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Schlagwort: Nazis

Wie ich mich heute mit einem pöbelnden AfD-Sympathisanten in der Bahn anbrüllte

Vorhin in der Tram: ich las auf dem Phone Augstein zur AfD, wie ich eigentlich immer was auf dem Phone lese, wenn ich unterwegs bin, manchmal halt Augstein. Meistens habe ich Kopfhörer auf – heute nicht. Um mich herum sitzen ein Dutzend Menschen, von denen fast alle aufs Phone gucken. Normal. 5-6 Haltestellen vor der Endstation beginnt ein älterer Herr, Ende 50, der mit seiner Frau auf einem Zweier saß, unmissverständlich rumzupöbeln. „Hier, kiek se dir an! Alle kieken nur auf ihr Smartphone, das wir Deutschen für sie bezahlen müssen. Diese ganzen Arschlöcher!“ Es war nicht nur eine Mitteilung an seine Frau, die hätte er leiser tätigen können. Es war eine Mitteilung an alle. Auch an mich, zumal ich ja auch aufs Phone guckte, das er garantiert nicht bezahlen musste, weil ich das selber tat.

Wir saßen in der Linie, an deren Endstation ein Zubringerbus einmal die Stunde bis runter zum Flüchtlings- und Obdachlosenheim am Stadtrand fährt. Mein Bus, weil ich dort um die Ecke wohne und morgens/mittags/abends immer mit Flüchtlingen und Obdachlosen im Bus sitze. Normal. Offenbar dachte sich dieser Mann, dass alle, die nicht deutsch aussehen würden, aus diesem Flüchtlingsheim kommen und somit auch Flüchtlinge sein müssten. Was total egal gewesen wäre und an dieser Situation auch nichts geändert hätte. Er roch nach Obstwein, ich vermute, er kam vom Baumblütenfest in Werder, wo die Deutschen eine Woche lang gerne auf ihre Normen und Werte bei furchtbar ekelhaft süßem Obstwein saufen. Er war zweifelsohne angeballert, was seine Zunge wohl locker und vor allem seine Stimme überdurchschnittlich laut werden ließ.

Nachdem ihm auf seine erste, eindeutig pöbelnde „Meinungsoffenbarung“ kein Widerspruch entgegengebracht wurde, fühlte er sich wohl bestätigt und meinte weiter pöbeln zu müssen. 40 Zentimeter vor ihm saßen zwei junge Männer, die für ihn wohl nicht aus Deutschland zu kommen schienen. Ein paar Meter weiter saßen noch 2-3 Menschen, die er offenbar ebenso für Flüchtlinge hielt. Ohne sie gefragt zu haben, wo sie denn herkämen und was sie hier so machen würden. Das wollte er gar nicht wissen. Er wollte einfach mal nur „abladen“. Das tat er auch.

„Diese Pisser haben hier nie was bezahlt und kriegen jetzt alles! Von meinem Geld! Nicht mal ich kann mir so ein Smartphone leisten! Aber die… Die haben alles! Von meinem Geld! Ich musste dafür 40 Jahre arbeiten! Alles Arschlöcher!“ (Lautstärke Capslock.)“

Ich bin in so einer Situation nicht sonderlich gut in Intervention. Mich regt das tierisch auf. Auch weil ich weiß, dass ich in so einer Situation kommunikativ bei so einem Menschen nichts erreichen kann. Aber ich wollte halt auch nicht so tun, als würde ich weghören wollen. Also sagte ich was.

Ich fragte ihn, warum er mich Arschloch nennt, nur weil ich auf mein Smartphone gucken würde. Ich fragte auch, warum er andere so nennt, die nicht kennen, und anhand ihrer Hautfärbung über sie urteilen würde. Er schrie mich an.

