Flugzeuge, die im Flug von Blitzen getroffen wurden, habe ich schon gesehen, eine Rakete hingegen bisher nicht. So gestern geschehen am russischen Kosmodrom Plesetsk, wo eine Sojus-Rakete ein globales Satellitennavigationssystem ins All geschossen wurde.
A Russian Soyuz-2.1b rocket was struck by lightning during launch on May 27, 2019. The mission was a success despite the strike, the GLONASS-M satellite the rocket was carrying reached orbit.
Das mit der Nachhaltigkeit haben die Briten damals schon ganz gut rausgehabt. Regelmäßig erinnern uns ihre Blindgänger auch heute noch daran, warum sie auf deutsche Städte abgeworfen wurden. Und das scheint mir auch ganz gut so.
Im Regelfall kommt dann der Sprengmeister entschärft das Dingen und fertig. So gerade nicht in Dresden, dort ist letzte Nacht beim Versuch der Entschärfung eine Fliegerbombe zum Teil detoniert. Verletzt wurde niemand. Die Lage sei schwierig, der Luftraum gesperrt. Jetzt heißt es erstmal abwarten.
Es bestehe akute Explosionsgefahr, teilte die Polizei mit. “Im Moment ist die Gefahr recht hoch und eine Einschätzung der Lage nicht möglich”, hieß es. Noch sei unklar, wie die Experten weiter verfahren. “Die Lage ist schwierig und unsere Spezialisten können erst zur Stelle, wenn es nicht mehr brennt und der Bereich abgekühlt ist.”
Am Rande der Aktion konnte Leander diese kuriose Aufnahme machen und ließ sie mir zukommen.
Bill Ingalls ist als Fotograf unterwegs und fotografiert unter anderem für die NASA. Gestern hat er seine Kamera vor dem Start einer SpaceX Falcon 9 etwas zu nahe am Geschehen aufgestellt und das Dingen wurde von der dabei entstehenden Hitze erbarmungslos gegrillt. Ein paar tausend Dollar futsch. Aber halt auch aussagekräftige Fotos am Start. Die SD-Karte scheint es trotz der Hitze geschafft zu haben.
Toasty remote camera, GRACE-FO, May 22, 2018. (NASA/Bill Ingalls)
Seinen Weihnachtsbaum um die Osterzeit des folgendes Jahres zu verbrennen kenne ich, habe ich auch oft gemacht. Seinen brennenden Weihnachtsbaum durch die Luft zu schießen, allerdings, ist zumindest mir neu. Aber ich könnte Spaß daran finden, glaube ich.
An Land hatte der Versuch geklappt, jetzt auf einem Schiff nicht: großer Badaboom.
Zunächst brachte die Rakete am Sonntag (Ortszeit) erfolgreich den Nasa-Satelliten „Jason-3“, der Meeresoberflächen vermessen soll, von der Vandenburg-Luftwaffenbasis im US-Bundesstaat Kalifornien ins All, wie die Nasa mitteilte. Die geplante Landung der Raketenstufe auf einer Plattform im Pazifik missglückte jedoch, wie SpaceX-Gründer Elon Musk bei Instagram schrieb. „Es sieht aus, als wäre es eine harte Landung gewesen.“ Eines der Stabilisierungsbeine der „Falcon 9“-Rakete sei abgebrochen.
(SHZ)
Dem privaten Raumflug-Unternehmen Blue Origin ist es gestern erstmalig gelungen, eine Rakete so unversehrt auf der Erde landen zu lassen, dass diese ohne weiteres wieder ins All fliegen kann. Future in Space, fuck yeah!
„Die seltenste aller Erscheinungen – eine gebrauchte Rakete – steht nun sicher verwahrt an unserer Abschussbasis in West-Texas“, sagte Jeff Bezos, der Gründer von Blue Origin. „Das wiederverwendbare Raumfahrzeug New Shepard flog eine fehlerfreie Mission – stieg dabei auf 329.839 Fuß auf und kehrte dann durch Seitenwinde in großer Höhe hindurch mit einer Geschwindigkeit von 119 mi/h zurück, um nur eineinhalb Meter von der Mitte des Landeplatzes entfernt sanft und kontrolliert zu landen. Die vollständige Wiederverwendung ist bahnbrechend, und wir können es gar nicht erwarten, aufzutanken und erneut zu fliegen.“
(via BusinessWire)
Jeff Bezos, Cheffe von Blue Orgin, hat das mitzuteilen heute erstmalig seinen Twitter-Account bedient, den er seit schon sieben Jahren inne hat.
Ein hoch auflösendes Video und Bilder der historischen Mission gibt es bei Blue Orgin. An dem Video wurde in bisschen mit CGI nachgeholfen, aber die Flugdaten sprechen für sich.
Start um 11:21 Uhr US Central Time, 23. November 2015
Apogäum bei 329.839 Fuß (100,5 Kilometern) für die Besatzungskapsel
Mach 3,72
Erneute Zündung des Raketenantriebs 4.896 Fuß über dem Boden
Kontrollierte senkrechte Landung des Antriebs bei 4,4 mi/h
Auslösen der Bremsfallschirme der Besatzungskapsel 20.045 Fuß über dem Boden
Landung der Besatzungskapsel mithilfe von Fallschirmen um 11:32 Uhr US Central Time
Ich hatte bis gestern keine Ahnung davon, dass die damalige UdSSR währen der 80er Jahre Atomraketen in Zügen durchs Land fuhr, die von diesen Zügen hätten jederzeit gestartet werden können, sogenannte Eisenbahnraketenkomplexe, deren letzter erst 2005 verschrottet wurde.
Der militärische Eisenbahnraketenkomplex (russisch Боевой железнодорожный ракетный комплекс) war ein von der Sowjetunion in den frühen 1980er Jahren in Dienst gestellter Zug, welcher mit Interkontinentalraketen vom Typ RT-23 bewaffnet war. Gegenüber festen Silos hatten die Zugeinheiten den Vorteil, dass der Gegner nicht genau wissen konnte, wo sich diese gerade befanden.[1] Aus dem Weltall waren sie kaum von Kühlzügen zu unterscheiden.
Von außen ähnelten die Züge seinerzeit üblichen Maschinenkühlzügen. Eine Zugeinheit bestand aus drei achtachsigen Wagen, davon einer mit jeweils einer einzelnen Rakete, einem Kommandowagen, außerdem einem Wagen für das Personal in Reisezugwagenbauart und mehreren Diesellokomotiven. Die Eisenbahnraketenkomplexe konnten, außer auf Brücken, überall dort ihre Raketen starten, wo sie nicht durch Fahrleitungsaufhängungspunkte, Tunnel oder Ähnliches gestört wurden; das waren zu ihrer Einsatzzeit etwa 145.000 km Streckennetz. Zwischen zwei Masten konnte die unter Spannung stehende Fahrleitung durch nach oben und zur Seite schwenkbare Hydraulikstempel zur Seite gedrückt werden. Um die Standsicherheit beim Aufrichten des Startcontainers zu gewährleisten, verfügten die Silowagen über hydraulisch ausfahrbare Stützen.
1990 befanden sich noch sechs dieser Züge im Einsatz, aufgrund des schließlich nicht in Kraft getretenen Abkommens START II zwischen den USA und Russland wurden diese verschrottet. 2005 wurde der letzte Zug aus dem Verkehr genommen und 2007 die letzte dazugehörige RT-23 vernichtet.
(Wikipedia)
Diese Doku zeigt einen der Züge auf seiner letzten Fahrt und gibt jede Menge Hintergrundinfos zu den russischen Eisenbahnraketenkomplexen.