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Schlagwort: Punk

Trailer: Pistol

Man kann von John „Johnny Rotten“ Lydon und seinem heute vor sich hergetragenen Mindset halten, was man will. Bei mir ist das nicht sonderlich viel, aber die Sex Pistols sind vor fast 50 Jahren als Band nunmal angetreten und haben nicht nur den Rock in UK und den USA auf den Kopf gestellt, vielleicht sogar revolutioniert. Als ich sie vor 30 Jahren für mich entdeckte, änderte das was mit mir, weshalb ihr Einfluss auf meine musikalische Sozialisation nicht wegzuleugnen ist, der weit über meine rein musikalische hinausgehen dürfte. Glaube ich.

Regisseur Danny Boyle, der unter anderem auch für “Trainspotting” und “Slumdog Millionaire” mitverantwortlich war, widmet den Sex Pistols mit “Pistol” nun einen Film, in dem es weniger um John Lydon sondern mehr um den Gitarristen Steve Jones geht. Der Trailer sieht ziemlich gut aus und wird für mich ein Grund sein, mal wieder ins Kino zu gehen. Meckern kann ich dann ja immer noch. Premiere ist am 31. Mai. Mal gucken, wann der dann hier in ausgewählten Kinos landen wird.

https://youtu.be/9KhxwG0eCiE
(Direktlink)

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Doku: Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin

40 Jahre Die Toten Hosen hat den SWR dazu veranlasst, eine Doku-Serie darüber zu produzieren, die zeigt, wie die Toten Hosen in den 1980er Jahren fast an der Stasi vorbei zwei geheime Konzerte in Ostberlin gespielt haben. Ich hatte die gestern gesehen und war ziemlich geflasht. Ich wäre damals deutlich zu jung gewesen, Teil dessen sein zu können, aber ich erinnere mich an die paar Punks, die mir in unserer Kleinstadt im Osten Ende der 80er Jahre über den Weg gelaufen sind. Ein paar Jahre später, war mir klar, dass Punk, den ich nach dem Fall der Mauer im Westen lieben lernte, im Osten mehr als nur Lifestyle und/oder Party war. Im Osten haben die Leute, die sich als Punks auf die Straßen wagten, deutlich mehr riskiert, als blöde Blicke, dumme Sprüche, und Gelächter: im schlechtesten Fall halt ihre Freiheit. Im Osten Punk zu sein war ein Risiko, das dir dein ganzen Leben hätte versauen können. Und manche sind genau dieses dennoch eigegangen sind. Wissentlich. Hut ab.

Bald nach ihrer Gründung vor 40 Jahren führen Die Toten Hosen die Stasi an der Nase herum. Die wilde Kombo aus dem Westen wittert die Chance, gemeinsam mit den Ost-Punks jenseits der Mauer ein Statement gegen das System zu setzen. Und so spielen die Musiker Campino, Andi, Breiti, Kuddel und Trini ein heute legendäres Geheimkonzert in einer Kirche, mitten in der damaligen DDR.

Hier in der ARD-Mediathek die komplette Doku-Serie Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin im Stream. Lohnt sich. Und eben nicht nur der Hosen wegen.

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Radio-Feature über “Too Much Future – Punkrock GDR 1980-1989”

2020 erschien mit “Too Much Future – Punkrock GDR 1980-1989” ein Sampler, der Punksongs aus jener Zeit zusammenbrachte, die bis dahin mitunter noch nie veröffentlicht wurden. Henryk Gericke, einst selber Punk in Ostberlin und Kenner der Szene in der DDR, hat zu der 3xLP ein 80-seitiges Booklet gemacht und war zur Veröffentlichung des Samplers beim Deutschlandfunk Kultur zu Gast, hat über seine persönlichen Erinnerungen und die Musik gesprochen. Ein wirklich spannendes Gespräch, wie ich finde. Und allerhand Punksongs aus der DDR der 1980er Jahre gibt es auch.

Wie groß war die Szene? Wie lebten Punks in der DDR? Wo und wie gaben sie Konzerte? Wie klang ihre Musik? Welchen Schikanen durch die Staatssicherheit waren sie ausgesetzt? Eine Compilation aus drei Vinyl-Schallplatten und ein 80-seitiges Booklet, erschienen in diesem Herbst und geben Auskunft. Henryk Gericke gehörte damals dazu, zu den Punks in der DDR, und er ist Autor des Booklets.

