sonst irgendwas für die 50 Cent einlösen”, sagt Konkurrent Quabach. Doch genau darin liege das Problem: Man finde an der Autobahn fast nichts mehr zu diesem Preis.

Eine repräsentative Befragung im Auftrag des rbb-Verbrauchermagazins „Super.Markt“ ergab nun, dass nur rund die Hälfte der Kunden die 50-Cent-Gutscheine des Toilettenanbieters Sanifair einlöst. Der Rest gibt an, die Dinger nur selten bis nie zu benutzen. Das verantwortliche Unternehmen bestreitet das allerdings. Rechnerich dürften so durch die Nichteinlösung der Bons um die 20 Millionen Euro beim Anbieter hängen bleiben. Auch dem widerspricht das Unternehmen Tank & Rast, nennt aber auch keine anderen Zahlen.

Bislang hielt der Sanifair-Mutterkonzern Tank & Rast geheim, wie viele Bons pro Jahr ausgegeben werden – und wie viele davon tatsächlich eingelöst werden oder ungenutzt verfallen. Begründet hat das Unternehmen sein Schweigen mit Wettbewerbsgründen. Allgemein teilte der Mutterkonzern nur mit: „Von der Möglichkeit, den Wertbon einzulösen, machen unsere Kunden gerne Gebrauch.“


Aber nicht für den Verbraucher.

9 Kommentare

  1. Horst27. März 2018 at 10:21

    Naja, idR muss man ja noch was drauf legen. Interessante Artikel für -,50 gibt’s da ja nicht/kaum.

    Interessanter fände ich die Frage beim Flaschenpfand.

  2. Robert27. März 2018 at 11:56

    Eine Unverschämtheit für solch ein Grundbedürfnis auch noch extra abkassieren zu wollen. Guckt man in diverse “Gaststättenverordnungen” der einzelnen Bundesländer, so gibt es dort bspw. Regeln nach denen bei Vorhandensein von Sitzplätzen oder ab einer bestimmten Fläche, kostenlos Toiletten zur Verfügung gestellt werden müssen. So hier §4 in Berlin “Die nach Absatz 2 notwendigen Toiletten dürfen nicht … nur gegen Entgelt zugänglich sein.”
    http://gesetze.berlin.de/jportal/?quelle=jlink&query=GastV+BE&psml=bsbeprod.psml&max=true&aiz=true
    (LADEN DAUERT etwas)
    Für ein Menschenrecht auf kostenloses Pissen und Kacken!

    • kobpy28. März 2018 at 00:55

      das problem ist, dass dieser kapitalistische Abfall von Geldgierigem Abschaum es durchgedrückt hat, dass die Anwesenheit von Toiletten im Gebäude des Gastraumes und zugänglich von diesem, als Ersatz für das eigentlich obligatorische Zurverfügungstellen ausreicht. auch wenn beide unternehmen, also saniUNfair und Serways, zum gleichen Mutterkonzern gehören. Sehr interessant mal nachzulesen, was für Gewinne dieser Schmutz seit der dissozialen und natürlich viel zu billigen Privatisierung der Rastanlagen eingefahren hat. einfach abgefuckt.

      • sld28. März 2018 at 13:22

        Danke, das ist aber noch sehr freundlich ausgedrückt.

    • der Benni28. März 2018 at 05:52

      Wenn ich mir überlege, wie Raststättenklos vor der Privatisierung aussahen, bin ich gerne bereit, 70 cent für den Klogang abzudrücken. Das ist es mir durchaus wert, scheißen gehen zu können, ohne mir ne Geschlechtskrankheit einzufangen.

      • sld28. März 2018 at 13:20

        Ähm, es gibt nachwievor Klos an der heutigen Autobahn, die einfach nur reudig sind und potentiell “geschlechtskrankheitsübertragend” sind. Restaurantklos hatten dagegen schon etwas mehr Hygiene zu bieten. Hat sich also wenig geändert.

      • Harry29. März 2018 at 00:03

        Cool, dann machen wir doch einen kompromiss: Es gibt kostenlose Toiletten die regelmäßig gereinigt werden und es gibt Bezahltoiletten die noch regelmäßiger gereinigt werden.
        Wir sind glücklich. Du bist glücklich. Kann doch niemand was dagegen haben, oder? Außer vielleicht Sanifair.
        Und jetzt weißt du auch, warum das nicht passiert.

  3. Der Alpakaflüsterer31. März 2018 at 09:29

    Diese Bons sind natürlich auch erst ab einem Einkaufswert von 2,50€ einlösbar. :top:

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