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Schlagwort: Podcast

Hörspiel: „Ich hab mich nie wieder so frei gefühlt“ – David Bowie in Berlin

Superschönes Radio-Feature, das Christian Möller für den WDR 3 gemacht hat und in der er die Zeit David Bowies in Berlin ausleuchtet. Ich mag dieses Art und Weise Zeitgeschichte zu vermitteln unheimlich gerne. Und ich mag David Bowie.

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Mitte der 70er Jahre war Bowie auf dem Höhepunkt seiner Karriere – und gleichzeitig ziemlich am Boden. Sein Speiseplan bestand aus Milch, Koks und Paprika. Er hatte Paranoia-Anflüge. Und konnte den Rock’n’Roll-Zirkus nicht mehr ertragen. Er wollte raus. Und musikalisch noch mal bei null anfangen. In Westberlin war das möglich. Statt in einer schicken Villa wohnte er in einer ranzigen Altbauwohnung, zeitweilig zusammen mit seinem Kumpel Iggy Pop. Und wenn er mit dem Hollandrad durch den Kiez fuhr, im SO 36 tanzen ging oder in der Eckkneipe sein Bier trank, konnte er das unbehelligt tun. Die Berliner ließen ihn in Ruhe. In der geteilten Stadt tankte er neu auf. Und erlebte zwei seiner glücklichsten Jahre. Wie er selbst sagte: „Ich hab mich nie wieder so frei gefühlt wie in Berlin.“

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(Direktlink, via Marcus)

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Eine Lange Nacht über junge Migranten in Deutschland: Vaterland und Muttersprache

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(Foto: Osamu Kaneko, CC BY 2.0)

Hörenswertes Feature vom Deutschlandfunk, das mal jene auch zu Wort kommen lässt, über die sonst gerne viel gesprochen wird: junge Migranten in Deutschland.

Die Situation jugendlicher Migranten in Deutschland ist bereits seit einiger Zeit in der gesellschaftlichen Diskussion. In Gesprächsrunden darf dann gelegentlich ein Teilnehmer mit Migrationshintergrund über die Fremden, die unter uns sind, reden. Tatsächlich aber wird über Migranten geredet, sie sind Gesprächsstoff, jedoch selten sind sie Gesprächspartner.

Was haben die Migranten zu leisten, damit sie in unsere Gesellschaft aufgenommen werden? Die deutsche Sprache beherrschen; sich zu den Werten unserer Gesellschaft bekennen, Steuern zahlen, Arbeitsplätze schaffen, sich einbringen ins Gemeinwohl … Und wenn das alles geleistet ist? Hört es irgendwann auf, dass man als Migrant beargwöhnt wird? Wann gehört man wirklich dazu? Geht das überhaupt mit schwarzen Haaren, schwarzen Augen und dunklerem Teint?

In der Langen Nacht kommen junge Deutsche nichtdeutscher Abstammung zu Wort, die hier geboren sind. Wären sie in Frankreich oder in den USA geboren, wären sie automatisch Bürger dieser Länder: In Deutschland bleiben sie Fremde. Was bedeutet es für sie, von den Medien ein Bild vorgehalten zu bekommen, das sie als Verlierer, als bildungsresistent und integrationsunwillig zeigt? Wie könnte eine eigene Identität aussehen? Ein gleichberechtigtes Zusammenleben im gemeinsamen Land?

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Podcast: Wie die Punks von früher alt geworden sind

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(Foto: Desmodromico)

Supergutes Feature vom Zündfunk auf BR2. Punk ist tot. Und wir Alten sind Mitschuld daran. Deal with it.

Ich finde es ja heute sehr punk, wenn Punks beim großen gelben M essen gehen. Weil sie genau das tun, was keiner von ihnen erwarten würden. Punks halt. Aber CDU wählen? Nein danke. Das ist dann selbst mir zuviel der heute verschobenen Definition von Punk.

Punk in den siebziger und frühen achtziger Jahren. Irokesen, Sicherheitsnadel durch die Backe, ein dahingespucktes „No Future“: die aufbegehrende Jugend gegen ein selbstzufrieden gewordenes Bürgertum. Eine Zeitlang die beste und wildeste Musik der Welt. Pop, Punk und Politik. Mode und Verzweiflung. Und heute: Punk ist tot! Oder braucht er einen Gehstock? Muss man ihm über die Straße helfen? Was ist aus den wilden Jungen und Mädchen, den RebellInnen von damals hier in Deutschland geworden?