Gericke sprach mit dem Musikjournalisten und DJ Thomas Thyssen, der zur jüngeren Generation gehört und aus Westdeutschland stammt:
Der Tumult, den die Punks in der DDR provozierten, forderte einen Disziplinarstaat heraus, der seine Jugend steuern wollte, von dem sich aber die Punkrocker nicht lenken ließen. Das aufgeladene Verhältnis zwischen dne Punks und der Partei beruhte auf der Spannung zwischen Subkultur und Diktatur.


(via Direkt-MP3, via Swen)

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Mixtape: Herr van Bohm X Kraftfuttermischwerk – Ein Regentropfen am Helme

Hier war es die Tage etwas ruhiger. Letzten Freitag stand ganz überraschend und aus dem Nichts der mir lieblingsweltliebste Österreicher Herr van Bohm in meiner Stube, worüber ich mich wirklich wahnsinnig gefreut habe. Wir haben uns lange nicht gesehen und hatten uns dementsprechend viel zu erzählen. Jeder Abend endete irgendwie und natürlich in der totalen Eskalation und meine Leber ist sehr dankbar, dass sich Bohmicrom heute Morgen auf den Rückweg nach Wien machen musste. Jedenfalls wollten wir am Dienstag ein Mixtape mit unseren Lieblingsschlagern aufnehmen, kamen dann aber doch erst gestern Abend dazu, mal was ganz anderes. Anfragen für Hochzeitsauflegereien werden kategorisch abgelehnt, Gigs für runde Geburtstage ab 50 würden wir spielen.

Später saßen wir im Garten und Bohm spielte Gitarre, heute Morgen war er weg und es stand ein Fahrrad auf dem Dach des Schuppens – und ich habe das auf jeden Fall nicht dahin gestellt! Kommt gut ins Wochenende!

Tracklist:
Fortuna Ehrenfeld – Helm ab zum Gebet
Bandits – Wenn ich ein Vöglein wär
Die Toten Hosen – Opel Gang
Ansa Sauermann – Kopf aus
Kettcar – Tränengas Im High-End-Leben
Die Wilde Jagd – 2000 Elefanten
Spliff – Déjà vu
Isolation Berlin – Alles Grau
Herbert Grönemeyer – Musik nur, wenn sie laut ist
Vodo – Drei Gschichtn ausn Cafe Fesch
Hildegard Knef – In dieser Stadt
Herbst in Peking – Bakschischrepublik
Marius Müller Westernhagen – Geiler is’ schon
Keks – Geburtstag (Bartoszek Edit)
Silly – Wo bist du
Lokalmatadore – Wenn ein Mensch lebt
Zupfgeigenhansel – Bella Ciao
Die Anderen – Freitagabend in Berlin
HMBC – Vo Mello bis ge Schoppornou
Steiner & Madlaina – Das schöne Leben
Die Zöllner – N’ Käfer auf’m Blatt
Bohm singt Gundermann – Morgen, Morgen
Inga und Wolf – Gute Nacht, Freunde

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Adventskalender 2021, Türchen #22: AzudemSK – ADHD Mix

Es ist so: kaum einer im deutschen Rap-Game hat mich in den letzten Jahren so mitnehmen können wie AzudemSK. Weil er seinen Sound genau so ausliefert, wie ich den immer noch gerne mag. Auf classy Beats, ohne gepitchte 32tel HiHats und völlig monströsen 808 Kickdrums. Versteht mich nicht falsch, ich höre Derartiges auch ganz gerne, aber AzudemSK höre ich halt viel lieber.

Wenn Rudi und ich von unseren Gigs nach Hause fahren, hören wir eigentlich immer HipHop. Auch derbes Zeug. K.I.Z, Audio88 & Yassin und ja, manchmal auch SXTN. Aber immer und wirklich immer sagt dann irgendwer, “Komm, mach mal jetzt AzudemSK!”. Meistens dann, wenn wir nicht mehr reden und einfach nur übers Land nach Hause fahren wollen – und da läuft dann halt fast immer AzudemSK. Weil es für uns einfach perfekt passt.

Und dann frage ich ihn, ob er Bock auf ein Türchen hätte und er sagt einfach so “ja”. Geil.

Ich mag an diesem Mix sehr, dass es kein reiner HipHop Mix ist. Eher, so vermute ich, eine Sammlung an Musik, die den Sound von AzudemSK zu dem gemacht hat, was er heute ist. Inspirationsquellen und davon richtig, richtig gute, wie ich finde. In der Summe ja ohnehin bei fast allen Künstlern spannend. Und so haben wir HipHop, Indie, Rock, Punk, Soul, Funk und City in einem Mix. “Bunter Teller” könnte da passender nicht sein, weil nach wirklich allen Seiten genreübergreifend und ich mag das sehr. In diesem Fall ganz besonders.

