Twitter-Userin Tschudith war vor zwei Tagen offenbar so verzweifelt, dass sie ihre Sorgen auf Twitter teilte. Sie ist alleinerziehende Mutter von vier Kindern, Kinderkrankenschwester in der Onkologie und steht mit finanziellen Anforderungen offenbar alleine da. Davon gibt es bei schulpflichtigen Kindern ja ganz gerne mal welche. Wenn die dann zusammenfallen, kann es schon mal eng werden. So wie in genau jenem konkreten Fall bei Tschudith.
350,- Euro Schullandheim K2,
250,- Schullandheim K1,
200,- Euro Ferienbetreuung K3 und K2. Zahlbar bis nächster Woche. Zugestellt und informiert heute.Wann ist der richtige Zeitpunkt Ihnen mitzuteilen, dass sie wohl Zuhause bleiben müssen?
Ich möchte weinen.
— Tschudith (@Chaosundich) June 8, 2018
Auf Twitter haben dann nicht wenige Menschen Verständnis für ihre Situation und bieten ihre Hilfe an. Auch mit dem Hinweis, dass sie die 750,00 Euro per Crowdfunding sammeln könnte. Ihr fällt dieser Schritt nicht leicht, aber sie reicht bei Leetchi ein Projekt ein, um die 750,00 Euro für ihre Kinder zu sammeln.
Oh, ich bin wahnsinnig überwältigt. Von der Hilfsbereitschaft. Von der Anteilnahme. Es berührt mich. Sehr.
Es fällt mir nicht leicht, diese Situation. Jeder ist erstaunt, wieviel Prozent ich arbeite. Mit vier Kindern. Eigentlich reicht es trotzdem nie. Und zum Zurücklegen erst Recht nicht.
Ich weiß, es wird nicht erwartet, dass ich mich groß erkläre. Ich mag trotzdem kurz erzählen.
Und so beschreibt sie kurz ihre vier Kinder, was für diese an Reisen so ansteht und warum diese daran auch teilnehmen sollten, sie die Kohle aber trotzdem nicht hat.
Und dann sagt das Internet, „Komm, wir regeln das. Zusammen ein Leichtes.“ Innerhalb von zwei Tagen kommen für die Familie bei Leetchi über 10.000 Euro zusammen, das Projekt läuft noch 20 Tage und Tschudith ist völlig überwältigt. Auch das kann Internet sein und es fühlt sich irgendwie wunderbar an.
10:47 Uhr im Krankenhaus.
Oberarzt:"Judith, warum weinst du? So schlimm ist es doch gar nicht heute.
"Wegen dem Internet!""Wer ist schon im Internet?"
"Die Guten, Thomas. Die Guten.."
Ihr Verrückten… Ich bin sprachlos. Das heißt was.
Bin arbeiten und reagiere später. ♡♡— Tschudith (@Chaosundich) June 9, 2018
Aber habt ihr nicht gesehen? Der Pott ist voll…!
Ich habe heute auf einen Schlag kiloweise Steine abgenommen bekommen. Ihr seid der Wahnsinn.— Tschudith (@Chaosundich) June 9, 2018
Was passiert denn hier? Ich wache bestimmt morgen auf und habe geträumt.
Ich bin fassungslos über euer Helfen. Die Anteilnahme. Die vielen, vielen lieben Worte.
Es berührt uns sehr. Es ist so kostbar.Ihr seid verrückt!♡
— Tschudith (@Chaosundich) June 9, 2018
Bin ich eigentlich die positive Sau, die heute durchs Dorf getrieben wurde?
300 E-malis, über 1000 neue Interaktion.
Ich bin so besoffen vor Glück. Ich weiß gar nicht wohin.
Trinke jetzt erst mal Wein mit euch….
— Tschudith (@Chaosundich) June 9, 2018
Ich bin noch gar nicht sicher, ob wir in den Urlaub fahren. Ihr habt uns nämlich was viel kostbareres geschenkt.
Eiserne Reserven. Nicht den Kopf einziehen müssen. Da darf halt jetzt auch was kommen. Das neue Schuljahr. Schulranzen für K3. Ohne zu kalkulieren und ohne Angst.— Tschudith (@Chaosundich) June 9, 2018
Wisst ihr. Ich habe noch nichts ausgegeben. Aber der Tag fühlt sich so leicht an. Weil ihr uns Möglichkeiten geschenkt habt. Und Sorgen oder Entscheidungen nicht kompensiert werden müssen.
— Tschudith (@Chaosundich) June 10, 2018
Warum? Ich freue mich, aber warum?
Es ist der Wahnsinn hier ausgebrochen. Und ihr macht einfach weiter.Es macht mich fertig.
?— Tschudith (@Chaosundich) June 10, 2018
Auf der anderen Seite ist es aber eben auch so, dass es Vollzeit arbeitenden Müttern offenbar nicht möglich ist, die grundlegendsten Kosten ihm Rahmen ihrer Elternschaft bezahlen zu können – und das ist alles andere als wunderbar. Zumal das in dem Kontext eben leider kein Einzelfall sein dürfte und alle anderen Fälle eben sich vom Internet aufgefangen werden.
Dennoch: ich freue mich sehr für Tschudith, übers Internet und hoffe, sie machen zu viert den allergeilsten Urlaub ihres ganzen Lebens. Mindestens!
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