Zum Inhalt springen

Schlagwort: Psytrance

Ein Goa Open Air 1999

Irgendwann im Sommer Mitte der 1990er hörten wir an einem Samstagabend wie so oft Marushas „Rave Satellite“, um daraufhin darüber zu entscheiden, auf welcher der von ihr empfohlenen Partys wir die Nacht zum Sonntag machen und wo wir diesen dann verbringen würden. An dem Abend war es ein Open Air in auf dem alten Flughafen in Neustadt Glewe, die 4. VooV Expirience. Ich schrieb da hier schon mal drüber.

Was ich dort zu sehen und vor allem zu erleben bekam, war anders als alles, was ich bis dato über Techno wusste. Techno war ab da mehr als Keller und Raves in irgendwelchen alten Hallen. Techno hatte auf einmal sehr viel mehr Liebe und vor allem etwas, von dem ich bis dahin noch gar nichts wusste: Spiritualität.

Ich war von dieser Nacht so dermaßen geflasht, dass es mit dem Tanzen nicht weit her war. Ich saß bis in die Mittagsstunden neben dem unfassbar bunten Dancefloor und sah den unfassbar glücklich aussehenden Menschen beim Feiern zu.

Ich blieb diesem von mir damals so geliebten Sound über 10 Jahre treu, bevor ich mich musikalisch dann umorientierte. Es waren absolut großartige Jahre mit absolut großartigen Menschen. An die muss ich gerade denken wenn ich dieses Video eines Goa Open Airs aus dem Jahr 1999 sehe. Es war die Vaikunta, irgendwo in Mecklenburg Vorpommern mit einem recht feinem Line Up, wie die Goabase weiß.


(Direktlink)

Einen Kommentar hinterlassen

Adventskalender 2023, Türchen #01: Drukverdeler & DJ Bim – @ New Healing Festival 23

Viele der diesjährigen Mixe haben eine ganz persönliche Geschichte. Diese zu dem Mix von Drukverdeler und DJ Bim geht so: Ich hatte im Sommer die Fusion Playlist zusammengeklickt und irgendwann tauchte auf Soundcloud ein Mix auf, den die Beiden dort auf dem Trancefloor aufgenommen haben. Ich saß allein in der Küche hatte ein paar Gläser Wein und derbe Flashbacks, denn ich habe zu einem Set von DJ Bim auf der Shiva Moon ganz tiefe Erinnerungen. Wir waren auf Pilzen, es regnete ohne Ende, umarmten eine richtig alte Eiche an einem viel zu schönen Waldrand und – ohne Scheiss! – die sprach mit uns. Dieses Wochenende hat sich so dermaßen in die Ecke meines Herzens gebrannt, die für Psytrance reserviert ist, dass ich es nie vergessen werde. Und ich dachte, schreib ihm doch einfach mal. Der weiß ja nix davon – und vielleicht hat er Bock auf einen Kalender-Mix. Also tat ich das.

Hallo Andreas,

wir kennen uns nicht. Ich bin Ronny und das Kraftfuttermischwerk. Mache das Blog, DJ-Dings, Ambient und Chill Out, Slowrave. In meinem Blog mache ich seit Jahren eine Fusion Playlist zum jeweiligen Jahr und irgendwer hatte mir vorhin dafür den Link zu deinem Set auf dem Trancefloor geschickt und es gänsehautet mich dazu gerade im positivsten Sinne durch meine Küche.

Ich bin zur Jahrtausendwende deep into in der Psytrance-Szene unterwegs gewesen und habe mich über die Jahre hinweg davon entfernt. Ist ja manchmal so. Aber sie hat immer und bis heute einen nicht ganz kleinen Platz in meinem Herzen für sich reserviert. Auch wenn ich heute deutlich Langsameres spiele, ist da auch heute immer noch eine Portion von dem Sound drin, den ich Ende der 90er lieben lernte. Und, und darum schreibe ich dir, das lag eben auch an dir. Wir sind damals mit deiner „High Times – Deep Psychedelic Diving“ Mix-CD im Auto-CD-Player Land auf Land ab auf die ganzen Festivals gefahren. Shiva Moon, Antaris, Voov, die ganzen deutlich kleineren Sachen und diese ganzen Geschichten aus Hamburg, deren Namen ich gerade erst suchen müsste, aber darum soll es gar nicht gehen.