Style: Bunter Teller
Lenght: 00:59:43
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
Bettina Wegner – Heimweh Nach Heimat
Red Hot Chili Peppers – This Velvet Glove
Baby Huey – Hard Times
Pahel – Aus Bochum
Mobb Deep – The Start Of Your Ending
Der Lange – Keep On Rockin
Verbz & Mr.Slipz – Gutter Tales
J88 – The Look Of Love
City – Am Fenster
Bob Dylan – Hurricane
Pennywise – You’ll Never Make It
War – Deliver The Word
Defari – Behold My Life
Dude26 – Hokus Pokus
Jamiroquai – Blow Your Mind
Rocco Vice – Der Mond
Sleaford Mods – Tweet Tweet Tweet
J.Rawls – Check The Clock
Erick Sermon – Boy Meets World
Outkast – Liberation
La Base – A Quoi Tu Penses
Hiroshi Suzuki – Romance
Ton Steine Scherben – Wir Müssen Hier Raus

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In Berlin sucht man einen verlorenen Koffer mit Kassetten der DDR-Punkband die Firma

Schon im Juli ergab sich in Berlin diese kuriose und gleichsam traurige Situation, in der ein Mann einen Alukoffer in einer Tram stehen ließ. Der Inhalt: nicht wenige Audiokassetten mit Aufnahmen der DDR-Punkband die Firma, die eigentlich allesamt digitalisiert werden sollten, was ohne die Kassetten nun natürlich unmöglich ist. Jetzt sucht man in Berlin nach diesem Koffer und vielleicht kennt jemand von euch irgendwen, der jemanden kennt und was gehört haben könnte. Wäre schon schön, wenn die Dinger wieder auftauchen würden.

Berlin sucht einen Koffer mit Tonbandkassetten. Über Facebook hat die Modedesignerin und Journalistin Jane Garber am Dienstag einen Aufruf gestartet. Sie war einst mit dem 2015 gestorbenen Frank Tröger, genannt Trötsch, dem Sänger der Punkband Die Firma, zusammen. Offenbar hat sie auch einen Koffer mit Kassetten geerbt und wollte sich in diesem Sommer um die Hinterlassenschaften ihres Ex kümmern und die Tonträger digitalisieren lassen.

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Sämtliche Ausgaben des Punk Planet Magazins online

Auch eine passende Sonntagsbeschäftigung: sich durch sämtliche Ausgaben des Punk Planet Magazins schmökern. Die nämlich gibt es mittlerweile auf archive.org.

Punk Planet war ein von 1994 bis 2007 existierendes Magazin. Das aus der Hardcore-Punk-Bewegung stammende und in Chicago ansässige Magazin brachte neben Artikeln über Musik und Szene auch Darstellungen über Politik im Allgemeinen und Feminismus im Besonderen und über weitere Kultur. Gründer war Daniel Sinker. Er selbst sagte, dass das damals wichtigste Punk-Magazin Maximumrocknroll ästhetisch und inhaltlich zu sehr in der Frühzeit der Punkbewegung verwurzelt sei und neuere Entwicklungen ignorierte.

Besonders bekannt wurde das Magazin für seine langen und ausführlichen Interviews mit Bands und Künstlern. Punk Planet veröffentlichte mehrere Bücher, in denen es diese Interviews zusammenstellte. Punk Planet Books existiert auch weiterhin. Das Magazin versuchte über die Szene in der gesamten Welt zu berichten. Neben den Interviews und Artikeln enthielt jede Ausgabe einen DIY-Teil für Musiker, das Magazin folgte dem Credo, dass nicht nur jeder an Punk teilnehmen konnte, sondern jeder teilnehmen sollte.


(via MeFi)

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Doku-Reihe: The True Story Of Punk

In der Mediathek bei zdf.info gibt es gerade die vierteilige Doku-Reihe The True Story Of Punk und es kann sicher nicht schaden, die gesehen zu haben.

Iggy Pop, der exzentrische Frontmann der Stooges, wird häufig als “Godfather des Punk” bezeichnet. Aber auch andere frühe Punk-Helden ebneten mit ihrer rauen Musik, den dynamischen Bühnenauftritten und provokanten Texten den Weg für den uns heute bekannten Punk.

Neben Iggy Pop von The Stooges, Wayne Kramer von den MC5, Sylvain Sylvain von den New York Dolls, Jayne County, Debbie Harry von Blondie und Marky Ramone kommen weitere Punk-Musiker zu Wort und versetzen die Zuschauer zurück in die raue Musikwelt der 1970er-Jahre.

(via Spontis)

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