Ich habe hier des Öfteren schon über die großartigen Arbeiten von Rocco und seinen Brüdern geschrieben. Artes Street Atelier hat sich das Schaffen der Berliner jetzt genauer angesehen und diese sehenswerte Kurzdoku gedreht, in der Rocco und seine Brüder ihr Tun auch politisch reflektieren.
Sehr schöne Arbeit des Street-Art-Künstlers Pejac, der auf einer ordinären Hauswand in Brooklyn einen Baum entstehen ließ. Dafür benutze er eine Schablone, die die selbe Größe wie die in der Wand verbauten Ziegelsteine hatte und schaffte es, nur durch angebrachte Schattierungen dieses Motiv herauszuarbeiten. Sehr schönes Ding.
Daumenkino trifft es nicht ganz, weil die „Perpetual Vandal Boxes“ von Parse/Error und NeurOne auch ganz ohne Daumen funktionieren. Das Prinzip aber ist ein ähnliches. Und weil Street Art um ihrer Selbstwillen immer ein dynamischer und nie endender Prozess ist, laufen die Bilder in der Box auch in Endlosschleife.
Neulich der Trailer vom Training, hier nun die „Graffiti Olympics“ der 1UP Crew, die sich dafür in Athen rumgetrieben haben. „Graffiti went Olympic and we proudly present the “Drone Video” filmed in Athens 2018 by Selina. Start your training and be ready next year!“
Die Initiative Platz Da stellt für ihre „Banküberfälle“ Holzbänke auf öffentliche Plätze, an denen es vorher keine Sitzgelegenheiten gab. Das soll die Qualität des Aufenthalts im öffentlichen Raum erhöhen. So wie hier im letzten Jahr auf dem Marktplatz in Hannover-Linden.
Am vergangenen Wochenende staunten die Menschen in Linden nicht schlecht. Es gab es einen Bank-Überfall. Allerdings nicht so wie ihr denkt…
Es wurde keine Bank überfallen, sondern — wie sollen wir sagen — eher irgendwie und irgendwann eine Bank „fallen gelassen“.
Im U-Bahnhof Kottbusser Tor wurden vor einiger Zeit ein paar Sitzbänke abgeschraubt, so das es dort keine Sitzmöglichkeiten für jene gibt, die auf die Bahnen warten. Schon vor ein paar Wochen ging auf Twitter die Vermutung rum, dass die BVG diese Bänke gezielt abgebaut hat, um Wohnungslose so daran zu hindern, dort schlafen zu können. Die BVG dementierte das und erklärte, dass die Bänke lediglich zu Reparaturzwecken abgebaut wurden und bald wieder da sind.
Die Berliner TOY-Crew hat der BVG jetzt mal gezeigt, dass auch Bänke, die in der Reparatur sind, kein Grund sein müssen, die Leute nicht mehr im Sitzen auf die Bahn warten zu lassen. So haben sie sich Zugang zu Betriebsräumen der BVG verschafft, ein paar Stühle mitgenommen und kurzerhand als Ersatz für die Bänke im Bahnhof aufgestellt.
Als Zeichen des Protestes haben Gentrifizierungsgegner in Berlin Wedding schon vor längerer Zeit die Fassade eines Neubaus mit Farbballons und Farbfeuerlöschern umgestaltet. Der dafür angegebene Grund: in dem Haus werden wohl völlig überteuerte Appartements für Studenten vermietet. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für alle!“
Mal was anderes, dessen Ausgang durchaus interessant sein könnte: Der Schweizer Graffiti-Künstler Adrian Falkner, bekannt unter dem Künstlernamen Smash 137, hat aktuell den US-Autokonzern General Motors verklagt. Der Autobauer habe ohne seine Zustimmung eines seiner Bilder zu Werbezwecken benutzt. Falkner verlangt finanzielle Genugtuung.
Im Jahr 2014 besprühte Falkner in Detroit eine Wand auf dem Dach einer Parkgarage. General Motors hat für eine Kampagne im Jahr 2016 einen Cadillac vor dem Motiv geparkt und mit einer Fotografie davon für ein Auto geworben. Das missfällt Falkner, der nicht um Einwilligung gebeten wurde. Er wirft General Motors vor, seine Kunst „ausgebeutet“ und seinen Ruf beschädigt zu haben.
Falkner fordert Schadensersatz. General Motors habe die Kunst des Schweizers dazu benutzt, ein junges, urbanes und cooles Image zu kreieren, heisst es. Ausserdem hätte es dazu gedient, den Absatz des 314 PS starken Boliden zu beflügeln. Denn die Werbung lief nicht nur im Netz. Die Kampagne wurde auch von autorisierten Cadillac-Händlern weiterverbreitet.