„Du Arschloch musst Dich hier gar nicht einmischen, nur weil ich mal meine Meinung sage! Ich habe 40 Jahre gearbeitet, damit diese Pisser und du sich eure Smartphones leisten können! Ich kann das nicht!“

Ich sagte ihm, dass das ja nicht mein Problem wäre und fragte ihn, wovon er denn leben würde. So 40 Jahre Arbeit und dann schon „soziale Hängematte“ kam mir etwas komisch vor. Er schrie wieder, so wie er offenbar am liebsten seine „Anti-Mainstream-Meinung“ schreiend in der Bahn zum Ausdruck bringt:

„Ich krieg Rente, Du Arschloch! Dafür habe ich 40 Jahre gearbeitet! Du hast noch nichts für Deutschland getan. Du guckst hier nur auf dein Smartphone und hältst deine Fresse, weil auch du vom Staat durchgefüttert wirst! Und jetzt sei bitte still! Du hast von nichts eine Ahnung. Ich werde ja wohl noch meine Meinung sagen dürfen!“ (Besoffen und pöbelnd.) „Meinung sagen“ und so.

Ich versuchte es erneut mit so was wie Kommunikation und sagte ihm, dass ich gerade von der Arbeit käme. Arbeit, der ich täglich nachgehe, und die auch dafür sorgt, dass er seine Rente kriegen würde. Ich fände es okay, wenn meine Steuern an ihn und an Geflüchtete gehen würden. Haben ja alle was von. Er fand das nicht.

Seiner Frau wurde die Situation zunehmend peinlich, so das sie ihn bat, jetzt damit aufzuhören. „Die Leute gucken schon.“ Natürlich guckten sie. Verschämt, sich mit dem Blick auf ihre Phones versteckend. Aber sie bekamen die Situation mit. Allein, sie sagten nichts. Er fuhr seine Frau an, dass er „ja wohl noch seine Meinung sagen dürfe“ und das sie still sein sollte.

Ich sagte ihm deutlich lauter werdend, dass er natürlich seine Meinung äußern, aber in einer dreiviertelvollen Bahn eben nicht erwarten könnte, dass jeder seinen Bullshit unwidersprochen hinnehmen würde. Da hätte ich so gar keinen Bock drauf. Die, die er eigentlich angesprochen hatte, duckten sich nachvollziehbarer weise weg und ich weiß nicht, ob sie froh waren, in dem Moment nicht mehr Ziel seiner primären Attacken zu sein. Ich hoffte es vielleicht. Außerdem ging mir dieser Kerl so auf den Saque, dass die mir eigentlich gegebene Gelassenheit vier Stationen vor Endhaltestelle ausstieg und ich mich dummerweise auf seine Kommunikationsform hinreisen ließ. Ich mag mich nicht, wenn ich laut werde, weil andere mir gegenüber laut werden. Ich mag es auch nicht, ausfällig zu werden, wenn andere mir das gegenüber sind, aber ich konnte in diesem Moment nicht anders. Denn noch weniger mag ich Menschen, die aufgrund der Kritik an ihrem Weltbild andere für Arschlöcher halten und meinen, dass diese nichts für die Gesellschaft getan haben könnten, eben nur deshalb, weil sie die Meinung dieser Knetbirnen nicht teilen würden. Es wurde noch lauter, seine Begleitung noch bittender, dass er doch endlich damit aufhören sollte, ihm wildfremde Menschen vollzupöbeln. Er sagte ihr, dass sie bitte still sein sollte und kam richtig in Fahrt. Ein Gedächtnisprotokoll in Capslock:

Er: „JETZT MISCHE DICH HIER NICHT EIN, DU ARSCHLOCH! DEUTSCHLAND WIRD UNTERGEHEN. UND DU MERKST DAS AUCH NOCH! ICH HABE 40 JAHRE GEARBEITET! MIR HAT NIEMAND WAS GESCHENKT!