Es war diese eine komplett verregnete Shiva Moon, auf die wir nur gefahren sind, um dich am Morgen zu sehen. Mies geile 8-Punkt Anlage, ein komplett überschwemmter Dancefloor, vielleicht 50 Leute auf diesem, du am Mixer, hab ich auf Pilzen einen Morgen erlebt, den ich bis heute nicht vergessen habe, der schon auch ein bisschen tief für immer in mir bleiben wird. Danke dafür habe ich bisher nicht gesagt. Haben uns ja auch nie kennengelernt. Aber das sei hiermit getan. Du hast mich musikalisch mit dem, was du tust, mehr geprägt, als du davon auch nur irgendeine Ahnung haben könntest.

Und jetzt, über 20 Jahre später, höre ich deinen Mix vom Trancefloor und fühle mich davon komplett abgeholt. Großartig! Immer noch.

Ich habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass diese, meine Ikone dieser Zeit überhaupt antworten würde, aber er tat es und schickte mir für das heutige Türchen diesen hybriden Mix, den er und Drukverdeler im Sommer auf dem New Healing Festival gespielt und aufgenommen haben. Ein Teil davon war ihr Live-Sound, ein anderer kam aus der Konserve.

Ich persönlich finde es ja sehr geil, dass der Trance auch wieder bei den jungen Leuten ankommt, auch wenn meine Affinität zu Psytrance Partys zurückgegangen ist. Für den Sound habe ich nach wie vor immer noch ganz viel übrig, seit dem ich damals Ende der 90er morgens auf dem Weg zur Arbeit auf einer Brücke in Berlin Marzahn Electric Universes Album „One Love“ hörte und spürte, dass technoide Musik deutlich mehr geben konnte als alles, was ich vorher von ihr gehört hatte. Es war kurz nach meiner ersten VooV und ich war über viele Jahre in diesen Sound und auch in diese Szene verliebt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Jetzt hier erst mal Freitag, Wochenende, Psytrance, Drukverdeler & DJ Bim, BooOoom! Und ich gehe damit auf den Ohren jetzt raus und grinse mich durch die Welt.

Style: Psytrance
Length: 01:55:33
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
None

Alle der diesjährigen Kalendermixe finden sich hier.

(Foto: Netti_Nu-Nu, GIF: jorono)

Ein Kommentar

Goldstaub im Keller

Während ich vorhin gerade Pho kochte, räumte die FraudesHauses im Keller auf und befördert dabei bisschen lange im Dunkel gebliebenen Goldstaub ans Tageslicht. Dutzende vor 20 Jahren gebrannter CDs, die voll mit Psytrance jeglicher Couleur sind. Dem Sound, den ich damals liebte und auch spielte. Wusste gar nicht, dass die noch da sind, aber nun hab ich sie vor mir und schwelge bisschen in Erinnerungen.

Beatport und irgendwelche Streaming-Dienste waren damals nicht mehr als eine Zukunft, von der wir noch nicht mal die kleinste Ahnung haben konnten. Dieser Sound war zu der Zeit allerdings schon so perfekt digital, dass jeder Versuch, ihn auf Platte zu pressen, ihn kaputt gemacht hätte, weshalb es ihn eigentlich nur auf CD gab – und die waren teuer. Wir hatten kein Geld, aber wir hatten eMule und manchmal leere Festplatten. Die dann meistens nicht lange.

