Joe Cocker ist tot. Und ganz anders als bei dem Tod von Udo Jürgens, geht mir das tatsächlich ein bisschen nahe.
Udo Jürgens hat Musik gemacht, die meine Eltern immer geliebt haben, weshalb ich sie per se schon mal scheiße fand. Im Alter hat sich daran auch nichts geändert. Das war halt Schlager am Piano. Mag ja sein, dass Jürgens auch ein integrer Musiker gewesen sein mag, ja. Aber irgendwas mit Sahne am griechischen Wein, den es nie in New York und schon gar nicht in Hawaii gegeben hat… Und alle Eltern schunkeln mit. Das kann doch heute keiner der damals Jungen wirklich ernstnehmen. Jetzt hört doch mal auf! Reißt euch mal zusammen!
1966 gewann Udo Jürgens mit dem öligen „Merci, Chérie“ den 11. Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne. Kurz darauf wurde er im deutschsprachigen Raum zum Schwarm aller auf schön geföhnt und auf glatt Gekämmter.
Drei Jahre später stand Joe Cocker in Woodstock auf der Bühne und sang dort vor 100tausenden sein „With A Little Help From My Friends“. Und ich wünsche mir bis heute, dass meine Alten ein paar Jahre später lieber diesen langhaarigen Tüpen auf den langen Autofahrten gehört hätten, als die Sahne von Udo Jürgens, der lange kein Joe Cocker war, den ich erst sehr viel später irgendwann mal hören sollte. In so verkiffter Stimmung, den Hippiescheiß im Herzen.
Und für diesen Auftritt, den Joe Cocker 1969 auf die Bühne Woodstocks brachte, liebe ich ihn ein kleines bisschen: „With A Little Help From My Friends“. Ganz ohne Sahne, Wein, New York und Hawaii. So ist das. Nämlich.
Hau rein, Dicker!
http://youtu.be/bRzKUVjHkGk
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