Ich: DOCH! ICH MISCHE MICH EIN! UND WENN DU HIER IN DER ÖFFENTLICHKEIT SO DERMASSEN RASSISTISCHE KACKSCHEISSE ABSONDERST, FRAGE ICH MICH, WARUM ICH FÜR MENSCHEN WIE DICH LIEBER MEINE STEUERN ZAHLEN SOLLTE, ALS FÜR JENE DIE VOR KRIEG UND IHREM EIGENEN TOD FLÜCHTEN MÜSSEN? NACH 40 JAHREN ARBEIT. DU BIST DOCH IM VORRUHESTAND. ALLE ANDEREN MÜSSEN BIS 67 RAN! DU SCHAUKELST DIR SCHON MIT NOCH NICHT MAL 60 DIE EIER, ALTER!“

Er: „ARSCHLOCH SO EIN ARSCHLOCH! MISCHT SICH HIER EINFACH EIN…

DU NENNST MICH EINFACH SO ALTER! BELEIDIGUNG! ICH RUFE GLEICH DIE BULLEN.“

Ich: „*LOL*! MACH DOCH! BITTE.“

Er: „WARTE, BIS DIE ASYLANTEN IN DEINER NACHBARSCHAFT WOHNEN!“

Ich: „NORMAL! TUN SIE. KEIN PROBLEM.“

Er: „WARTE, BIS DER MUEZZIN IN DEINER NACHBARSCHAFT ZUM GEBET RUFT.

STELL DIR MAL VOR, ICH WÜRDE IM IRAK, IRAN, IN SYRIEN EINE KIRCHE BAUEN WOLLEN. WAS MEINST DU, WAS DIE DANN MACHEN WÜRDEN?!“

Ich: „JA, MACH DOCH, ICH FÜR MEINEN TEIL GLAUBE NICHT AN GOTT.“

Er: „DIE WÜRDEN MICH ABSCHLACHTEN. SO WIE IN ÄGYPTEN HEUTE! HABE ICH GELESEN!“

Ich: „DU GLAUBST AN GOTT?! DU SIEHST AUS WIE EIN OSTLER WIE ICH, NACH EINEM, DER NIE AN GOTT GEGLAUBT HAT! UND DU WILLST MIR WAS VON GOTT ERZÄHLEN?!“

Er: „UND WIE DIE MIT IHREN FRAUEN UMGEHEN. WILLST DU ARSCHLOCH DAS SO HIER HABEN?“

Seine Begleitung ihm: „Jetzt sei doch bitte mal still! Die Leute gucken jetzt alle schon!“

Er zu ihr: „NEIN! DU BIST JETZT STILL. ICH SAGE HIER NUR MEINE MEINUNG! DAS WIRD MAN JA MAL NOCH TUN DÜRFEN!“

Seine Begleitung ihm: „Bitte!“

Er zu ihr: „NICHTS BITTE! HALT JETZT DEIN MAUL! ICH WÄHLE AfD! DIE MACHT ALLES BESSER! WENN WIR ERSTMAL AN DER MACHT SIND. UND DIESE GANZEN WICHSER, DIE HIER AUF UNSERE KOSTEN AUF IHRE SMARTPHONES GUCKEN, KÖNNEN DANN WIEDER NACH HAUSE FAHREN. UND ZWAR SOFORT. ALLE RAUS!“

Ich: „DU, DER SEINE FRAU ANBRÜLLT, SIE MÖGE BITTE ‚IHR MAUL HALTEN‘, WEIL DU ÜBER DAS FRAUENBILD VON GEFLÜCHTETEN REDEN WILLST, WILLST DAS FÜR DAS ZU HALTENDE DEUTSCHE FRAUENBILD TUN. WAS GENAU EIGENTLICH IST BEI DIR SCHIEF GEGANGEN, ALTER?!“

Er: „DU HAST SCHON WIEDER ‚ALTER“ GESAGT! ICH RUFE JETZT DIE BULLEN. DAS IST BELEIDIGUNG!