Controller waren noch kein Ding, USB-Sticks an CD-Playern eh nicht, weshalb wir dann alles alles auf CDs brannten, um es an den Wochenenden in irgendwelchen Clubs zu zocken. Wobei wir sie dafür sehr liebevoll beschrifteten. War geil, wild war es eh – und ich hoffe, dass keiner der Künstler*innen ob unserer sparsamen Download-Mentalität verhungern musste. Ernsthaft. Sorry dafür.

Vieles davon gibt es bis heute nicht im Streaming, was ich ganz geil finde, weil ich es in dieser Tasche dennoch für mich aufbewahren konnte. Ein paar damals gemachter Mixe sind auch bei. Ich weiß nicht, ob die Daten nach 20 Jahren überhaupt noch lesbar sind und habe eh keinen CD-Player mehr, der sie spielen könnte, aber ich werde einen finden. Und vielleicht (sehr wahrscheinlich gar) haue ich dann demnächst ein paar 20 Jahre alte Psytrance-Mixe von mir auf SoundCloud raus.

Und olle Pilze waren auch dabei. Traue ich mich allerdings auch nicht mehr ran. Wohl dem.

Klang damals genau so:

*oink, oink, oink*

Lieb diesen Sound ja immer noch. Haha!


(Direktlink)

3 Kommentare

Space Tribe – Sonic Mandala (Full Album Mix)

Ich weiß, dass jeder von uns musikalische Sozialisierungsinstanzen hat, die nur wenige neben uns verstehen können. Ich hab da so einige, über die ich gar nicht erst schreiben will. Weil ich dort noch sehr jung war und mir die heute vielleicht auch ein bisschen unangenehm sind, aber darum geht es hier gerade nicht.

Olli Wisdom aka Space Tribe ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Und wenn ich an meine Zeit der musikalischen Sozialisation Ende der 90er und zur Jahrtausendwende denke, war Space Tribe auf Spirit Zone auf jeden Fall ein nicht wegzudenkender Teil davon. Und ich kann dieses Album immer noch riechen. Chai, Nag Champa und jede Menge Gras. Danke für die schönen Trips zu deinem Sound – und mach’s gut, Olli!


(Direktlink)

Bonustrack:


(Direktlink)

Boooom!

2 Kommentare

Zeit für Psytrance: Protonica – Assorted Waves 10 (DJ Set)

Ihr wisst, mindestens einmal im Jahr habe ich diese Situation, in der ich richtig Bock auf Psytrance habe, weil auch der mich und im ganz besonderen über Jahre lang hinweg derbe geprägt hat. Isso. In den letzten 20 Jahren habe ich den Bock darauf mit mindestens einem bunten Festival im Jahr kompensieren können. Bei mindestens 140 BPM tanzen, mit einem Sekt in der einen und einem Joint in der anderen Hand dankbar auf die Fresse bekommen. Fällt in diesem Sommer wohl aus wegen wissen wir alle.

Und dann kommen mir hier Piet und Ralf aka Protonica mit der 10. Ausgabe ihrer Assorted Waves-Serie um die Ohren und retten mir damit vielleicht diesen Sommer. Wahrscheinlich sogar. Bestes Radfahrmaterial, wenn es mal wieder etwas schneller sein soll. Sein muss. Im guten Sinne auf die Fresse. Volles Rohr. Und – supersympatisch: gänzlich ohne eigene Produktionen und oder eigene Remixe. Weil das halt immer son bisschen wie sein eigenes Sperma schlucken ist. Ha! Machen die hier hierbei nicht. Let’s dance. Auch wenn gerade nur in der Küche. Oder im besten Fall im Garten.


