Hier wird überall gebaut, von Jahr zu Jahr noch mehr. Die Menschen brauchen Wohnraum. Klar. Hin und wieder, und das ziemlich regelmäßig, finden sie bisher fehlgezündete Bomben aus dem zweiten Weltkrieg. Mittwochfrüh wird die nächste hier kurz neben der Innenstadt entschärft. Man gewöhnt sich daran und schätzt gerade die Engländer mittlerweile dafür, uns auch noch nachhaltig daran zu erinnern, wer die Tötungsmaschine 2. Weltkrieg damals angeworfen hat. Sie waren es nicht.
Heute haben sie hier um die Ecke bei Bauarbeiten vorerst nicht genau bestimmte Glasampullen ausgegraben und dabei beschädigt, was akut zur Atemwegsreizungen von mindestens zwei Arbeitern führte. Drei Schulen wurden evakuiert. Keiner wusste ganz genau, was sich in diesen zwei Metern unter der Erde vergrabenen Ampullen befand.
Stellt sich raus: Mit dem Gift wurden seinerzeit die Gasmasken von Soldaten getestet.
Bei dem im Bornstedter Feld gefundenen Glasampullen handelt es sich um ein Relikt aus dem Ersten Weltkrieg: In den Ampullen habe sich ein Rachenreizstoff befunden, mit dem die Gasmasken der Soldaten seinerzeit auf ihre Dichtigkeit geprüft wurden, sagte Potsdams Feuerwehrchef Ralf Krawinkel den PNN am Montagnachmittag nach der Untersuchung vor Ort. Man vermute, dass der Fund mit der früheren Nutzung des Areals als Kasernenstandort zusammenhänge.
https://twitter.com/KathiWiechers/status/1173623856499703809
Mittlerweile alles wieder safe.
Aber hinter jeder solcher Nachrichten steht immer eine Geschichte. Irgendwer muss die Scheiße damals zwei Meter unter die Erde gebracht haben. Wohlwissend, dass das Zeug der Gesundheit nicht sonderlich förderlich gewesen sein kann. Und dann fliegt sie uns gut 100 Jahre gesundheitlich nicht sonderlich förderlich immer noch um die Ohren – oder in den Fall um die Atemwege.
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