ES WIRD ZEIT, DASS DIE HAKENKREUZFAHNEN WIEDER ÜBER DEUTSCHLAND WEHEN!“ (Ich habe mir das wirklich nicht ausgedacht. Menschen wie diese sind dort draußen tatsächlich unterwegs.)

Ich: „MAN RUFT NICHT DIE BULLEN. ABER WENN DU DAS TUN MÖCHTEST, UM ÜBER DEINE IDEE DER WEHENDEN HAKENKREUZFAHNEN ZU REDEN, WEIL ICH DICH ‚ALTER‘ GENANNT HABE, NUR ZU, DU RIESENARSCHLOCH!“

Eine junge Frau mit Fahrrad, keine 20, die hinter ihm stand, erstaunlich gelassen zu ihm: „Kannst du Wichser jetzt bitte mal einfach deine erbärmliche Fresse halten?!“ Ein Lichtblick.

Er zu seiner Begleitung: „SIEHSTE! NOCH SO EIN ARSCHLOCH, DAS KEINE AHNUNG VON GAR NICHTS HAT. DIE WISSEN ES HALT NICHTS! WEIL SIE IMMER NUR AUF IHRE SMARTPHONES GUCKEN! UND DIE HIER ALLE! IHRE SMARTPHONES, MEIN GELD, HABEN NIE WAS FÜR DIESES LAND GETAN. MEINE RENTE, DEUTSCHLAND, AfD! DIE MACHT ALLES BESSER“ Und alles!

Er zu mir: „DU WIRST ES AUCH NOCH MERKEN! WENN DEINE RENTE FÜRS LEBEN NICHT MEHR AUSREICHEN WIRD. WENN DEINE RENTE FÜR DEIN LEBEN NICHT MEHR AUSREICHEN WIRD!“

Seine Begleitung ihm: „JETZT SEI ENDLICH STILL! DER JUNGE MANN WIRD DIR BEIM AUSSTEIGEN NOCH IN DIE FRESSE HAUEN!“

Nicht meine Art, aber ich hatte in diesem Moment wirklich Bock auf genau das gehabt, was ja aber auch nichts bringt. Wissen wir. Ich entschuldigte mich beim kollektiven Aussteigen mit einem für diese Situation furchtbar peinlichen „Sorry“ bei jenen, die er für Geflüchtete hielt und die er deshalb vollzupöbeln meinte. Sie gingen dann Richtung „Tech-Center“ und lächelten verhalten. Eine ältere Frau rief – endlich – dem Arschloch entgegen, wie peinlich das war. Ich sagte ihr, „das war mehr als nur peinlich“ und lief immer noch völlig aufgeregt die Straße hoch. Seine Begleitung sorgte bewusst dafür, dass wir uns nicht nochmal näher kamen. Ich habe es verpasst, ihm zu sagen, dass ich mittlerweile zweifach privat rentenversichert bin und dafür zahle. Weil ich Frau und Kinder habe. Er hätte das nicht hören, und wenn doch, dann nicht verstehen wollen.

Ich kam aufgrund der vor Aufregung zitternden Hände nicht mal dazu, den Augstein-Artikel zum Ende zu lesen und seit dem nicht mal zum Essen. Arschloch!

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Geflüchtete helfen NPDler nach Autounfall

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(Foto: Johann Jaritz, CC BY-SA 3.0 AT)

Stefan Jagsch, Spitzenkandidat der rechtsextremen NPD in Altenstadt (Wetteraukreis), ist letzte Woche mit dem Auto von der Straße abgekommen und in einen Baum gegurgt. An der Unfallstelle fuhr kurz darauf ein Bus vorbei, in dem auch Geflüchtete aus Syrien saßen. Diese stiegen aus dem Bus, zogen den Verletzten aus dem Auto und versorgten Jagsch so lange, bis ein Rettungswagen eintraf.

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Der Dolmetscher aus dem Bus über den Abend in Clausnitz

Wolfram Fischer war als Dolmetscher bei den Flüchtlingen im Bus, als in Clausnitz der wütende Mob jenen Bus blockierte. Er erzählt, wie er diese Situation erlebt hat.