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Deutschlandradio Kultur im Gespräch mit Musikliebhaber, Sammler und Labelmacher Richard Weize

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Richard Weize ist einer der renommiertesten deutschen Musikkenner und Betreiber des Musiklabels Bear Family Records, das sich vor allem mit aufwändigen Wiederveröffent-lichungen und Neuveröffentlichungen von Raritäten aus dem Bereich des Country, Rockabilly und des deutschen Schlagers einen Namen gemacht hat.“

Unabhängig vom Sound, den Weize so liebt, ist er ein echter Musiknerd und ein ewig Suchender, der schon sehr oft fündig wurde.

Deutschlandradio Kultur hat ein höchst hörenswertes Feature mit dem jetzt schon 75-Jährigen.

Seit 40 Jahren veröffentlicht Richard Weize mit seinem Plattenlabel Bear Family Records einzigartige Editionen. Warum aber nennt er sich einen „bekloppten Musiksammler“? Wir haben den Labelchef in der Sendung „Im Gespräch“ gefragt.

Seine Erkennungsmerkmale: graue Haare zum Pferdeschwanz gebunden, blaue Latzhose, aus deren Tasche ein Plüschbärchen herausschaut – Richard Weize ist auch mit nunmehr 70 Jahren seinem Outfit treu geblieben.

Der leidenschaftliche Plattensammler und Gründer des legendären Labels Bear Family Records gräbt seit 40 Jahren in den Archiven der großen Plattenfirmen nach Raritäten und verschmähter Musik. Seine perfekt editierten Boxen sind Kult und reichen von Country über Rock bis zu Schlagereditionen. Nun hört Richard Weize auf.

Warum nennt er sich „bekloppter Musiksammler“? Wer interessiert sich für seine einzigartigen CD-Editionen? Hat er selber noch Zeit, Musik zu hören? Das möchte Katrin Heise von Richard Weize wissen.

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Podcast: Ode an den Fehler – Über den Reiz musikalischer Unschärfen

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(Foto: Pawel Maryanov, CC BY 2.0)

Sehr spannendes DLF-Feature über Dissonanzen in der Musik, die Musik mitunter letztendlich erst zu dem machen, was sie ist: Ode an den Fehler – Über den Reiz musikalischer Unschärfen. Mit jeder Menge bekannter Elektronik.

Ganz gleich ob bei Paul McCartney oder der experimentierfreudigen Band Radiohead: Auf vielen Musik-Alben lassen sich bei genauem Hinhören schief tönende Passagen entdecken. In Zeiten digitaler Studioproduktionen scheint das durchaus verwunderlich: Mit der Präzision des Computers lässt sich heute doch alles auf Perfektion trimmen.

Wird manch schräg tönender Klang von Musikern und Produzenten als Stilmittel eingesetzt? Das Feature spannt in der Betrachtung von „musikalischen Fehlern“ einen Bogen: vom Laienmusiker, der im stillen Kämmerlein aus Fehlern lernt, über den bewusst in die Musik hineinkomponierten Fehler renommierter Künstler bis hin zur Faszination von beiläufigen Verspielern, die ein Werk zu etwas ganz Besonderem machen. Wie lässt sich all dies in eine produktive Fehlerkultur integrieren? Unstimmigkeiten und Interpretationsfehler sind zur richtigen Zeit und an der richtigen Stelle oft auch klang- und stilbildend. Sicher aber ist: Aus Fehlern lernt man!

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(Direktlink, via Swen)

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Tanith bei Johnny Häuslers Spreeblick auf Flux FM

Johnny trifft auf Tanith. Ich mag ja beide sehr gerne. Auch wenn hier durchkommt, dass Johnny nur wenig Plan von dem zu haben scheint, was Tanith so zu berichten weiß. So war das halt. Damals. Und ein bisschen ist es ja auch heute noch so. Techno. Und lasst die beiden doch mal über Usability im Netz reden. Wir alle werden älter – und das ist irgendwie okay. Klar. Toll.


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Podcast: Eine lange Nacht über Antoine de Saint-Exupéry

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Die wunderbare, vom Deutschlandradio produzierte Sendung „Eine lange Nacht“ hat sich am Wochenende mit dem Leben, dem Schaffen und dem ungeklärten Tod von Antoine de Saint-Exupéry befasst. Drei Stunden lang – und das ist ziemlich toll.