(Direktlink)

Tracklist:
01 Captain Hook & Ritmo – Infinity
02 X-Dream vs S.U.N. Project – Subterrania (Martin Vice & Michael Banel Remix)
03 Interactive Noise – Time
04 Lifeforms & Symbolic – One Of A Kind
05 Kalki – Replicant
06 Timelock – Paradigm
07 Shadow Chronicles – In The Company Of Giants
08 Osher – Awakening
09 Protoculture – More Directions (Shadow Chronicles Remix)
10 Lifeforms – Delusions
11 Perfect Stranger & Liquid Soul – Our Time (Phaxe Remix)
12 Rinkadink & Silent Sphere – Hidden Patterns
13 Shanti V Deedrah & Emok & Martin Vice – Doomed
14 Suntree – Layers

Einen Kommentar hinterlassen

„You are everything“, ein Spielfilm rund um Goatrance

Soeben beim Deutschlandfunk erfahren, dass Lena Geller und Matthias Becker schon in den Jahren 2011/2012 gut 20.000 Kilometer durch Europa gefahren sind, um dabei einen Spielfilm rund um die europäische Psytrance-Szene zu drehen. Dieser kommt jetzt in einige Kinos und ich glaube, den könnte man sich mal ansehen gehen.

Hier der offizielle Trailer:


(Direktlink)

Gemeinsam mit Lena Geller hat er an 100 Tagen auf zwölf verschiedenen Trance-Festivals in Europa, auf dem Balkan, in der Türkei gedreht. Aber vor allem sei Deutschland inzwischen ein wichtiges Zentrum der „Goa-Trance-Musik“, so die Macher.

Lena Geller und Matthias Becker im Corsogespräch:

(Direkt-MP3)

Ein Kommentar

Protonica – Live at Ozora Festival 2017

Und wo wir gerade bei den schnelleren Gefilden der elektronischen Tanzmusik sind, gleich noch einen Psytrance-Mix hinterher. Piet und Ralle haben mit ihrem gemeinsamen Projekt Protonica im Sommer auf dem Ozora Festival gespielt. Den Live-Mitschnitt von dort haben sie jetzt in die Soundwolke geladen. Freitag, Zeit für die Tanzschuhe. Boooom!


(Direktlink, Download)

Tracklist:
01. Horizon
02. I See The Spirit Remix
03. Serotonin Overdose Remix
04. Subground
05. Time Of Punk Remix
06. Motion Control (Edit)
07. Apollo
08. E.B.E Remix
09. Rise Of The Robots
10. Bungee Jump Remix
11. Northern Storm (Faders Remix)
12. Reactor

13. Source Code

Einen Kommentar hinterlassen

Psytrancetanz in den 1940ern und den 1980ern

Damals wurde halt noch eine ganz andere Sohle aufs Parkett gelegt. Wäre ja auch schön, wenn es auf den Dancefloors generell etwas mehr zur Sache gehen würde.

What if Psytrance Happened in the 40s?

What if Psytrance Happened in the 40s? LOL

Posted by Trancentral on Mittwoch, 22. Juli 2015


What if Psytrance happened in the 80s?

What if Psytrance happened in the 80s? LOL

Posted by Trancentral on Dienstag, 2. Juni 2015


Einen Kommentar hinterlassen

Eine Stunde Hippie-Liebe: Ozora Festival 2013

Ich bin ein bisschen aus dem Thema raus, aber wenn ich mich recht erinnere, gab es ziemlichen Trouble um das schon seit langem stattfindende Ozora Festival in Ungarn. Irgendwer hatte da wohl am Ende seine Mitveranstalter gekickt, sich den Namen sichern lassen und auf eigene Faust weitergemacht. „Tolle Hippies“, im Namen der Scheine – ihr wisst schon.

Sei es drum, die Besucher im Jahre 2013 wussten davon wohl nicht ganz soviel und haben sich einfach mal für ein paar Tage gehen lassen. Macht man ja schließlich auch mal so. Und irgendwer hat sie dabei mit der Kamera beobachtet und dieses tolle, nach Sommer rufende, Video davon gemacht.


(Direktlink, via BMI)

Musikalisch passend dazu Otezukas Set aus dem Sommer 2013. Boom!


(Direktlink)

(Ronny, Hippie for real.)

Ein Kommentar