Wolfram Fischer über die Übergriffe in Clausnitz

Wolfram Fischer wird diesen Tag in Clausnitz nie vergessen! Er war als Dolmetscher bei den Flüchtlingen im Bus, als ein wütender Mob den Bus blockierte. Wie er die Situation erlebt hat und warum er noch immer erschüttert ist? stern TV hat er es erzählt.

Posted by stern TV on Donnerstag, 25. Februar 2016


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Pe-Pogida-Update und was sich mancher sich dort unter Demokratie vorstellt

Pegida-Anhänger sprechen Klartext

"Eindeutig direkte Demokratie, die hier abläuft."

Posted by DIE WELT on Dienstag, 23. Februar 2016


Die Welt ist nach den Geschehnissen von Clausitz und Bautzen mal zu den Pegida-Bürgern gefahren und hat nachgefragt, wie die das alles so finden. Einer meint, das Anzünden von nicht bewohnten Flüchtlingsheimen wäre „Eindeutig direkte Demokratie“. Vermutlich war er damals, als diese Thema im Unterricht war nicht ganz bei der Sache, oder hat etwas falsch verstanden. Auch bei den anderen, hier gezeigten, „Spaziergängern“ fehlt offenbar so was wie Empathiefähigkeit.

Derweil hat Pegida-Chef Lutz Bachmann angekündigt, die Mopo in Hamburg wegen Volksverhetzung verklagen zu wollen. Diese hatte ein Titelblatt gedruckt, auf dem das Bundesland Sachsen braun eingefärbt als „Der Schandfleck betitelt wurde“ bezeichnet wird. Lutz Bachmann gefällt das nicht.

Hier in Potsdam übergibt Pogida-Chef Christian Müller seinen Posten aktuell an eine Freundin. Er wurde letzte Woche nach insgesamt 170 Strafverfahren und schon diversen Bewährungs- und Gefängnisstrafen erneut wegen Körperverletzung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat Berufung eingelegt und fordert ein höheres Strafmaß. Müller hat bisher all die Vorteile eines Rechtsstaates voll auszukosten gewusst – nun will er zeigen, dass er sich ändern kann und räumt seinen ohnehin überflüssigen Posten. Dennoch sind weiterhin mindestens drei Pogida-Demos angemeldet. Im härtesten Fall blühen Müller vier Jahre Gefängnis.

Frauke Petry hat währenddessen verlautbaren lassen, dass die Flüchtlinge in Clausnitz den Mob vorm Bus provoziert hätten und räumt ein, dass an der „Protestaktion“ auch Mitglieder ihrer Partei teilgenommen haben – eine Mitverantwortung der AfD für solche Vorfälle sieht sie – natürlich – nicht.

Unterirdisch wie eigentlich immer: Pegidistin Tatjana Festerling. Sie hat die Anfeindungen gegen Flüchtlinge in Clausnitz begrüßt. Das Verhalten des Mobs bezeichnete sie als „Mut der Bürger“.

Es wird alles nicht besser.

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Braun, digital, vernetzt: Der schwierige Kampf gegen Nazis im Netz

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(Foto: Pixabay)

Interessante aktuelle Breitband-Sendung vom Deutschlandradio Kultur, die einen Blick auf Kommunikationsstrukturen von Nazis im Netz wirft: Braun, digital, vernetzt – Der schwierige Kampf gegen Nazis im Netz. Philip Banse spricht mit Simone Rafael von Netz-gegen-Nazis, Felix M. Steiner vom Störungsmelder/Publikative.org und Hans Hütt, der als Autor und Berater tätig ist.