„In seinem bewegten Leben arbeitete de Saint-Exupéry zumeist als Pilot – eine Erfahrung, die er auch literarisch verarbeitete. Als Autor versuchte er sich erstmals 1925 mit der Novelle „L’ Aviateur“ („Der Flieger“). Bereits sechs Jahre später erhielt er mit dem Roman „Vol de nuit“ („Nachtflug“), dessen Handlung um den tödlichen letzten Flug eines Piloten kreist, den renommierten französischen Literaturpreis Prix femina. 1943 – ein Jahr vor seinem Tod – erschien die mit eigenen Illustrationen versehene Erzählung „Der kleine Prinz“ – das weltweit mehr als 80 Millionen Mal verkauft wurde.“

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/06/27/drk_20150627_0005_d1dafa0b.mp3]
(Direktlink, via Swen)

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Ein Hörspiel über die Ramones: Today your love, tomorrow

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(Foto: Plismo, CC BY-SA 3.0)

Ich mag diese Art der Geschichtsvermittlung mittlerweile sehr, sehr gerne. Sich an der Vergangenheit tatsächlich orientierende Hörspiele, die Fakten sehr unterhaltsam und vor allem kurzweilig verpacken. Hier mit der Geschichte der Ramones, produziert vom WDR.

„Bei über zweitausend Konzerten wurden sie geliebt und verehrt, ihr Logo wurde weltweit auf T-Shirts und Taschen verbreitet – aber richtig viele Alben verkauft haben sie eigentlich nie. Nur eine Greatest Hits wurde (in den USA) vergoldet. Sie sahen alle gleich aus, gaben sich alle den Nachnamen Ramone, und sie waren wie Brüder: Sie hassten sich innig. Eine Band wie aus dem Bilderbuch, Image wie aus einem Comic, der Sound eine Betonmauer. Nach jedem one-two-three-four klangen sie wie eine Eins, doch sie wurden nicht reich, sie wurden nicht glücklich, sie wurden nicht alt. Sie wurden Kult. Die Geschichte der Band und die Reflexion des Phänomens. Too tough to die!“

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(Direktlink, via Martin)

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Die Verteidigung des Kapuzenpullovers

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(Foto: Fayez Closed Account, CC BY 2.0)

Essay und Diskurs über den Kapuzenpullover beim Deutschlandfunk. Ein Beitrag von Torsten Körner.

Still loving my Hoodies.

Überall scheint der Kapuzenpullover seine Ärmel im Spiel zu haben: Er macht offenbar gemeinsame Sache mit Räubern, Dieben, Hooligans, Neonazis, Falschspielern, jugendlichen Delinquenten, Dealern, Graffiti‑Sprayern.

Der Kapuzenpullover als leibhaftiger Dunkelmann. Verfolgt man das Image des Kapuzenpullovers, dann kann man den Eindruck gewinnen, der Pullover selbst sei ein Akteur, der Täter, derjenige, dem man das Handwerk legen müsse. Niemand weiß genau, welcher Verbrechen sich der Angeklagte schuldig gemacht hat. Es steht jedoch zweifelsfrei fest, dass der Kapuzenpullover oder auch Hoodie an zahlreichen Tatorten auf der ganzen Welt gesichtet wurde. Ist die Beweislast nicht erdrückend? Sind die grobkörnigen Bilder der Überwachungskameras etwa manipuliert?

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/05/17/dlf_20150517_0930_2f48407f.mp3]
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Podcast: Unterwandert von rechts – Neonazis im thüringischen Kloster Veßra

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(Symbolfoto: Andreas Lehner, CC BY 2.0)

Ein hörenswerter Versuch der Analyse im Alltag von Ernst-Ludwig von Aster für das Deutschlandradio Kultur, der dafür das thüringische Veßra besucht hat. Dort hat sich ein bekannter Neonazi ein altes Wirtshaus gekauft und bringt dort auch seine politischen Einstellungen auf die Teller. Die Klischees gibt es umsonst, die knetbirnigen Kommentare natürlich auch. Dennoch interessant, weil es derartige Kommentare nicht ganz so häufig in öffentlich-rechtliche Mikros geben dürfte.

Der Frenck? Der Mann zuckt mit den Schultern. Und schweigt. Tommy Frenck, Ex-NPD-Kandidat, Kampfsportler, Kreistagsmitglied für das rechtsextreme Bündnis Zukunft Hildburghausen in Thüringen. Seit einigen Monaten sind sie Nachbarn. Der 27-Jährige hat den „Goldenen Löwen“ im Dezember 2014 gekauft. Die einzige Gaststätte im 300-Seelen Ort Kloster Veßra. Die alte Wirtin kennt Tommy Frenck und seine Kameraden. Früher haben sie oft in ihrer Kneipe ein paar Orte weiter gefeiert.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/04/26/drk_20150426_1230_db589cb8.mp3]
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