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Schlagwort: Refugium

Enno Lenze spricht Klartext: „Ich bin ja kein Nazi, aber..“ – doch bist du

Ich hatte das Video gestern geflaggt und kam eben erst dazu, es komplett zu sehen. Ich finde es, bis auf ein paar Formulierungen, die ich nicht sonderlich mag, und den vereinfachten Seitenschwang auf Bildungsstände und Intellekt, durchaus sehenswert. Auch weil es eben an seinen Seiten die ewig diplomatisch, schwammige Kommunikation verlässt und verbal austeilt. Ich hoffe, es kommt an.

Enno schreibt:

„Ich saß vorhin im Museum und wartete auf einen Termin. Weit und breit sonst niemand, also las ich auf Facebook, was es an unspannendem neuen in der Welt gibt. Da sprang er mich wieder an, dieser Satz „Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber…“ den die „besorgten Bürger“ so gerne benutzen. Sie meinen wirklich, dass ihre rassistischen Kommentare nicht rassistisch seine weil … ja warum eigentlich? Weil es alle in ihrem Umfeld sage? Weil sie sich als Herrenrasse fühlen? Ich weiß es nicht. Ich habe inzwischen über vierzig Länder gesehen. Ich bin in Ruanda groß geworden und habe oft den anti-ISIS Einsatz der Peschmerga begleitet. Ich weiß, warum man fliehen muss. Andere Leute offensichtlich nicht. Aus einer Mischung aus Wut und Langeweile nahm ich dieses Video auf.“

https://youtu.be/aofKE-EeUBY
(Direktlink)

Passend dazu, und weil es für mich aktuell täglich auch beruflich intensiv Thema ist: Die Zeit hat ein paar der vermeintlichen „Argumente“ von Fremdenfeinden auf Faktenlage geprüft. Viele der sogenannten Argumente sind schlicht Blödsinn.

„In Deutschland wird es eng, Flüchtlinge wollen nicht arbeiten und wer vom Balkan kommt, ist sowieso ein Wirtschaftsflüchtling. Zehn Mythen über Flüchtlinge“: Haben wir wirklich keinen Platz mehr in Deutschland?

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Teile der Beelitzer Heilstätten erwachen für Kreative aus dem Dornröschenschlaf

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(Foto: Refugium Beelitz-Heilstätten)

Ich arbeite seit über 10 Jahren keine fünf Kilometer von den Heilstätten entfernt und fahre seitdem zwei Mal täglich durch sie durch. Während dieser Zeit war ich oft da, habe mir vieles angesehen und hin und wieder Fotos gemacht. Und immer wieder, wenn ich mal da war, habe ich mich gefragt, wie lange das alles eigentlich noch vor sich hingammeln soll, bis da mal irgendwer auf eine halbwegs passabele Idee für die Zukunft kommt.

Diese Gedanken haben sich offenbar auch andere gemacht und beginnen im Herbst diesen Jahres mit dem Umbau eines Quadranten des riesigen Geländes zum Refugium Beelitz-Heilstätten.

2014 wird der Quadrant D der Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten aus seinem Dornröschen-Schlaf erweckt und zu einem „Creative Village“ umgebaut.

Die drei denkmalgeschützten Gebäude am Waldrand – mit dem Zug nur 35 Minuten vom Berliner Bahnhof Zoo entfernt – verfügen über insgesamt 6.200 m² Nutzfläche. In dieser idyllischen Umgebung sollen 60 Ateliers/ Studios entstehen für Maler, Bildhauer, Designer, Schriftsteller, Journalisten, Architekten, Fotografen, Musiker, Komponisten, Modeschöpfer und andere Kreativschaffende.

Für alle, die abends nicht alleine sein wollen, gibt es ein großes gemeinschaftliches Kaminzimmer, das auch für eigene Veranstaltungen genutzt werden kann.

Ein Platz also, der Kreative anziehen soll, was grundsätzlich natürlich immer zu begrüßen ist – gerade hier in der vorberlinerischen Pampa. Schade nur, dass, wenn ich das richtig blicke, die Partizipation an dem Projekt nur über den Weg des Teileigentums angedacht ist, was bedeutet, dass man ein paar Scheinchen schon erstmal mitbringen muss, wenn man da mit dem sprichwörtlichen Fuß in die Tür kommen will. Die Preise liegen bis zum 31. Juli 2014 zwischen € 1.750,- und € 2.350,- pro m² inklusive Studio-Ausbau laut Baubeschreibung, wobei ich nicht weiß, ob das nun teuer ist.

Ich jedenfalls finde es schon geil, dass da endlich wieder Leben reinkommt, auch wenn dieses erstmal einem wohl kleineren Kreise vorbehalten sein wird. Vielleicht entwickelt sich über die Zeit ja auch konzeptionell die Möglichkeit, junge Menschen daran teilhaben zu lassen, die einen Proberaum oder ein Atelier nicht auch gleich kaufen wollen.
(via Artconnect Berlin)

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