Weltnetz, Heimatseite, E-Brief – was lustig übersetzt klingt, ist wohldurchdacht, ernst gemeint und vor allem: mit braunem Gedankengut durchzogen. Rechtsradikale Webseiten, Foren und Netzwerke benutzen zwar oft ihre eigene Sprache, bleiben aber nicht der einzige Ort im Netz, an dem Nazis kommunizieren. In den weltweit alltäglich genutzten sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Pinterest & Co. tummeln sich ebenso viele Trolls wie tatsächliche Neonazis. Hier werden nicht nur schneller mehr Menschen und potentielle Gesinnungsgenossen erreicht, es wird auch eine öffentliche Plattform für analoge Aktivitätsplanung erschlossen. Rechte Aktivitäten in Social Networks stellen das viel beschworene Konzept von Counterspeech vor Schwierigkeiten – vor allem jetzt, wo Publikative.org, eine der wichtigsten Onlinestimmen gegen Nazis, eingestellt wird. Und in Zeiten, in denen fremdenfeindliche Hetze gegen Flüchtlinge und Anschläge auf Notunterkünfte zum erschreckenden Alltag gehören. Doch wie kommunizieren Nazis digital? Wo organisieren sie sich? Auf welche Art und Weise verbreiten sie ihre Botschaften? Das Neonaziportal Altermedia wurde jüngst verboten, doch der schwierige Kampf gegen Nazis im Netz dauert an.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2016/02/13/drk_20160213_1305_ea3980aa.mp3]
(Direktlink, via Netzpolitik)

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Der hier ist für jene

Jaja, schon voll alt und so. Aber ich war bisher nicht in der Stimmung, das hier so drin haben zu wollen. Jetzt aber komme ich gerade aus einer Ecke meiner Stadt, in der 1030 Cops 130 Pegida-Spaten an die Hand nehmen, um sie erst 1400 Meter durch ein multikulturelles Stadtgebiet, das quadratkilometerweit komplett hermetisch abgeriegelt wurde und an einem Flüchtlingsheim vorbeiführte, um die Menschenfeinde dann später in der Tram zu den umliegenden Bahnhöfen zu führen. So wie eine Mutti oder ein Vati, die ihre Kinder gerade vom Hort abholen. Eine Schande für diese Stadt.

Ich hab am Rande der 1000 Menschen starken Gegendemo mit ein paar Cops gesprochen, wenn sie mich mal nicht nur wie irgendwelche Disco-Prolls auf dem Land angebrüllt und weggeschubst haben. Wohlwissend über ihre eher gute Ausgangssituation. Stark, wie sie dann natürlich sind, pöbelnd wie schlecht erzogene Kids an den Bahnhöfen der Großstädte. Versteckt hinter der Vermummung, die sie uns lauthals verbieten. Alles so frustrierend gerade. Und traurig auch. Die AfD liegt bundesweit aktuell bei 12, im Osten bei 16 Prozent. Und der hier ist für jene, die sich zum Teil dessen machen! So.

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Und vielleicht brauchen wir dann doch noch mal ein neues Album von Muff Potter.

https://youtu.be/8Uwk2BKPcuo
(Direktlink)

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MDR exakt über Connewitz: Rechte randalieren in Leipzig

Ich hatte das, was da in Leipzig-Connewitz am Montagabend passiert ist, nicht ganz mitbekommen, da wir hier zum selben Zeitpunkt damit beschäftigt waren, eine Demo von so Pegida-Tröten zu blockieren, die sich in Potsdam „Pogida“ nennen. Ja.

Als ich nach Hause kam, las ich mir die Ticker aus Leipzig durch und war ein wenig fassungslos. 250 Nazi-Hools marodierten weitestgehend ungestört durch Connewitz.

MDR exakt hatte dazu gestern diese Zusammenfassung.

Rechte Hooligans zogen am Montag randalierend durch den Süden von Leipzig. Mehr als 20 Geschäfte und Bars wurden attackiert, Autos in Brand gesteckt, Fensterscheiben eingeschlagen.

https://youtu.be/TzAmqAXvLQo
(Direktlink | Danke, Bemme!)

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