Tommy Robinson, Gründer und ehemaliger Leiter der English Defence League, ist gerade in England unterwegs, um Wahlkampf zu machen. Er hätte gerne einen Sitz im Europaparlament. Seine Art von Wahlkampf kommt nicht bei allen gut an. So bekam er Gestern in Warrington als Topping einen Milchshake übergeholfen. Ich glaube, es war Erdbeer.
Letzte Woche wurden in einer Starbucks-Filiale Philadelphia zwei Afroamerikaner festgenommen. Sie wollten dort aufs Klo, ohne etwas bestellen, was ihnen verwehrt wurde. Daraufhin verließen sie den Laden nicht und gaben an, auf einen Freund warten zu wollen. Die Angestellten riefen die Polizei, die beide Männer in Handschellen abführte, wofür es offenbar keine plausible Gründe gab.
Ein Video des Vorfalls ging durchs Netz und sorgte für Rassismusvorwürfe gegen das Unternehmen. Dieses reagiert jetzt und kündigt an, dass es für etwa 175.000 Starbucks-Mitarbeiter ein Antirassismus-Training anbieten will, wofür am Nachmittag des 29. Mai mehr als 8000 Filialen geschlossen bleiben sollen.
Das kann man als medienwirksamen PR-Move abtun, aber ich halte das bei einem Unternehmen in dieser Größenordnung für durchaus bemerkenswert. Und ja, man kann Starbucks in seiner Gesamtheit dennoch scheiße finden.
All Starbucks company-owned retail stores and corporate offices will be closed in the afternoon of Tuesday, May 29. During that time, partners will go through a training program designed to address implicit bias, promote conscious inclusion, prevent discrimination and ensure everyone inside a Starbucks store feels safe and welcome.
“The company’s founding values are based on humanity and inclusion,” said executive chairman Howard Schultz, who joined Johnson and other senior Starbucks leaders in Philadelphia to meet with community leaders and Starbucks partners. “We will learn from our mistakes and reaffirm our commitment to creating a safe and welcoming environment for every customer.”
The curriculum will be developed with guidance from several national and local experts confronting racial bias, including Bryan Stevenson, founder and executive director of the Equal Justice Initiative; Sherrilyn Ifill, president and director-counsel of the NAACP Legal Defense and Education Fund; Heather McGhee, president of Demos; former U.S. Attorney General Eric Holder; and Jonathan Greenblatt, ceo of the Anti-Defamation League. Starbucks will involve these experts in monitoring and reviewing the effectiveness of the measures we undertake.
Ein Edeka in der Hamburger Hafencity hat als Aktion gegen Rassismus nur noch deutsche Produkte in den Regalen gelassen, um zu zeigen, wie leer die Regale ohne ausländische Vielfalt wären. Ganz schön trist. Erinnert ein wenig an die Kaufhallen auf dem Land der DDR.
Ich habe natürlich mitbekommen, was die letzten Tage in Freital vor sich ging, kam aber zeitlich nicht dazu, irgendwas darüber zu machen. Die Zeit titelt “Rassismus als Happening” und beim Lesen dessen, kriecht mir die letzte Mahlzeit den Hals hoch. Es brennt.
Dieses Video ist von gestern und zeigt einen Teil jener, die sich gerne selber als “besorgte Bürger” bezeichnen. Das hat für mich auch irgendwie was von Realsatire – ich kann nur schwer glauben, dass die das ernst meinen. Und wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast drüber lachen. Aber leider meinen diese Menschen das ganz offenbar ernst. Sehr ernst. Es brennt im Hals.
Später dann laufen Nazis und Hools auf, was das ganze Szenario sehr viel bedrohlicher wirken lässt und an längst schon vergessene Tage erinnert.
Besorgte Nazis – Ein Haufen voller Arschlöcher. Es brennt im Hals.
Ein ziemlich umfassende Infografik von BAK no borders – linksjugend ‘solid, die sich mit den vermeintlichen Argumenten von jenen auseinandersetzt, die ja nichts gegen Ausländer haben, “aber”. Schöner Ansatz, obwohl ich aus eigener Erfahrung weiß, dass viele von denen ziemlich resistent gegen Fakten und damit verbundene Argumente sind. Der Versuch diese dennoch nahezubringen schadet bekanntlich nie, weshalb es auch immer noch Sinn macht, dessen nicht müde zu werden.
“Wenn Sie sich rassistisch äußern, dann sind Sie verdammt noch mal ein Rassist”
Die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali ist mit der “Goldenen Kamera” ausgezeichnet worden. Sie bedankte sich mit einer hörenswerten Rede.
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